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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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unseres Gewinns aus dem Baugeschäft stammen.“
    Rashid legte eine Hand unter ihren Arm, eine höfliche Geste, die Felicia nicht erwartet hatte. Als sie in das gleißende Sonnenlicht hinaustraten, schloss Felicia impulsiv die Augen, machte einen Schritt zur Seite und stieß dabei mit Rashid zusammen. Ärgerlich und irritiert blickte sie auf, direkt in zwei graue Augen, die sie amüsiert anlächelten.
    „Langweile ich Sie? Das kann ich mir nicht vorstellen. Meiner Erfahrung nach geben die meisten Frauen Geld nicht nur gern aus, sondern finden es ebenso interessant zu wissen, wo es herkommt.“
    „Ich gehöre nicht zu den ‚meisten‘ Frauen“, entgegnete Felicia spitz.
    Sie bogen um eine Ecke, und Felicia erblickte eine mit grünen Bäumen und Blumenbeeten gesäumte Straße, eine richtige Prachtavenue.
    „Das ist Kuwaits Bond Street“, erklärte Rashid ihr, als Felicia verwundert die Auslagen wertvoller Steine im Schaufenster eines Juweliers betrachtete. „Ich bin überzeugt davon, dass Sie diesen Bummel lieber mit Faisal machen würden.“ Damit spielte er offensichtlich darauf an, dass sie Faisal überreden könnte, die kostbaren Edelsteine nicht nur anzusehen, sondern ihr etwas zu kaufen.
    „Da haben Sie recht, wenn auch die Gründe andere sind als die, die Sie mir unterstellen.“ Sie ging noch näher an das Schaufenster heran, um zu sehen, ob sie vielleicht etwas zu einem bescheideneren Preis für Zahra erstehen könnte, die für Schmuck schwärmte. Sie seufzte, als sie nichts Passendes entdeckte.
    „Was hatten Sie erwartet?“, wollte Rashid mit einem amüsierten Lächeln wissen. „Souks, wie es sie früher gab, mit Bettlern, die um Almosen bitten? Heute gibt es keine Bettler mehr in Kuwait, Miss Gordon – es sei denn, jemand will es nicht anders. Früher stellte man blinde Männer an, die von den Türmen der Minarette zum Gebet riefen, damit sie ja nicht zufällig eine unverschleierte Frau erblickten. Heute wird diese Aufgabe von einem Lautsprecher verrichtet. Unsere Armen, die vom Staat unterstützt werden, haben so etwas nicht mehr nötig.“
    „Für diese Aufgabe stellte man absichtlich blinde Männer ein?“ Fragend sah Felicia zu Rashid auf.
    „Es ist noch nicht so lange her, da galt es als große Beleidigung, wenn ein Mann in das Gesicht der Frau eines anderen sah – sowohl für den Mann als auch für die Frau. Es war ebenso unverzeihlich, als wenn in Ihrem Land ein Mann mit der Frau seines besten Freundes schliefe, obwohl auch das, wie ich gehört habe, heutzutage an der Tagesordnung sein soll.“
    „In den Kreisen, in denen ich verkehre, jedenfalls nicht“, stritt Felicia energisch ab.
    Rashid hob erstaunt die Augenbrauen. „Mir gegenüber brauchen Sie sich nicht zu rechtfertigen.“
    Sie gingen noch ein Stück die Hauptstraße entlang, bis Rashid sagte: „Wenn Sie jetzt genug gesehen haben, schlage ich vor, dass wir zum Wagen zurückgehen.“
    „Aber ich wollte doch ein Geschenk für Zahra besorgen!“, rief Felicia enttäuscht.
    Langsam drehte Rashid sich zu ihr um. „Sind Sie etwa nur deshalb mit mir gekommen? Woran hatten Sie denn gedacht?“ Er sagte das so gleichgültig, dass Felicia richtig wütend wurde.
    „Es geht nicht darum, was ich mir gedacht habe, sondern wie viel Geld ich habe.“ Sie zeigte auf das Juweliergeschäft hinter sich. „Dort gibt es jedenfalls nichts Passendes.“
    „Kein Wunder“, stimmte er ihr zu, „Sadeer ist einer der teuersten Juweliere in Kuwait. Sie hoffen doch nicht, mit den Geschenken rivalisieren zu können, die Zahra von Saud und dessen Familie bekommt?“
    „Ich will mit niemandem rivalisieren“, entrüstete sich Felicia. „Es wäre nur sehr unhöflich und für mich peinlich, wenn ich kein Geschenk für sie hätte.“
    „Wollen Sie, dass ich Ihnen helfe?“
    Wollte sie das? Felicia unterdrückte den Impuls, ihm zu sagen, er solle sich zum Teufel scheren, und nickte stumm. Sie glaubte, eine gewisse Genugtuung auf seinem Gesicht zu erkennen, und fand es ärgerlicher denn je, auf ihn angewiesen zu sein.
    Rashid nahm ihren Arm und führte sie über die Straße. Sie wollten gerade in eine Gasse einbiegen, als eine junge Frau mit stark geschminkten Augen in Jeans und einer dünnen, ärmellosen Baumwollbluse sie grüßte. Felicia schätzte sie etwa so alt, wie sie selbst war.
    Felicia konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es Rashid lieber gewesen wäre, wenn sie sich nicht getroffen hätten, doch er hörte der Frau trotzdem höflich

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