JULIA GOLD Band 32
mit denen ich Ihre Bedürfnisse zufriedenstelle.“
Felicia riss die Hände hoch, doch es war zu spät. Rashid ergriff sie und drückte ihr einen harten, brennenden Kuss auf den Mund. Das wütende Funkeln in ihren Augen schien ihn nur noch mehr zu reizen.
„Lassen Sie mich los“, schrie Felicia. „Sparen Sie Ihre Küsse für die Frauen auf, die bereit sind, sie für ein wertloses Schmuckstück zu ertragen.“
„Wertlos sind meine Geschenke nie, Miss Gordon.“ Im nächsten Augenblick legte er seine Hände auf ihre Hüften und zog sie dicht an sich heran.
Felicia spürte, wie sein muskulöser Oberkörper sich hart gegen ihren Busen presste. Die dunklen Haare, die der offene Kragen seines Gewands freiließ, rieben gegen die Haut, die ihr Ausschnitt freigab. Rashid empfand offensichtlich gar nichts bei diesem engen Kontakt, doch Felicia durchfuhr es wie ein Schock. Die Männlichkeit, die er ausstrahlte, drohte sie zu überwältigen. Sie versuchte mit letzter Kraft, sich von ihm loszureißen, als er begann, die empfindsame Haut ihres Halses mit seinen Lippen zu liebkosen. Doch Felicia kämpfte verzweifelt gegen ihn an. Sie würde niemals zugeben, wie sehr er sie erregte und ein immer heftigeres Verlangen in ihr erweckte. Doch sosehr sie sich auch wehrte, sie konnte nicht verhindern, dass er das Kleid von ihrer Schulter streifte und eine Hand über ihren Busen gleiten ließ.
Nicht einmal Faisal hatte sie so intim berührt. Schock und Schmerz standen in ihren weit geöffneten Augen, ihr Körper schien zu Eis zu erstarren.
Befriedigung lag in Rashids Blick, als er ihr blasses Gesicht musterte. „Jetzt gehören Sie auch zu denen, die von mir berührt worden sind, Miss Gordon … obwohl Sie für Ihre Belohnung nicht viel getan haben.“
Sie wich zurück, als er sie losließ, und war fort, bevor er noch etwas sagen konnte. In ihrem Zimmer angekommen, begann sie, am ganzen Körper zu zittern. Sie glaubte, die Scham und die Wut nicht ertragen zu können.
Was erlaubte er sich, sie wie eine Frau zu behandeln, die er für eine Nacht gekauft hatte? Er hatte ihren Stolz mit Füßen getreten, grausam die Illusion zerstört, dass es körperliches Begehren ohne Liebe nicht gab. Für einen winzigen Augenblick – und wenn er auch noch so kurz gewesen war – hatte sie genau das empfunden, und die heißen Tränen, die ihr übers Gesicht rannen, galten vor allem dieser bitteren Erkenntnis.
Felicia beobachtete, wie Zahra einen weiteren Stoß Kleider aus dem Schrank nahm, um ihn für die Reise in die Oase einzupacken. „Kein Wunder, dass Rashid sich aus dem Staub gemacht hat“, lachte Zahra verschmitzt. „Bei der Unordnung hier würde er sich vorkommen wie in einem Irrenhaus.“
Rashid war bereits abgereist – angeblich, um in der Oase die nötigen Vorbereitungen für die Ankunft der Gäste zu treffen. Doch wenn er nur einen Funken Anstand besaß, sagte Felicia sich, würde er sie ebenso meiden wie sie ihn.
Nie in ihrem Leben würde sie vergessen, wie er ihr kalt und berechnend alle Illusionen geraubt hatte. Nachts träumte sie von ihm, von seinem kühlen Blick und seinen geschickten Händen, und wenn sie dann schweißgebadet aufwachte, zitterte sie vor Angst am ganzen Körper.
„Es ist schade, dass Rashid Faisal nicht kommen lassen kann“, meinte Zahra bedauernd.
Wenn sie wüsste, aus welchen Gründen Faisal nicht kommen konnte, dachte Felicia und reichte Zahra ein paar Kleider. „Du hast unglaublich viel anzuziehen“, wechselte sie das Thema.
„Rashid gibt mir ein sehr großzügiges Taschengeld“, erklärte Zahra und reichte Felicia einen hauchdünnen, orangeroten Anzug, bestehend aus einer Pumphose und einem boleroartigen Oberteil. „Wie findest du das? Rashid würde toben, wenn er es sähe. Aber Saud findet es schade, dass es keine Haremstänzerinnen mehr gibt, und da habe ich mir gedacht …“
Zahra wurde ein wenig verlegen, und Felicia faltete den Anzug lächelnd zusammen. „Ich verstehe.“ Als sie ihn jedoch ihrer Freundin zum Einpacken reichte, wehrte Zahra ab.
„In meinen Koffer geht das nicht mehr, er ist schon viel zu voll.“
„Ich habe noch Platz. Aber warum willst du ihn überhaupt mitnehmen? Vor der Hochzeit wirst du ihn doch nicht tragen, oder?“
„Ich traue mich nicht, ihn hierzulassen. Eins der Dienstmädchen könnte ihn sehen, und Mutter würde es auch nicht verstehen.“
„Ach so.“ Zahra war offensichtlich sehr in Saud verliebt, und Felicia überlegte, nicht ohne Neid, wie es
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