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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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nicht glücklich miteinander werden?“
    „Sie sind entweder dumm oder eine eigensinnige Närrin, Miss Gordon. Faisal ist ein Moslem – ein Araber, mit allem, was dieses Wort beinhaltet. Sie sind Engländerin. Selbst heute noch liegen Welten zwischen den beiden Kulturen. Wenn Sie Faisal heiraten, werden Sie zu seinem Besitz … ebenso wie ein Auto oder ein Haus.“
    „Vielleicht will ich es so“, entgegnete Felicia trotzig.
    Um Rashids Mund spielte ein sarkastisches Lächeln. „Sie wollen, dass er Ihren Körper besitzt, Miss Gordon“, stellte er unumwunden fest, „aber Sie werden sein Eigentum mit Leib und Seele, sobald Sie verheiratet sind.“
    „Ich dachte, Frauen hätten nach mohammedanischem Glauben gar keine Seelen … Mit all dem können Sie mir nichts Neues erzählen. Wenn Sie wirklich glauben, dass eine mohammedanische Frau ein minderwertiges Wesen ist, warum lassen Sie dann Zahra zur Universität gehen?“
    „Wir reden nicht von meiner Meinung, Miss Gordon“, erinnerte er sie, „sondern von der meines Neffen. Trotz aller zur Schau getragenen westlichen Lebensart ist Faisal ebenso konservativ wie sein Vater und sein Großvater. Er wird vielleicht nicht von Ihnen verlangen, mit dem Schleier herumzulaufen, aber er wird es niemals zulassen, dass er sein Gesicht verliert, indem Sie als seine Frau, sein Besitz, sich in irgendeiner Beziehung weigern, seine Vorherrschaft anzuerkennen.“
    Rashid hörte Schritte auf dem Gang und fuhr fort: „Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, über diese Dinge zu diskutieren. Wir werden uns weiter darüber unterhalten, wenn es Ihnen besser geht. Aber ich darf Ihnen jetzt schon versichern, dass nichts, was Sie bisher gesagt haben, mich davon überzeugt hat, dass Sie Faisal glücklich machen könnten. Die Ehe ist eine ernste Sache, Miss Gordon, über die man lange nachdenken sollte, bevor man Entscheidungen trifft.“
    „Woher wollen Sie das wissen?“, entgegnete Felicia, als Zahra das Zimmer betrat. „Sie sind nie verheiratet gewesen, oder?“
    Rashid verließ ohne eine Antwort das Zimmer.
    Nachdenklich sah Zahra ihm nach. „Hast du dich mit Rashid gestritten, Felicia?“
    „Er will nicht, dass ich Faisal heirate“, vertraute Felicia Zahra an.
    „Ich weiß“, erwiderte Zahra. „Er hat mit mir schon darüber gesprochen. Du musst dich nicht so darüber aufregen, Felicia, es ist nur, dass Faisal …“ Sie brach ab und errötete. „Nun ja, du bist nicht die erste Frau, die er zu lieben glaubt, und Onkel Rashid will nur meine Mutter vor Kummer bewahren. Sie versteht all das nicht. Für sie ist eine Verlobung ebenso heilig wie eine Hochzeit, und darum will Onkel Rashid nicht, dass ihr euch verlobt, bevor er nicht sicher ist, dass eure Ehe auch wirklich glücklich wird.“
    Unter anderen Umständen hätte Felicia das vielleicht sogar eingesehen, aber Rashids Kritik an Faisal erfüllte sie mit Zorn. Zahra musterte sie besorgt.
    „Du musst Geduld haben“, versuchte sie Felicia zu beruhigen. „Rashid wird seine Meinung schon noch ändern. Du musst nur Siyasa haben.“
    „Siyasa – was ist das?“, fragte Felicia neugierig.
    Zahra lachte. „Etwa das, was ihr Engländer als Diplomatie bezeichnet. Es ist die Kunst zu erreichen, was man will, ohne dabei den anderen zu zwingen, sein Gesicht zu verlieren.“
    „Dein Onkel ist wahrscheinlich der Ansicht, dass ich Siyasa nicht verdiene“, beklagte sich Felicia. „Ich glaube, dass er mich unter allen Umständen demütigen will.“
    Zahra gab einen Laut der Missbilligung von sich. „So unhöflich würde er nie zu einem Gast sein“, sagte sie bestimmt. „Er will meine Mutter vor Kummer bewahren, das ist alles. Eine Heirat ist ein ernster Schritt …“
    „Das hat dein Onkel auch gesagt“, unterbrach Felicia sie. „Er scheint sich auf diesem Gebiet auszukennen … obwohl er selbst nicht verheiratet ist.“
    „Ich glaube nicht, dass Rashid schon heiraten will“, meinte Zahra. „Dafür liebt er sein Junggesellendasein viel zu sehr. Mutter schlägt ihm dauernd das eine oder andere Mädchen vor, aber er hat immer eine Entschuldigung parat. Rashid ist der Stiefbruder meiner Mutter. Er ist der Sohn der zweiten Frau meines Großvaters. Darum hat er auch eure Religion. Faisal hat dir sicher davon erzählt, oder?“
    „Faisal hat mir erzählt, dass die Großmutter deines Onkels Engländerin und Christin war.“
    „Ja, das stimmt. Rashids Großeltern trafen sich in der Wüste, als er sie vor einem Sandsturm rettete. Sie

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