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Julia Gold Band 53

Julia Gold Band 53

Titel: Julia Gold Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Laura Wright , Sara Wood
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lediglich von deinem chauvinistischen Verhalten mir gegenüber auf ganz Marokko geschlossen“, erwiderte sie sanft.
    „Und deine Kenntnisse aus Dermots fantasievollen Büchern bezogen. Wie dem auch sei, in den Souks würde es jeder Fremde schwer haben. Zudem sprichst du immer noch kein Französisch, und schon das macht es für dich unmöglich, allein hier Geschäfte abzuwickeln.“
    Plötzlich fühlte sie sich entsetzlich mutlos, sah das ganze Unternehmen in einem Fiasko enden. War das Khalils Rache? Hasste er sie so sehr?
    Von ihrem Selbstvertrauen und ihrer Begeisterung war nicht mehr viel übrig. Khalils Hass auf sie musste sehr groß sein. Sie selbst hatte es in falsch verstandenem Stolz zugelassen, dass er sie für die Geliebte seines Stiefvaters hielt, und das zu einer Zeit, als Khalil und sie sich bereits liebten.
    Plötzlich sehnte Hannah sich danach, dass die Wahrheit endlich ans Licht käme. Sie war es so leid, die Gleichgültige zu spielen, wenn ihre Mitmenschen sich böswillige oder einfach irrtümliche Meinungen über sie bildeten. Obwohl Dermot immer wieder betont hatte, man dürfe sich nie dazu herablassen, Verleumdungen in der Presse zu dementieren, fühlte sie plötzlich das zwingende Bedürfnis, Khalil einen Beweis für ihre charakterliche Sauberkeit zu liefern. Dann würde er sie wie einen Geschäftspartner behandeln und nicht länger wie ein unmoralisches, intrigantes Flittchen. Sie musste ihn davon überzeugen, dass man sich selbstbewusst, offen und ehrlich verhalten und ausdrücken konnte, ohne gleichzeitig jeden Skrupel und jede Moral über Bord zu werfen.
    Aber Khalil würde keinem ihrer Worte Glauben schenken. Es gab wohl nur einen Weg, ihn zu überzeugen, dass sie niemals die Geliebte eines anderen Mannes gewesen war, und erst recht nicht die seines Stiefvaters, nämlich mit dem körperlichen Beweis! Diesen hohen Preis war sie jedoch nicht zu zahlen bereit.
    Nie und nimmer würde Khalil ihren Beteuerungen glauben, dass sie noch Jungfrau war. Und da sie ihm keine Chance einräumen würde, sich selbst zu überzeugen, würde er wohl für den Rest des Lebens seine schlechte Meinung über sie behalten.
    Gedankenverloren rieb sie ihre Handflächen gegeneinander – warum fühlten sie sich so seltsam heiß und klebrig an?
    „Hast du das alles bewusst so eingefädelt?“, fragte sie dann ruhig. „Willst du Frankie und mich in verlustreiche Geschäfte laufen lassen? Hast du Frankie falsche Versprechungen gemacht und mich jetzt hierhergelockt, um …“
    „Ach ja, Frankie.“ Er schaute sie mit spöttischem Gesicht an. „Von Frankie stammt das Geld, nicht wahr?“
    „Das weißt du doch.“
    „Ihr seid … gut befreundet?“, fragte er mit sanfter Stimme.
    „Frankie und ich …“ Hannah wollte ihm gerade erklären, sie seien enge Freundinnen, als ein Gefühl der Vorsicht sie einhalten ließ. Offensichtlich glaubte Khalil, Frankie sei ein Mann, und das war vielleicht besser so, denn er war bestimmt Araber genug, um zwei Frauen im Geschäftsleben für ein leichtes Spiel zu halten. Schnell entschlossen produzierte sie ein geheimnisvolles, verträumtes Lächeln und fuhr fort: „Frankie und ich sind sehr eng befreundet.“ Erfreut sah sie, dass Khalils Miene sich verdüsterte.
    „Dann hast du es ja endlich geschafft, jemanden zu finden, der die Rechnungen bezahlt“, sagte er sanft.
    „Ich bin nicht so, wie du denkst!“, wollte sie aufbegehren.
    „Hier lang“, unterbrach er sie und ging mit ihrem Koffer in Richtung Auto.
    Nach einigen Metern schaute er sich mit ausdruckslosem Gesicht nach ihr um. Sie warf ihm einen erbosten Blick zu und folgte ihm dann hoch erhobenen Hauptes. So einfach gab sie sich nicht geschlagen.
    Khalil öffnete die Tür einer großen, neuen Limousine für sie und wollte ihr beim Einsteigen helfen. Unwillig schüttelte sie ihn ab. „Ich komme sehr gut allein zurecht.“
    „Das war reine Höflichkeit“, erwiderte er, wobei er seine zusammengepressten Lippen zu einem hastigen Lächeln verzog. „Pure Gewohnheit.“ Er beobachtete, wie sie ihre langen Beine elegant in den Wagen schwang, und fragte freundlich: „Ist es dir nicht recht, wenn ich mich wie ein Gentleman benehme?“
    Sie wartete mit ihrer Antwort, bis auch er eingestiegen war, und entgegnete dann kühl: „Warum so tun, als ob? Wir wissen beide, dass du einfach kein Gentleman bist.“
    „Dann warte, bis du in der Altstadt wirklich in Bedrängnis gerätst“, meinte er lächelnd. „Hoffentlich hast du

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