Julia Gold Band 47
plötzlich zögerte und die Hand zurückzog, hob sie die Hüften, um den Kontakt nicht abbrechen zu lassen.
Ihr Körper stand in Flammen, und als er seine Finger noch einmal in sie gleiten ließ, hatte sie fast das Gefühl zu fliegen. Sie schloss die Augen. Eine wunderbare Wärme hatte sich bis zu den Zehenspitzen ausgebreitet, und ein unbekanntes Gefühl baute sich in ihr auf, das ihr gleichzeitig Atem und Verstand raubte.
Dann folgte die Explosion. Livy sah rote und orangefarbene Lichter, und Tränen liefen in ihr Haar. Ihr Herz raste.
Fast hätte sie aufgeschrien, aber Shay küsste sie und wiederholte mit der Zunge das Spiel seiner Finger. Sie hielt sich an seinen Schultern fest, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Da zog er sich widerstrebend zurück.
Sie wollte gar nicht, dass er aufhörte. Was sollte sie jetzt sagen? Hatte sie den Mut, ihn wieder zu sich zu ziehen?
Er schaute sie ernsthaft an. „Du bist noch Jungfrau.“
Livy nickte. „Das wollte ich dir sagen.“
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Du wirst eine gute erste Frau abgeben.“
13. KAPITEL
Mit einem Schlag kam die Ernüchterung. Olivia schob seine Hand weg und versuchte, sich aufrecht zu setzen. Hatte sie sich verhört, oder machte er Witze?
„Erste Frau?“
Shay blinzelte sie verwirrt an und setzte sich auf. „Ja.“
„Du planst schon unsere Scheidung?“
„Natürlich nicht. Du wirst immer meine Frau bleiben, egal wie viele andere ich noch heirate.“
Verblüfft öffnete sie den Mund, aber es hatte ihr die Sprache verschlagen. Er sah ernst aus.
„Zuerst ausgewählt zu werden, ist eine Ehre, die dir immer gebühren wird.“
„Du Blödmann! Du …“ Sie schüttelte den Kopf, da ihr vor Scham die Worte fehlten.
„Olivia, was machst du?“ Er griff nach ihr, als sie über das Bett krabbelte, aber sie wich ihm aus, obwohl ihr Knöchel schmerzte.
„Rühr mich bloß nicht an!“ Mit Mühe griff sie die Krücken und versuchte, sich aufzustützen. Wieso hatte sie sich von ihm anfassen lassen? Warum hatte sie geglaubt, er empfinde etwas für sie?
„Olivia, bitte.“ Shay stellte sich vor die Tür. „Ich verstehe, dass du aufgeregt bist, denn ich habe dir nicht erklärt, dass es in unserer Kultur erlaubt ist …“
„Deine Kultur ist mir egal. Geh aus dem Weg!“
„Olivia.“ Er streckte eine Hand nach ihr aus.
„Geh.“
Einen Moment lang schauten sie sich an, bis sie wegblickte, weil sie nicht wollte, dass er ihr ansah, wie sehr er sie verletzt hatte. Da öffnete er die Tür und ließ sie vorbei.
Langsam ging sie über den Flur und fragte sich, wie sie die Treppe auf Krücken meistern sollte.
Shay beobachtete sie, aber er wusste, dass sie von ihm keine Hilfe annehmen würde. Er hatte keine andere Wahl, als jemand anderen zu holen. Sharif klopfte bei seinem Vater an die Tür und wunderte sich, Rose bei ihm zu sehen.
„Sharif, möchtest du etwas?“
„Ich brauche deine Hilfe. Olivia will allein die Treppe hinuntergehen, und ich befürchte, dass sie sich noch mehr verletzen wird.“
Rose sprang sofort auf.
Sein Vater blickte ihn besorgt an. „Warum sollte sie so etwas tun?“
„Was ist zwischen euch passiert?“, wollte Rose wissen.
„Offensichtlich will sie nicht meine Frau werden.“
„Ist das alles?“
„Wie kannst du so etwas fragen? War es keine Ehre für dich, als mein Vater dich zur Königin machte?“
„Hast du Livy gebeten, deine Königin zu werden, Sharif?“
Er schaute sie aufgebracht an, aber sie hielt seinem Blick stand. „Olivia braucht deine Hilfe“, meinte er, bevor er in sein Zimmer ging.
Was hatte er falsch gemacht? Als seine Frau könnte Olivia ein Leben in Luxus führen. Nichts würde ihr fehlen, und sie konnte viele Pferde haben, die noch schöner als Prince waren.
Er knallte die Tür zu und betrachtete die Koffer, die sein Diener in eine Ecke gestellt hatte. Jetzt hatte er keinen Grund mehr, noch zu bleiben. Er hatte Rose und seine Brüder kennengelernt. In der Zukunft würde er sie gern wiedersehen, aber nicht hier in Texas. Nicht, wo er Olivia begegnen würde.
Sharif ging zum Fenster, um vielleicht einen Blick auf Olivia werfen zu können. Er hatte sie verletzt, und er kannte den Grund. Das Wissen half ihm jedoch nicht weiter. Er war ein verdammter Feigling. Nur deshalb hatte er seinen Antrag abgewertet. Durch Olivia spürte er Schwächen, die er nicht haben wollte. Niemals hatte er sich mit den Themen Ehe und Verantwortung beschäftigt.
Die ganze Idee war absurd. Sie
Weitere Kostenlose Bücher