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Julia Gold Band 53

Julia Gold Band 53

Titel: Julia Gold Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Laura Wright , Sara Wood
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Afrikas, Arabiens und Europas zu einem Feuerwerk der Farben und Stile mischten. Dort würde sie traditionelle Teppiche, Stoffe, Djellabas und Kaftane, Töpferwaren, Gegenstände aus Silber, Kupfer und Messing, Gewürze und vieles mehr einkaufen, was immer sie finden konnte, um die Halle bis in den letzten Winkel mit den Düften und dem Flair Marokkos zu verzaubern. Sie hatte schon viel von den Wundern Marrakeschs gelesen, und dort wollte sie auch ihre Einkaufsreise beginnen. Außerdem konnte ihr Khalil dort behilflich sein, da er diese Stadt besser kannte als jeder andere.
    Gedankenverloren zeichnete sie mit dem Finger auf dem Plan die Umrisse des Restaurants nach, das von Frankies Bruder geführt werden sollte. Auch ein winziges Café war vorgesehen, in dem sich die Besucher mit Pfefferminztee und Kaffee erfrischen und dazu exotische Süßigkeiten knabbern könnten. Und vielleicht würde das Kunsthandwerk dazu verlocken, einige Verkaufsstände als offene Werkstätten einzurichten. Es gab noch so viele Möglichkeiten!
    Mit diesem Projekt war Hannahs Leben wieder interessant geworden. Die ersten zwei Jahre nach Dermots Tod hatte sie in einer Versicherungsfirma gearbeitet und dort einen großen Teil ihrer Energie darauf verwendet, sich die Männer vom Leib zu halten, die offensichtlich jede allein lebende Frau als Freiwild betrachteten. Jetzt aber, mit vierundzwanzig, schenkte ihr das gemeinsam mit Frankie begonnene Unternehmen die ersehnte Unabhängigkeit und Lebensfreude zurück. Kraftvoll und siegessicher traf sie ihre Entscheidungen, und jede ihrer Bewegungen strahlte dieses positive, selbstbewusste Lebensgefühl aus.
    Sie bemühte sich auch nicht mehr, ihre körperlichen Vorzüge vor den gierigen Blicken der Männer zu verbergen. Ihr schweres Haar fiel jetzt in sanften Wellen frei auf ihre Schultern, und selbstbewusst trug sie ihre figurbetonten Kleider. Dies war ihr Körper – warum sollte sie sich seiner schämen?
    Bei dem Gedanken, wie wohl ihre Extravaganz in den Souks von Marrakesch wirken würde, musste sie lächeln. Dieser Basar hier, der mitten in London entstand, war ganz und gar ihre eigene Idee gewesen. Seitdem Dermot ihr von seinem geliebten Marrakesch erzählt und sie seine stimmungsvollen Bücher gelesen hatte, war ein solcher Souk ihr heimlich gehegter Traum gewesen.
    Kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag hatte sie die Sekretärinnenschule abgeschlossen und ihre erste Stelle bei dem berühmten irischen Schriftsteller angetreten, der damals schon todkrank war. Gemeinsam waren sie in seine Heimat zurückgekehrt. Sie selbst war in einem Kinderheim groß geworden und lernte bei Dermot das erste Mal das Gefühl eines behütenden Zuhauses kennen, und auch sie schenkte ihm auf ihre Weise ein Gefühl der Geborgenheit.
    Sie hatten sich wirklich geliebt. Bei ihm lernte sie zum ersten Mal die Liebe kennen – allerdings nicht die Liebe zwischen Mann und Frau, wie Khalil ihnen vorwarf. Für die Öffentlichkeit erhielt Dermot O’Neill zwar sein Image als geistreicher, wilder Lebemann aufrecht, insgeheim jedoch lebten sie in einer ruhigen, sanften Beziehung.
    Seine Zuneigung zu ihr war für alle deutlich sichtbar gewesen. Und da lag vielleicht auch das Problem. Hannah seufzte und fuhr sich mit den Fingern durch ihr Haar, das Dermot einmal wellige gelbe Wolle genannt hatte – eine Verunglimpfung der schimmernden, goldenen Pracht, die sie allerdings nicht verletzen konnte, denn in seinen Geschichten tauchten immer wieder Frauen auf, die ihr ähnlich waren: lebhaft, voller Optimismus, sich niemals geschlagen gebend. Das hatte er ihr mit auf den Weg gegeben, und sie hatte es sich zu Herzen genommen: „Lass dich von nichts und niemandem fertigmachen. Boxe dich durch, und halte durch bis zur letzten Runde.“
    Genau das hatte er selbst getan und erst nach vier Jahren voller Schmerz zugelassen, dass der Tod ihn im Alter von einundfünfzig bezwang. Sein Verlust war für sie ein schwerer Schlag. Sein bösartiger, unversöhnlicher Stiefsohn hatte ihr dann eine weitere Wunde geschlagen, als er ihre Verbindung mit Dermot in den Klatschspalten der Presse mit haarsträubenden Lügengeschichten in den Schmutz zog.
    „Du wirst mir fehlen“, sagte Frankie plötzlich.
    Hannah verscheuchte den Anflug trauriger Gedanken. Auch sie würde Frankie vermissen. Zwei Monate waren eine lange Zeit, wenn man sie in einem völlig unbekannten Land verbrachte.
    „Mm. Ich werde auch das eine oder andere vermissen, denke ich, wie zum

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