Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Gold Band 53

Julia Gold Band 53

Titel: Julia Gold Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Laura Wright , Sara Wood
Vom Netzwerk:
warmen Sand und lächelte. Er war enorm stolz auf seine Leistung, aber diesmal genügte ihm das nicht.
    Merkwürdig.
    Sonst machte er sich nie etwas aus Lob.
    Er schaute zu Mariah hinüber. Sie sah hinreißend aus in ihrem hellblauen Bikini, ihr Anblick erregte ihn. Wenn er ihr Lächeln sah, fragte er sich, ob es nicht doch irgendwo wahres Glück geben könnte. Sie war so anders als all die Frauen, die er kannte. Das immerhin musste er zugeben. Er gestand sich auch ein, dass ihre Meinung ihm wichtig war, ihr Lob.
    Mehr noch, er brauchte es.
    Er wies auf das Gebilde aus Sand, das er errichtet hatte, und fragte: „Was hältst du von meinem Werk?“
    „Fantastisch“, gab sie zurück. Ihr Haar wehte im Wind wie ein goldenes Segel. „Könnte direkt aus einem Disney-Film stammen.“
    „Wirklich? Aber das ist kein Nachbau einer Filmkulisse, mi’nar. Das ist der Sultanspalast in Emand.“
    „Tatsächlich?“ Mariah war sichtlich beeindruckt.
    „Fehlen nur die herrlichen Gärten, die Swimmingpools und ein paar andere Äußerlichkeiten.“
    „Was du nicht sagst.“ Sie lachte. „Aber auch so ist es märchenhaft und dazu unglaublich groß. Bestimmt verläuft sich der Sultan jedes Mal, wenn er morgens aufsteht und sich die Zähne putzen geht.“
    „Ich denke, er kennt sich recht gut aus.“ Zayads Magen zog sich zusammen. Das Versteckspiel war anfangs notwendig gewesen, doch nun kam es ihm vor wie Betrug. Es belastete ihn, er wollte Mariah nicht länger hintergehen. Inzwischen war sie ihm zu wichtig geworden. Er würde ihr die Wahrheit sagen, nahm er sich vor. Noch an diesem Abend.
    Einen Augenblick lang fragte er sich, warum er überhaupt so lange damit hinter dem Berg gehalten hatte. Es lag gewiss nicht daran, dass er fürchtete, Mariah könnte es an Jane weitergeben, bevor er dazu kam. Das mochte zu Beginn der Grund gewesen sein. Doch im Lauf der letzten Tage war in ihm der Wunsch entstanden, die Zeit mit Mariah durch nichts stören zu lassen. Nicht einmal durch sein Pflichtgefühl.
    Die Erkenntnis versetzte ihm einen Schlag. Er hatte jeden Gedanken an das Wohl seines Landes wegen dieser Frau vergessen, seine Prinzipien für einige Momente des Glücks missachtet. Wahrscheinlich war es gut, dass er bald abreisen musste.
    „Ist es ein neu erbauter Palast“, wollte Mariah wissen und riss ihn damit aus seinen Überlegungen. „Oder ist es eins dieser antiken Gebäude, von denen man in Geschichtsbüchern liest?“
    „Für das Volk von Emand ist er zeitlos. Die Königsfamilie bewohnt den Palast seit Jahrhunderten.“
    „Kennst du dich in der Geschichte des Herrscherhauses aus?“
    „Ja.“
    „Der gegenwärtige Sultan – ist er schon alt? Hat er mehrere Ehefrauen und viele Kinder?“
    „Momentan ist er unverheiratet. Und obwohl man in Emand die alten Sitten respektiert, hatte der Herrscher immer nur eine Ehefrau.“
    „Das gefällt mir.“ Mariah lächelte.
    „Ja, das mögen die meisten Amerikaner.“
    „Und ich mag dich.“
    Die Brust wurde ihm eng bei ihren Worten. Es war nur ein leicht dahingesagtes Kompliment, aber für ihn hatte es enorme Bedeutung. Diese Frau wusste nicht, dass jener wohlhabende Fürst aus dem goldenen Palast eben der Mann war, der sie die ganze Nacht geliebt hatte, der sie hier und jetzt wieder lieben wollte.
    Sie hielt ihn für einen Durchschnittsmenschen, und sie mochte ihn trotzdem.
    Er nahm ihre Hand und küsste die Innenfläche. „Möchtest du sonst noch etwas wissen?“
    „Bist du dem Sultan schon einmal persönlich begegnet?“
    „Ja.“
    „Wie ist er so? Ist er herrisch, stolz, anspruchsvoll?“
    Es amüsierte Zayad, dass sie offensichtlich vor Wissensdurst brannte.
    „Er hat einen Staat zu lenken, Mariah. Manchmal muss er solche Eigenschaften an den Tag legen.“
    Sie nickte. „Selbstverständlich. Komisch, man meint immer, König zu sein wäre romantisch, dabei ist es das gar nicht.“
    „Jedenfalls selten … nehme ich an.“
    „Es muss ein unglaublich harter Job sein. Aber ich denke, er wird jede Menge Berater haben.“
    „Die hat er, aber erstaunlicherweise sind sie nicht so kompetent, wie er es gern hätte.“ Zayad wusste, er sollte das Thema schleunigst beenden; er tat es nicht. Es war herrlich, solche Dinge mit einem echten Freund zu besprechen. „Dann ist er manchmal frustriert. In Emand muss das Sozialsystem weiterentwickelt werden. Es ist schwierig, seit Jahrhunderten verwurzelte Ängste, Vorurteile und Unwissenheit abzubauen. Aber allmählich kommt etwas

Weitere Kostenlose Bücher