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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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sie kennen! Sie haben mir doch gesagt, dass Sie sie lieben, und mir versprochen, sich gut um sie zu kümmern! Stattdessen wurde Sie von Ihren Männern wie eine Hure behandelt!“
    Raschid sank in einen Sessel und barg sein Gesicht in den Händen.
    „Lady Delahaye …“, mischte sich Asim beschwichtigend ein. „Wir haben Verständnis für Ihren berechtigten Zorn. Aber es wäre uns sehr wichtig, wenn Sie uns erzählen würden, was genau geschah, nachdem Miss Delahaye die Wohnung verlassen hatte.“
    Lucinda wandte sich von den beiden ab und rang um Fassung. „Evie ist einfach losgelaufen – im Schock“, flüsterte sie. „Ohne Geld. Ohne Ziel …“ Lucinda schluckte. „Ich weiß nicht, wie lange sie so gelaufen ist, aber schließlich fand sie sich vor meiner Tür wieder. Vor meiner Tür!“ Sie drehte sich anklagend zu Raschid um. „Haben Sie eine Ahnung, wie weit das von Ihrer Wohnung entfernt ist? Und sie blutete – und war sich dessen nicht einmal bewusst!“
    Raschid sprang erregt auf. „Haben sie sie angefasst?“, stieß er hervor.
    „Wer?“, fragte Lucinda verbittert. „Ihre Männer?“
    „Das waren nicht Scheich Raschids Männer, Lady Delahaye“, stellte Asim klar.
    „Na schön, die Männer seines Vaters – was für einen Unterschied macht das? Nein, sie haben Evie nicht angefasst, sondern ihr nur bewusst gemacht, dass es wirklich keine Chance mehr für Sie beide gibt, wenn Ihr Vater sie derart hasst.“
    „Wie steht es um ihre Gesundheit?“, erkundigte sich Asim freundlich.
    Lucinda wischte stolz die aufsteigenden Tränen fort. „Sie hat viel Blut verloren, aber wie durch ein Wunder das Baby behalten. Jetzt haben die Ärzte ihr strikte Bettruhe und keinerlei Aufregung verordnet. Ich wüsste es zu schätzen, wenn Sie das respektieren würden, Scheich Raschid!“
    Das war eine unmissverständliche Warnung und Drohung. Raschid schwieg. Schließlich fuhr er sich müde über die Augen, ehe er sich zu Lucinda umdrehte. Zum ersten Mal sah Lucinda ihn sich richtig an. Es war ihm anzusehen, wie sehr er litt.
    „Darf ich zu ihr?“, fragte er rau.
    Energisch schüttelte Lucinda den Kopf. „Nicht ohne Evies Einverständnis. Ein Besuch von Ihnen könnte sie zu sehr aufregen, und das werde ich nicht zulassen.“
    Raschid nickte resigniert. „Dann werde ich hier warten, bis Sie ihre Zustimmung haben“, sagte er und setzte sich wieder in den Sessel.
    Zwölf Stunden später saß Raschid immer noch in dem Sessel, und sogar Lucinda bekam allmählich Mitleid mit ihm.
    „Ich will ihn nicht sehen!“, beharrte Evie stur.
    „Aber Darling, er sitzt schon die ganze Nacht da draußen!“
    „Ich will ihn nicht sehen“, wiederholte Evie.
    Lucinda seufzte. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal für diesen Mann Partei ergreifen würde, Evie – aber ich glaube, du bist ihm gegenüber nicht fair. Er ist am Boden zerstört. Und immerhin ist es auch sein Baby. Er hat ein Recht, sich mit eigenen Augen zu vergewissern, dass es euch beiden gut geht.“
    „Sag du es ihm“, erwiderte Evie kühl. „Die Ärzte haben gesagt, ich solle mich nicht aufregen, und Raschid regt mich auf.“ Sie wandte das Gesicht ab und blickte starr zum Fenster hinaus. Die letzten vierundzwanzig Stunden waren wie ein Albtraum für sie gewesen. Fast hätte sie ihr Baby verloren, und nun hatte sie eine Schutzmauer um sich errichtet, durch die keiner mehr an sie herankam.
    Auch ihre Mutter hatte sich durch die schreckliche Erfahrung verändert. Die Angst um das Leben ihrer Tochter hatte sie von ihrem hohen Ross gestoßen und wieder erkennen lassen, was wirklich wichtig im Leben war. Wie durch ein Wunder war es dann den Ärzten gelungen, nicht nur Evie, sondern auch das Baby zu retten. Doch wenn Lucinda Evie jetzt betrachtete, fürchtete sie um die seelische Gesundheit ihrer Tochter. „Ich dachte, du würdest ihn lieben“, sagte sie leise. „Verdient er es denn nicht im Namen dieser Liebe, angehört zu werden?“
    „Nein“, lautete die harte Antwort.
    „Evie …“
    „Ich bin müde.“ Evie schloss die Augen und hoffte, dass ihre Mutter sie endlich in Ruhe lassen würde.
    Überraschenderweise schlief sie tatsächlich im Nu ein. Sie hörte nicht einmal mehr, wie ihre Mutter leise das Krankenzimmer verließ. Als sie wieder aufwachte, war es draußen schon dunkel, und eine Krankenschwester beugte sich über sie.
    „Sie müssen etwas essen, Miss Delahaye“, sagte die Schwester. „Sie haben seit über vierundzwanzig Stunden

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