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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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drehte sich zu ihm um, und in seinen dunklen Augen blitzte es zornig auf. „Haben Sie bereits vergessen, welche Demütigung Sie mir zugefügt haben, weil Sie Ihrer Tochter nicht gestattet haben, auf die Stimme ihres Herzens zu hören? Mir gefällt das, was Ihr Sohn sagt. Ich bin von ihm sehr beeindruckt.“
    Der König fühlte sich sichtlich unbehaglich, als er daran erinnert wurde, dass er sein Versprechen nicht hatte halten können. „Also gut, dann nennen wir es eben gutes Einvernehmen und Freundschaft“, meinte er kurz angebunden.
    „In Anbetracht der Tatsache, dass meine Cousine sich den Kronprinzen frei gewählt hat“, stellte Sharif zielstrebig fest, „bin ich bereit, auf einen Teil der Ausgleichszahlung zu verzichten, die uns eigentlich zusteht, weil sie nun einen Mann niedrigeren Standes heiratet als ursprünglich vorgesehen.“
    Der König blickte Sharif zornig an, weil er schon wieder so geringschätzig auf die Stellung seines Sohns hinwies.
    „Aber darüber können wir zu einem späteren Zeitpunkt verhandeln und einen Vertrag abschließen“, räumte Sharif großzügig ein. „Sind wir uns nun einig hinsichtlich dieser Heirat?“
    König Rashid kniff die Lippen zusammen, er wollte immer noch nicht nachgeben.
    „Vater, ich bitte dich um deine Zustimmung“, sagte Youssef. Es war eher eine Aufforderung als eine Bitte. Obwohl er genauso groß war wie Tayi, schien er allein dadurch, dass sie neben ihm stand, an Körpergröße und Format gewonnen zu haben.
    Sekundenlang begegneten sich ihre Blicke, Vater und Sohn lieferten sich einen stummen Zweikampf. Dann musterte der König Tayi, die so unglaublich würdevoll dastand, und seine Miene wurde immer weicher, während sich in seinen Augen Erstaunen ausdrückte. Man konnte sich leicht vorstellen, welche Gedanken ihm nun durch den Kopf gingen, denn Tayi war die ideale Königin. Außerdem konnte er es sich nicht erlauben, erneut einen Skandal auszulösen, indem wieder ein verliebtes Paar sich gezwungen sah, den königlichen Palast zu verlassen.
    „Ja, wir sind uns einig“, verkündete er schließlich mit klarer und fester Stimme.
    Tayi lächelte Leah glücklich und dankbar an, denn ihr Herzenswunsch hatte sich erfüllt. Leah erwiderte das Lächeln. Dann schaute sie Sharif al Kader herausfordernd an, der diesen Blickwechsel mit wachsendem Interesse beobachtet hatte. Ein amüsiertes kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich an Tayi wandte.
    „Du hast dein Ziel erreicht“, sagte er nachsichtig und forderte Tayi damit indirekt auf, den Saal jetzt zu verlassen.
    Sie dachte jedoch gar nicht daran. „Ich werde neben Prinz Youssef sitzen und den Verhandlungen beiwohnen, denn es betrifft uns beide“, erklärte sie selbstbewusst.
    Sogleich führte Youssef sie zu seinem Platz, entschlossen, sich mit seinem Vater und dem Scheich auseinanderzusetzen, falls diese Tayi das Recht streitig machen würden, an der Sitzung teilzunehmen. Kampfbereit und mit herausfordernder Miene blieb er neben Tayi stehen.
    Der König beobachtete mit ausgesprochen finsterer Miene, wie die starren Traditionen der Vergangenheit aufgeweicht wurden. Er warf Sharif einen warnenden Blick zu, der deutlich ausdrückte, dass seine Geduld ziemlich strapaziert wurde. Der Scheich zuckte jedoch nur die Schultern, eine Geste, die besagte, wie gelassen er die Veränderungen hinnahm, die sich vor seinen Augen abspielten. Die Männer im Saal erhoben keinerlei Einwände, unterhielten sich jedoch leise und schauten dann den Scheich erwartungsvoll an.
    „Man soll die Gefangenen hereinbringen“, befahl Sharif schließlich.
    Leah versteifte sich sogleich. Ihre Freude über Tayis Erfolg verschwand, und Angst breitete sich in ihr aus. Dann wurde die Tür weit aufgerissen, und Glen und Samira wurden von vier bewaffneten Männern hereingeführt. Leah war erleichtert zu sehen, dass die beiden unverletzt waren. Sie gingen Hand in Hand, mit hoch erhobenem Kopf, und zeigten keine Furcht, sondern schienen für die, die sie verurteilen wollten, nur Verachtung zu empfinden.
    Was für ein bemerkenswert gut aussehendes Paar die beiden doch abgeben, dachte Leah bewundernd. Ihr Bruder war groß und muskulös, aber ganz besonders fiel sein edles Gesicht mit dem markanten Profil auf, das auf einen starken Charakter schließen ließ. Sein von der Sonne gebleichtes Haar und die gebräunte Haut betonten seine tiefblauen Augen. Seine Miene wirkte hart und entschlossen, er war bereit, alles zu tun, um seine Frau und

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