Julia Gold Band 53
was mir gebührt. Ich habe mich ausführlich mit dem Thema beschäftigt, ich könnte ein Buch darüber schreiben. Ich möchte dies genießen, Sex und was dazugehört, ich möchte dieses wunderbare Gefühl genießen, es ist das erste Mal seit langer Zeit. Und ich muss deswegen keine Bindung eingehen.“
Zayad schien anderer Meinung zu sein. „Ich finde, wir sollten den Abend beenden, ja?“
Nein! wollte sie protestieren, aber sie sagte nichts, also übernahm er die Führung. Er hob sie hoch und trug sie ins Haus, in ihr Zimmer, in ihr Bett. Eine Viertelstunde später war sie eingeschlafen. Sie träumte von Schwertern und einem attraktiven, halsstarrigen Mann in ihrem Bett, der nichts am Leib trug und verwegen lächelte.
8. KAPITEL
„Ich bin sehr stolz auf dich, Redet.“
„Das freut mich, Vater.“
In Kalifornien war es kurz vor sieben Uhr am Morgen. Zayad war nach einer unruhigen Nacht auf Mariahs viel zu kurzer Couch aufgestanden und hatte seinen Sohn angerufen. Der Junge fehlte ihm, er wollte Redets Stimme hören und wollte wissen, ob es ihm gut ging. Er wollte ihm sagen, dass sie sich bald sehen würden.
Zayad saß bequem auf einem der Terrassenstühle im Patio, betrachtete den majestätischen Sonnenaufgang und genoss das Gespräch mit seinem Sohn. „Ich wünschte, ich wäre in der Schule ebenso intelligent gewesen wie du.“
„Warst du das denn nicht?“
Redet schien es nicht glauben zu können, und Zayad lachte leise. „Nein. Ich hatte keinen Sinn für Zahlen und Naturwissenschaften, nur in Geschichte war ich nicht schlecht.“
„Und wie stand es mit Sport?“
„Mein Vater – dein Großvater – hätte mir Sport nur erlaubt, wenn ich gute Zensuren nach Hause gebracht hätte.“
„Und welchen Sport hättest du gern getrieben, wenn deine Zensuren gestimmt hätten?“ Redet lachte ebenfalls, denn er kannte die Antwort.
Zayad lächelte. „Schwertkampf, mein Junge.“
Im Hintergrund hörte Zayad eine Glocke klingeln und Stimmenlärm. Offenbar kamen die Schüler aus der Pause zurück.
„Jetzt muss ich leider auflegen, Vater. Die zweite Stunde fängt gleich an.“
Zayad wurde das Herz schwer. Er war ein gestandener Mann, doch er sehnte sich nach seinem Kind wie eine Frau. „Du fehlst mir, Junge.“
„Du mir auch, Vater. Wann sehen wir uns?“
„In ein paar Wochen. Ich komme sofort zu dir, sobald ich aus Amerika zurück bin, dann reiten wir zusammen aus.“
„Und treiben Schwertkampf?“
„Ich habe ein ganz besonderes Schwert für dich entdeckt. Ich bringe es dir mit.“
Von der offenen Tür zum Patio her hörte Mariah dem Gespräch zu. Natürlich bekam sie nur eine Seite der Unterhaltung mit, aber sie war tief berührt.
Dieser verflixte Zayad Fandal!
Konnte er nicht einfach ein charmanter, intelligenter, gut aussehender Aufschneider sein wie die Männer, die sie gewohnt war? Warum war er so anders, so vollkommen? Gewiss, er war ein wenig arrogant, doch das wurde gemildert durch seine Hilfsbereitschaft, seine Fürsorglichkeit und seine Großzügigkeit.
Sie beobachtete, wie er mit dem Kaffeebecher spielte und sanft mit dem Daumen über den Rand der Tasse strich. Der Anblick ging ihr durch und durch. Er hatte so schöne, kräftige Hände und lange Finger. Mariah stellte sich vor, dass er sie damit berührte.
Aber das war unwahrscheinlich. Zayad hatte seinen Standpunkt unmissverständlich klargemacht. Der edle Ritter würde sich von ihr fernhalten, um ihrem armen, gekränkten Herzen nicht weiter wehzutun. Dabei hatte sie ihr Herz mit einer Dornenhecke umgeben, hinter der sie sich nie mehr hervorwagen wollte.
Aber genau das hatte sie jetzt getan. In gewisser Weise hatte dieser Mann eine Bresche in die Hecke geschlagen.
„Ich denke an dich und wünsche dir alles erdenklich Gute“, sagte Zayad. Er machte eine kleine Pause und setzte hinzu: „Lebe wohl, Redet.“
Während er das Handy zuklappte, wollte Mariah hastig ins Haus zurückgehen, doch mit ihrem verletzten Fuß war sie nicht schnell genug. Zayad erblickte sie.
„Guten Morgen, Mariah.“
„Guten Morgen.“ Verlegen lächelte sie ihm zu. „Entschuldige, dass ich mitgehört habe.“
„Das macht nichts. Du belastest deinen Fuß.“ Er betrachtete ihre nackten Beine, die das lange T-Shirt nur knapp bedeckte. „Hast du noch Schmerzen?“
„Nur ein bisschen. Die Schiene entlastet den Knöchel. Es geht mir fast wieder gut.“
„Wie hast du geschlafen?“
„Danke, gut.“ Wenn man rastloses Herumwälzen und Träume
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