JULIA GOLD Band 32
es nur noch schlimmer.“
Mit einem flauen Gefühl im Magen hörte sie Kahlils Stimme. „Wie … was …“, stammelte sie.
„Bewegungsmelder“, erklärte er kurz angebunden und zerrte sie an einer Schar Palastwachen vorbei, die Stellung bezogen hatten. Weitere Wachen standen am anderen Ende der Halle und beobachteten die Vorgänge. „Sicherheit auf dem neuesten Stand der Technik. In dem Moment, wo du dein Zimmer verlässt, stellt sich die Überwachungskamera ein.“
Angesichts dieser Demütigung schoss ein frischer Schub Adrenalin durch ihren Körper. Er hatte beobachtet, wie sie auf Zehenspitzen durch den Palast schlich. Er hatte beobachtet, wie sie die Räume durchsuchte. „Du … du bist ein … ein Spanner!“
„Und du schnüffelst hier herum“, erwiderte er grimmig. Sein weißer Bademantel, nur in der Taille geknotet, offenbarte mehr Haut, als Bryn angenehm war.
Er wirkte so unglaublich männlich – und genau das hatte sie vor fünf Jahren in Schwierigkeiten gebracht. „Ich müsste nicht durch den Palast schleichen, wenn du mich zu meinem Sohn ließest!“
„Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht solch eine aufsässige Frau kennengelernt.“
„Tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss, aber es gibt Hunderte – Tausende von Frauen, die schwieriger sind als ich.“ Bryn versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien. „Und jetzt lass mich endlich los!“
„Keine Chance.“ Er zog sie fest an seine Brust. „Ich kann nicht schlafen, wenn ich Angst haben muss, dass du wieder durch den Palast wanderst, und meine Wachen können nicht die ganze Nacht auf dich aufpassen. Du bleibst heute Nacht bei mir. Und ich garantiere dir, du wirst nirgendwo hingehen.“
Kahlil schloss die Tür. Die langen Kerzen in den Wandleuchtern flackerten und warfen tanzende Schatten auf die Wände. Bryn erbebte und fühlte sich in eine frühere Zeit versetzt. „Kerzen?“
„Gemütlicher.“ Er schob sie auf sein Bett. Die seidene dunkelblaue Bettdecke schimmerte im Kerzenlicht wie Wasser im Mondlicht. Ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, dass sie jetzt wirklich in Schwierigkeiten war.
Kahlil würde ihr niemals wehtun – so weit vertraute sie ihm –, doch mit ihm allein zu sein, war unglaublich gefährlich. Sie war noch nie in der Lage gewesen, ihm zu widerstehen.
Bryn schluckte. „Was hast du vor?“
„Dich anzuketten.“
Sie schnappte nach Luft. „Ich meine es ernst.“
„Ich auch.“ Er warf ihr einen merkwürdigen Blick zu, während er ein dunkles, geschnitztes Holzkästchen aus dem Schrank holte. „Ehefrauen, die weglaufen, sind schlecht für meinen Ruf.“
Sie warf einen argwöhnischen Blick auf das Kästchen und dann auf sein Gesicht. Es verriet nichts. Er schloss die Schranktüren und drehte sich zu ihr um, das Kästchen unter den Arm geklemmt.
„Was hast du da?“
„Dinge, die meinem Vergnügen dienen.“
„Sehr lustig.“ Voller Unbehagen starrte sie auf den Deckel. Das dunkle Holz zeigte wunderschöne Verzierungen: Schlangen, die sich um einen Baum schlängelten, einen Mann und eine Frau in intimer Umarmung. Ein erotisches Design für einen erotischen Mann.
„Du glaubst, ich mache Scherze?“ Seine schwarzen Haare schimmerten im Kerzenlicht.
Eigentlich nicht, denn er war nicht der Typ dafür. Bryn leckte sich über die Unterlippe. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, öffnete er den Deckel und ließ sie einen Blick auf den in Inhalt werfen.
Glänzendes Gold schimmerte auf blutroter Seide.
Bryn blinzelte und starrte auf die breiten goldenen Ringe, die mit einer Kette verbunden waren. Ihr Herz machte wieder einen Satz. Was war das? Was hatte Kahlil vor?
Als er sich vorbeugte und die goldenen Ringe aus der Box nahm, fiel sein Bademantel auf und entblößte noch mehr von seinem muskulösen Oberkörper. Bryn nahm seinen Duft nach Sandelholz wahr. Exotisch, würzig, erotisch. Hitze breitete sich in ihr aus, ihr Körper sehnte sich nach seinem.
Doch die Begierde erlosch in dem Augenblick, als Kahlil einen der goldenen Ringe öffnete und um ihr schlankes Handgelenk schnappen ließ.
„Du legst mir Handschellen an?“ Ihre Stimme erhob sich zu einem schrillen Schrei. Was glaubte er eigentlich, wer er war?
„Ich tue, was getan werden muss.“
„Kahlil, das geht zu weit.“
Wütend schüttelte sie den Arm. Die verdammte Handschelle wog mindestens ein Pfund, es musste echtes Gold sein. Anders konnte sie sich das Gewicht nicht erklären.
„Das wird deine Wanderlust
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