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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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zerfetzten ihre Bluse, als sie Pippa packten und zu Boden stießen.
    „Ausländisches Miststück“, murmelte einer der beiden. „Du wagst es, dem Sultan zu drohen? Dafür hast du den Tod verdient!“
    Der Sultan sagte etwas zu ihm, und die Männer ließen sie los. Pippa stand mühsam auf, während sie erklärten, welches Verbrechen sie angeblich begangen hatte. Sie war noch nie so frustriert gewesen. „Wahrscheinlich verstehen Sie mein Türkisch nicht, aber wenn sie einen Dolmetscher hinzuziehen, können wir den Schlamassel klären. Irgendjemand in diesem chaotischen Land wird doch wohl Englisch sprechen!“
    Als der Sultan zum Rand des Podiums kam und den Blick über ihren Körper gleiten ließ, wurde Pippa rot. Die zerrissene Bluse war bis zur Taille offen, sodass nur noch der Spitzen-BH ihre Brüste bedeckte. Alice’ Warnung fiel ihr ein. Sie solle aufpassen, dass der Sultan sie nicht in seinen Harem stecke. Pippa schauderte vor Angst. In was war sie hineingeraten?
    Er gab ihren Bewachern einen Befehl und wandte sich ab. Pippa wurde wieder an den Armen gepackt und weggeführt.
    Der ältere Mann folgte dem Sultan aus dem Saal. „Du warst viel zu nachsichtig, Hassan. Das könnte eine ernste Sache sein. Du hättest die Frau verhören lassen sollen. Sie ist zweifellos eine Spionin.“
    „Warum sollten die Amerikaner bei uns spionieren wollen, Onkel Kalid?“
    „Ein so reiches Land wie unseres hat viele Feinde. Du unterschätzt die Gefahren.“
    „Ich bezweifle, dass sie eine Spionin ist, aber ich werde mit ihr reden.“
    „Du bist zu leichtgläubig, was Frauen betrifft. Du hättest sie dem Verhörkommando übergeben sollen.“
    Hassan presste die Lippen zusammen. „Solange ich Sultan bin, wird es keine Folter geben.“
    „Wir müssen die Wahrheit herausfinden“, sagte Kalid. „Wenn sie keine Spionin ist, warum hat sie dann die Zentrale der Sicherheitspolizei fotografiert? Vielleicht ist sie von dem Dissidenten Akmed angeheuert worden, und es handelt sich um ein Komplott, um den Thron zu übernehmen.“
    „Du siehst hinter jedem Baum einen Revolutionär.“
    „Dein verstorbener Vater hat erkannt, wie wichtig ständige Wachsamkeit ist.“
    Der Sultan verzog gereizt das Gesicht. „Wenn die Leute zufrieden sind, dann regieren wir klug. Wenn sie es nicht sind, sollten wir über Reformen nachdenken.“
    Sein Onkel hob die Hände. „Wann vergisst du endlich diese radikalen Ansichten? Man darf sich nicht an einer Monarchie zu schaffen machen, die Jahrhunderte zurückreicht.“
    Ein junger Mann kam ihnen auf dem Flur entgegen. Raysim al-Rasheed und der Sultan waren ungefähr gleich alt und hatten beide dichtes dunkles Haar und dunkle Augen, aber damit endete die Ähnlichkeit. Raysim besaß nicht die klassischen Gesichtszüge und die autokratische Haltung seines Cousins. „Was ist los, Hassan?“, fragte er. „Ihr seht aus, als hättet ihr eine Auseinandersetzung.“
    „Es ist immer dieselbe.“ Der Sultan lächelte gequält.
    „Ich dachte, du würdest heute Nachmittag eine Gerichtssitzung abhalten.“
    „Habe ich getan. Eine junge Amerikanerin ist hereingeführt worden. Dein Vater wollte, dass ich sie dem Verhörkommando übergebe.“
    „Sie hat spioniert“, sagte Kalid.
    „Das weißt du nicht“, erwiderte Hassan verärgert.
    „Was macht sie hier?“, fragte Raysim.
    „Wahrscheinlich ist sie eine Touristin.“
    „Die rein zufällig die Zentrale der Sicherheitspolizei fotografiert hat. Das Gebäude ist architektonisch so interessant“, höhnte Kalid.
    Raysim zog die Augenbrauen hoch. „An dem, was mein Vater sagt, ist etwas dran. Die Zentrale ist nur ein hässlicher Betonklotz.“
    „Ich werde sie verhören.“ Hassan seufzte entnervt.
    „Wo ist sie jetzt?“
    „Ich habe sie in den Harem bringen lassen.“
    „Es wird Zeit, dass du Gebrauch davon machst.“ Raysim lächelte breit.
    „Dein Cousin braucht keine Ausländerinnen“, warf Kalid missbilligend ein. „Besonders keine ohne Schamgefühl. Sie trägt eine Hose!“
    „Die wie eine zweite Haut sitzt.“ Jetzt lächelte auch Hassan.
    „Ich verstehe“, sagte Raysim. „Ich habe Fotos von solchen jungen Amerikanerinnen gesehen.“
    „Nicht von so einer. Sie hat langes rotes Haar und Augen wie Smaragde.“
    „Und eine fantastische Figur? Darf ich bei dem Verhör dabei sein?“, scherzte Raysim.
    Kalid blickte finster. „Ausländerinnen sind ein Gräuel. Sie sind verschlagen und nicht vertrauenswürdig.“
    „Reg dich ab.“ Raysim

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