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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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bekleidet, in Faisals Armen … nein, nicht Faisal, so viel stand fest.
    Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie den Gedanken weit von sich weisen. „Nein.“ Sie gab Zahra das Nachthemd zurück. „Möchtest du noch mehr ansehen?“
    Zahra verneinte, und so packte die Verkäuferin die Unterwäsche sorgfältig ein.
    Sie hatten kaum die Straße betreten, als Felicia Rashid erblickte, der ihnen entgegenkam. Ihr Herz begann sofort, schneller zu schlagen.
    „Sieh mal, da ist Rashid“, sagte sie zu Zahra und bemerkte erstaunt, wie Zahra die Lippen zusammenpresste und sich abrupt umdrehte. „Was ist los?“
    „Hast du die Frau neben ihm gesehen?“
    Felicia hatte sie gesehen: eine große, elegant gekleidete Frau, die einen sehr wohlhabenden Eindruck machte.
    „Sie muss seine Geliebte sein“, fuhr Zahra fort. „Sie kann keine Frau aus gutem Haus sein, sonst würde sie sich nicht in der Öffentlichkeit mit ihm sehen lassen.“
    Rashid hatte also eine Geliebte! Warum überrascht mich das eigentlich so?, fragte Felicia sich. Sie wusste doch selbst, welche Ausstrahlung er besaß. Warum also fühlte sie sich plötzlich so schwach in den Knien? Aus Empörung darüber, dass er sie aller möglichen Dinge beschuldigte, obwohl sie völlig unschuldig war, während er sich öffentlich mit seiner Geliebten sehen ließ?
    Zahra ergriff ihre Hand und schüttelte den Kopf. „Es würde Rashid in Verlegenheit bringen, wenn er uns sähe. Er dürfte uns nicht erkennen, solange er mit dieser Frau zusammen ist. Es wäre ihm peinlich … genau wie mir. Natürlich hat ein unverheirateter Mann gewisse … Bedürfnisse, aber …“
    Felicia starrte ins Leere. Ob Rashid so von ihr dachte? Ob er sie als die Frau ansah, die die Bedürfnisse seines Neffen befriedigte? Sie empfand Scham und Wut zugleich.
    „Was ist los?“, wollte Zahra wissen. „Du machst so ein grimmiges Gesicht.“
    „Nichts“, log Felicia. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass es sie schmerzlich berührt hatte, Rashid mit einer Frau zu sehen, doch sie weigerte sich, es sich einzugestehen. Was sollte es ihr auch ausmachen, wo sie doch nichts als Abneigung füreinander empfanden?

7. KAPITEL
    Als sie wieder zu Hause waren, musste Zahra sich die Sachen, die sie gekauft hatte, natürlich noch einmal ansehen. Sie begeisterte sich besonders für das pfirsichfarbene mit den Spitzen. Felicia hielt es Zahra an.
    „Saud wird für nichts anderes mehr Augen haben als für dich“, lächelte sie. „Welches trägst du in der Hochzeitsnacht?“
    „Keins von beiden“, antwortete Zahra mit ernster Miene. „Unsere Hochzeit wird ganz konventionell sein. Wir wollen es beide so. Ich werde den traditionellen Kaftan mit den hundert Knöpfen tragen … Und natürlich die goldenen Halsketten, die meine und Sauds Familien mir geben. Es ist Sitte, dass der Bräutigam die Ketten nacheinander abnimmt, während die Braut ganz still bleibt. Dann öffnet er die Knöpfe, wobei er am Saum anfängt. Du findest es seltsam, dass ich so heiraten will, nicht wahr?“
    „Aber nein. Es ist sicher nicht seltsamer als der Brauch, in einem weißen Kleid zu heiraten“, versicherte Felicia ihr. Eine große, dunkle Figur schob sich in ihre Gedanken – nein, Faisal war das nicht. Der Mann beugte sich über seine Braut und knöpfte mit geschickten Fingern einen Knopf nach dem anderen auf.
    Um Himmels willen, was dachte sie da nur? Wieso kam ihr gerade Rashid in den Sinn, der seiner Braut zu Füßen kniete, auf seinem Gesicht nicht der gewohnte, spöttische Ausdruck, sondern zärtliches Verlangen?
    Felicia fühlte sich sterbenselend und ließ sich auf den nächsten Stuhl sinken. Wenn sie nur nach Hause fahren könnte! Wenn sie nur früher eingesehen hätte, dass Dankbarkeit niemals Liebe sein konnte! Wäre sie nicht aus England weggegangen, hätte sie nie erfahren, dass es möglich war, sich physisch zu einem Mann hingezogen zu fühlen, ohne ihn überhaupt zu mögen.
    „Hat Faisal dir gesagt, wann er nach Hause kommen will?“, fragte Zahra. „Letztes Jahr ist er eigens aus London gekommen, um mir mein Namenstagsgeschenk zu bringen. Rashid hat es ihm ermöglicht, und vielleicht tut er es dieses Jahr wieder.“
    Felicia schüttelte den Kopf. „Das glaube ich kaum.“
    „Vielleicht würde er es doch tun, wenn du zu ihm gingst und ihm sagtest, wie sehr du Faisal vermisst. Du musst dich doch nach ihm sehnen.“
    Das tat sie auch, wenn auch nicht aus den Gründen, die Zahra annahm. Wenn Faisal zurückkäme,

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