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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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höflich.
    „Ich vermute, du bist ausführlich darüber unterrichtet worden, wie es mir geht“, entgegnete sie schroff.
    Raschid nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu ihr ans Bett. Erst von Nahem sah Evie die verräterischen Schatten unter seinen Augen – doch auch nach zwei Nächten ohne Schlaf hatte er nichts von seiner männlichen Ausstrahlung eingebüßt, wie sie sofort an ihrer eigenen Reaktion merkte.
    Evie verbot sich solche Gedanken und wandte den Blick von ihm ab. Sie zog die Knie an, legte die Arme um die Beine und die Stirn auf die Knie. So wartete sie schweigend, dass Raschid endlich sagen würde, was er zu sagen hatte.
    Doch er sprach kein Wort. Das Schweigen dehnte sich endlos und wurde schier unerträglich. Evie weigerte sich, aufzublicken und ihn anzusehen, weil sie in keinerlei Kontakt mit ihm treten wollte.
    „Ich werde nicht verschwinden, nur weil du es dir wünschst“, sagte er schließlich leise.
    „Ich bin im Moment nicht in der Verfassung, mit dir zu reden“, antwortete sie. „Wenn du auch nur etwas Feingefühl besäßest, hättest du das verstanden und mich in Ruhe gelassen.“
    „Weil du mir die Schuld gibst an dem, was passiert ist?“
    Ja, sie gab ihm die Schuld. Nach dem Besuch der beiden Männer hatte sie sich benutzt, verleugnet und abgeschoben gefühlt. Raschid hatte versprochen, sie zu beschützen. Er hatte ihr versprochen, sie anzurufen. Er hatte ihr geschworen, alles zum Guten für sie zu wenden.
    „Es tut mir leid, dass die Leute meines Vaters dich so erschreckt haben.“
    „Die Leute deines Vaters sind auch deine Leute. Ich mache da keinen großen Unterschied.“
    „Warum nicht?“
    „Weil du nicht anders bist, und ich will dich auch nicht länger so sehen“, antwortete Evie gereizt. „Und würdest du bitte aufhören, mich mit Fragen zu löchern, als würde ich hier vor Gericht stehen? Falls du es noch nicht begriffen hast – ich bin hier das Opfer!“
    „Und du glaubst, ich wäre nicht genauso ein Opfer?“ Raschid atmete tief ein. „Ich hatte keine Ahnung, dass mein Vater so tief sinken könnte, eine derart lausige Show abzuziehen! Inzwischen bedauert er zutiefst, was er getan hat“, fügte er schroff hinzu, „und bittet dich um Verzeihung.“
    Evie presste den Mund zusammen, um nicht damit herauszuplatzen, dass er ihr das bereits durch seine bedrohlichen Boten hatte ausrichten lassen.
    „Selbstverständlich wird er dir das alles auch noch persönlich sagen, sobald er stark genug ist, um das Krankenhaus zu verlassen.“
    Diese Worte veranlassten sie, nun doch erstaunt aufzublicken. „Welches Krankenhaus?“
    „Das, in welches ich ihn habe einliefern lassen“, antwortete Raschid äußerlich ungerührt. „Als er sich weigerte, zu akzeptieren, dass ich dich und nicht Aisha heiraten würde, habe ich auf mein Thronfolgerecht verzichtet. Der Schock hätte ihn fast umgebracht.“
    „Nein, Raschid!“ Evie stöhnte entsetzt auf. Wie viele Menschen sollten noch leiden, bis diese Geschichte endlich vorüber war?
    „Ende gut, alles gut, wie man hier in England so schön sagt“, fuhr Raschid unbeirrt fort. „Das Herz meines Vaters schlägt jetzt wieder genauso kräftig wie meines, und er hat sich mit dem Gedanken abgefunden, dass ich heiraten werde, wen ich will.“
    „Nicht, wenn du dabei an mich denkst“, erwiderte Evie hart.
    Er wandte sich ihr zu und sah sie an. Evie wurde bewusst, dass auch Raschid ihrem Blick ausgewichen war. Nun aber schien sein Blick sie durchbohren zu wollen. „Du wirst mich heiraten!“, sagte er fest. „Ich habe nicht Millionen ausgegeben und wertvolle Tage damit verbracht, den Nahen Osten nach einem geeigneten Ersatzehemann für Aisha zu durchkämmen, und ich habe nicht meinen Vater fast ins Grab gebracht und dein Leben und das unseres Kindes aufs Spiel gesetzt, um jetzt von dir zu hören, dass das alles umsonst war!“
    „Habe ich dich etwa gebeten, das alles zu tun?“
    „Ja!“, sagte er aufgebracht. „Jedes Mal, wenn du mir gesagt hast, dass du mich liebst, hast du mich darum gebeten! Jedes Mal, wenn wir uns auch nur ansehen, verlangen wir voneinander, alles zu tun, um zusammen zu sein!“ Er sprang erregt auf und ging zum Fenster.
    Evie betrachtete ihn benommen. Das Schlimmste war, er hatte recht! Die Liebe, die sie in den vergangenen zwei Jahren miteinander geteilt hatten, hatte von ihnen gefordert, alles zu tun, um sie zu bewahren! Aber das ist nun vorbei, dachte Evie schaudernd. In jüngster Zeit hatten sich die

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