Julia Gold Band 51
die Bäume schimmerte, und gelangten zu der Brücke. Es goss immer noch in Strömen, als sie schließlich die Küche betraten. Nach dem Getöse draußen war die Stille im Haus fast befremdend.
Clio befreite die kleinen Katzen unter warmem Wasser vom Matsch und bettete sie neben dem offenen Kamin auf die benutzten Handtücher, wo Wousky, nach einem ausgiebigen Mahl, sich sofort zu den Kleinen legte, schnurrte und sie putzte.
Jalal hatte inzwischen ein Feuer im Kamin entfacht. Clio schaltete zusätzlich noch einen Radiator ein und stellte ihn auf die andere Seite der Handtücher, um den Kleinen mehr Wärme zu geben. Dann richtete sie sich auf und schaute an sich herunter. Sie war von Kopf bis Fuß mit Matsch bedeckt. Jalal sah nicht viel besser aus.
„Gut, ich glaube, jetzt sind wir an der Reihe“, meinte sie.
Clio kehrte aus dem Bad zurück. Sie hatte sich in ein großes Handtuch gehüllt und ein zweites um ihr Haar gewickelt. Jalal stand in der Küche, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Er lehnte mit einer Tasse Kaffee in der Hand an der Anrichte und hatte die Arme über der Brust verschränkt.
Sie konnte ihm nicht offen in die Augen sehen, als sie an ihm vorbei zur Waschmaschine ging. „Du bist an der Reihe“, sagte sie und steckte ihre schmutzigen Sachen in die Maschine. „Wenn du deine Sachen gleich vor die Badezimmertür wirfst, kann ich alles zusammen waschen.“
Nachdem Jalal ins Bad verschwunden war, seufzte sie tief auf und versuchte sich zu entspannen.
Gleich darauf kam er ihrem Vorschlag nach und warf seine Sachen vor die Badezimmertür. Clio bückte sich danach, hörte das Wasser in der Dusche rauschen, und plötzlich sah sie Jalal nackt vor Augen. Sie schnappte nach Luft und lehnte sich gegen die Wand, während eine Woge der Erregung sie durchflutete. Clio stellte sich vor, wie das Wasser auf seinen Körper prasselte, wie er sich von Kopf bis Fuß einseifte und wie er sich abspülte.
Sie hörte ihn das Wasser ausprusten und wusste, dass er seinen Kopf unter den Strahl steckte. Sofort hatte sie vor Augen, wie die Tropfen an seinen dunklen Wimpern und auf seinen Lippen hingen. In dem Moment verstummte das Rauschen des Wassers, und sie zuckte schuldbewusst zusammen, als würde er jetzt schon aus dem Bad kommen und sie in der Küche ertappen, wie sie vor Sehnsucht nach ihm fast verging.
Hektisch stopfte sie seine Sachen in die Waschmaschine und schaltete sie ein. Clio spürte das Beben der Maschine unter ihren Händen, während sie sich daran festhielt und sich zu fangen versuchte. Aber sie war nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, solange Jalal sich nackt im Bad aufhielt.
Sie konnte jede seiner Bewegungen hören, und die erotische Spannung, unter der sie stand, wurde noch stärker.
Clio flüchtete ins Wohnzimmer, wo Wousky schnurrte und döste, die Kleinen an ihrem Bauch, wohlig warm und zufrieden vom Saugen.
Draußen prasselte heftig der Regen.
Clio ging wieder in die Küche und rief über Funk im Haus an.
„Hier ist alles zum Stillstand gekommen“, berichtete ihre Mutter. „Wir warten nur darauf, dass es wieder aufhört. Ich denke, die Leute auf der Straße haben angehalten und tun das Gleiche. Es wäre dumm, in solch einem Unwetter weiterzufahren.“
„Wir kommen zurück, wenn es vorbei ist“, erwiderte Clio und stellte das Gerät wieder ab.
Donner und Blitz waren weitergezogen, doch es regnete noch unablässig. Wieder im Wohnzimmer starrte Clio nach draußen. Sie konnte sich in der Fensterscheibe sehen und sah nun auch Jalal, der mit einem großen Handtuch um die Hüften hereinkam. Er hatte sich ein kleineres über die Schultern und den bloßen Oberkörper gelegt.
Ohne sich zu bewegen, beobachtete sie, wie er langsam durch den Raum auf sie zukam. Sie spürte seine Nähe so intensiv, als würde er sie berühren, und ihr wurde heiß und heißer. Er stellte sich dicht hinter sie, neigte den Kopf zur Seite und schaute zu ihr hinunter. Sie wandte sich nicht um.
Sacht umfasste er ihre bloße Schulter, und sie zuckte zusammen, als hätte ein Blitz sie getroffen.
„Clio“, sagte er leise und drehte sie zu sich herum. „Schau mich an.“
Ihr Herz klopfte heftig, vor Angst, Nervosität und Verlangen. Sie schaute hoch und ihre Blicke trafen sich.
„Hast du Angst?“
Sie wich seinem Blick aus und seufzte. „Ein wenig“, gab sie zu.
„Hab keine Angst. Wir werden nicht weitergehen, als du es willst, weder heute noch zu einer anderen Zeit. Es wird nicht vorkommen,
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