Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
besorgen.“
    „Nein“, widersprach Alexis. „Keinen Käfig.“
    Sie tat Leenas weitere Einwände mit einer Handbewegung ab und erstand bei dem Händler eine Tüte Futter, mit dem sie die beiden Vögel in den Wagen lockte. Sie bemerkte, wie einer der Wächter ein Handy herauszog und telefonierte. Weshalb, erfuhr sie, als sie ihr Apartment betrat und auf dem Balkon einen kleinen Taubenschlag entdeckte.
    Zu ihrer Freude schienen sich die beiden Vögel in ihrem neuen Zuhause wohlzufühlen und machten keine Anstalten wegzufliegen.
    Wenn ich Flügel hätte, wäre ich schon längst auf und davon, ging es Alexis durch den Kopf.
    Mittags gab es diesmal nur einen leichten Imbiss. Hinterher drängte Leena ihre Herrin, sich unbedingt ein wenig auszuruhen, weigerte sich aber, ihr zu verraten, weshalb das so wichtig war. Erst nachdem Alexis aufgewacht war und ein Bad nahm, erfuhr sie mehr.
    „Was ist das?“, fragte sie, als die Dienerin ihr eine süß duftende Essenz ins Badewasser goss. Die Augen geschlossen, atmete Alexis den exotischen Duft ein und fühlte sich auf einmal merkwürdig gelöst. Es war ein schwerer, erotischer Duft, der Gedanken an Leidenschaft und sexuelle Erfüllung weckte. Ein stimulierendes Parfüm …
    Von jähem Misstrauen gepackt, öffnete sie die Augen und setzte sich schlagartig auf. „Ich bin fertig“, verkündete sie und stieg eilends aus der Wanne. „Und heute Abend gehe ich früh schlafen, gleich nach dem Dinner.“
    „Aber ich soll Sie für unseren Gebieter schön machen“, protestierte Leena. „Er hat Sie heute Nacht zu seiner Gefährtin auserkoren und …“
    „Blödsinn!“, schnitt Alexis ihr brüsk das Wort ab. „Ich lasse mich doch nicht herausputzen wie eine Weihnachtsgans zum Festschmaus.“
    „Aber so ist es Brauch“, beharrte Leena. „Dem Scheich zu Gefallen zu sein ist das höchste Bestreben jeder Konkubine.“
    „Ich bin aber keine!“
    „Die Erwählte empfindet es als große Gunst und verbeugt sich in tiefer Verehrung vor dem Scheich!“
    „Diese Erwählte wird sich vor niemandem verbeugen!“, meinte Alexis gereizt. „Ich werde dem Schuft ins Gesicht sagen, was ich von ihm halte!“
    „Aber dann wenigstens angemessen gekleidet“, flehte Leena. „Sonst bekomme ich Schwierigkeiten.“
    „Na schön, Ihnen zuliebe“, gab Alexis nach.
    In der Hofschneiderei hatte man offenbar die ganze Nacht durchgearbeitet, um ein erstes Stück von Alexis’ neuer Garderobe fertigzustellen. Es war ein Traum aus perlmuttfarbenem Seidenbrokat und bestand aus einer weiten Pluderhose und einem juwelenbestickten Oberteil, das ihre schmale Taille freiließ. Darüber trug sie eine hauchzarte, durchscheinende Tunika, und die rotblonden Locken verbarg ein ebenfalls mit Edelsteinen besetzter Turban. Alexis stockte der Atem beim Anblick der arabischen Schönheit, die ihr aus dem Spiegel entgegensah.
    Sie glaubte, Ali flüstern zu hören: „Habe ich es dir nicht gesagt?“, und wandte sich rasch ab. Keine falsche Romantik, ermahnte sie sich. Sie wusste genau, was Ali damit bezweckte. Er versuchte, ihr ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht vorzugaukeln, um sie seinen Wünschen gefügig zu machen.
    Die Tür ging auf, und Rasheeda trat ein. Seit ihrer ersten Begegnung hatte Alexis sie nicht mehr gesehen und wurde nun von ihr mit einem hochmütigen Blick von Kopf bis Fuß gemustert. Schließlich nickte sie zufrieden, und Leena war sichtlich erleichtert.
    Auf dem Korridor blies jemand auf einem Horn eine melancholische, geheimnisvolle Melodie.
    „Ihre Sänfte ist da“, sagte Rasheeda und zog den an Alexis’ Turban befestigten Schleier nach unten. „Sie werden jetzt zu den Gemächern Seiner Hoheit gebracht. Ich werde vorangehen und Ihr Kommen ankündigen. Vergessen Sie nicht, sich tief zu verneigen, wenn Sie den Scheich sehen, und ihn mit den Worten ‚Deine untertänige Dienerin grüßt dich, mein Gebieter‘ zu begrüßen. Sie dürfen erst zu ihm aufsehen, wenn er es sagt. Ihn ohne seine Erlaubnis anzusehen ist ein schlimmes Vergehen. Haben Sie verstanden?“
    „Selbstverständlich“, sagte Alexis mit geheuchelter Bescheidenheit.
    Rasheeda öffnete die Tür. Vier stämmige Männer trugen eine Sänfte ins Zimmer und setzten sie am Boden ab. Leena zog die Vorhänge zurück und schloss sie sorgfältig, nachdem Alexis in der Sänfte Platz genommen hatte.
    Alexis konnte nicht umhin, das prunkvolle Innere der Sänfte zu bewundern. Der bequeme Sitz war mit rotem Samt überzogen, die Wände waren

Weitere Kostenlose Bücher