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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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lächelnd zu, als sie stehen blieb und anfing, in arabischer Sprache auf ihn einzureden.
    „Yasmin ist die Tochter eines meiner Freunde“, erklärte Rashid Felicia in einer Atempause und forderte so die andere Frau indirekt auf, Englisch zu sprechen. „Sie hat eine Universität in England besucht.“ Und an Yasmin gewandt: „Miss Gordon ist eine Freundin von Faisal und wohnt für eine Weile bei uns.“
    „Während Faisal in New York ist?“ Die Frau warf ihr langes schwarzes Haar zurück und musterte Felicia abschätzend. „Ob er weiß, wie freundlich Sie zu seinem ‚Freund‘ Rashid sind? Vielleicht macht es ihm aber auch schon nichts mehr aus, mit anderen zu teilen.“
    Sie war fort, bevor Felicia etwas entgegnen konnte. Rashid sah ihr mit finsterer Miene nach.
    „Wenn Sie Yasmins Feindseligkeit seltsam finden, sollte ich Ihnen vielleicht erklären, dass sie eine von Faisals ‚Verflossenen‘ ist. Es würde mich nicht wundern, wenn sie den Ausdruck ‚Faisals Freundin‘ anders auslegte, als ich es meinte. Aber in Anbetracht ihrer Gefühle für Faisal wird sie die Neuigkeit sowieso nicht wahrheitsgetreu weitergeben.“
    Yasmin und Faisal! Seltsam, dass der Gedanke keine Eifersucht in ihr hervorrief, überlegte Felicia. Trotz der abfälligen Bemerkung über Rashid empfand sie sogar ein gewisses Mitleid für Yasmin. Und was das „Teilen“ betraf … wenn sie wüsste, wie sie, Felicia, und Rashid zueinander standen!
    Rashid führte Felicia durch ein Labyrinth verwinkelter Seitenstraßen, in denen sie hin und wieder noch ein paar alte, aus Lehmziegeln gebaute Häuser erblickte.
    „Wohin bringen Sie mich?“, erkundigte sich Felicia, als immer mehr verschleierte Gestalten an ihnen vorbeihuschten und exotische Gerüche die Luft erfüllten.
    Rashid lachte. „Nicht zum Sklavenmarkt, wenn Sie daran denken sollten. O ja, in den abgelegenen Oasen gibt es sie heute noch. Dort werden Gefangene anderer Stämme als Sklaven verkauft. Das ist natürlich verboten, aber bis die Vergehen aufgedeckt werden, ist es meistens zu spät. Alles, was man tun kann, ist zu versuchen, die unglücklichen Opfer freizubekommen.“
    Plötzlich war Felicia froh, Rashid an ihrer Seite zu haben. Sie gingen durch einen alten, überdachten Souk, wo die Händler Passanten aus ihren meist kleinen Läden heraus anriefen, doch Rashid ging unbeirrt weiter.
    Endlich berührte er Felicia leicht am Arm und führte sie auf eine offene Ladentür zu. Nachdem sich Felicias Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erblickte sie rundum Regale, die voll von Flaschen und Dosen standen. In der Luft lag ein Duft von tausend exotischen Gerüchen. Rashid hatte sie zu einem Parfumhändler gebracht.
    Während Felicia sich in dem kleinen Laden umsah, sprachen die beiden Männer miteinander. Das Gesicht des Händlers war runzelig wie die Schale einer Walnuss, doch seine wachen, dunklen Augen musterten sie aufmerksam.
    „Ob er etwas für Zahra mischen kann, ohne sie zu kennen?“, flüsterte Felicia.
    „Das Parfum ist für Sitt Zahra?“, fragte der alte Mann und verriet damit eine Kenntnis des Englischen, die Felicia nie vermutet hätte. Seine Augen wanderten über die Flaschen auf dem Regal, schließlich griff er nach einer von ihnen. „Hier habe ich das Parfum, das ich letzthin für Sitt Zahra gemacht habe. Wenn die Sitt etwas kaufen will?“
    Felicia warf Rashid einen hilfesuchenden Blick zu, und als er nickte, sagte sie leise: „Ja, bitte.“
    Das Gesicht des Händlers erhellte sich. „Beinahe hätte ich vergessen, dass die Sitt bald heiratet. Wir müssen noch etwas für die Reife hinzufügen … und etwas, was die Fraulichkeit hervorhebt.“
    Er goss etwas von der Flüssigkeit in eine Schale, wog, fügte etwas aus einer anderen Flasche hinzu, roch prüfend, und als er fertig war, füllte er die Mischung in einen Kristallflacon.
    „Darf ich daran riechen?“, fragte Felicia, doch zu ihrer Enttäuschung schüttelte der Händler den Kopf.
    „Dieses Parfum passt nicht zur Schönheit der Sitt“, erklärte er ihr. Er sagte etwas auf Arabisch zu Rashid und wandte sich dann wieder an Felicia. „Ihre Schönheit ist wie die einer Rose, ehe sie sich öffnet … wie eine Knospe, und genauso muss Ihr Parfum sein.“
    Felicia war froh, dass es in dem kleinen Laden so dunkel war, als der Händler ihr das kleine Päckchen reichte. Sie wagte nicht, zu Rashid aufzusehen, aus Angst, er könne die Verlegenheit auf ihrem Gesicht lesen. Unbewusst hatte der alte Mann sie

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