Julia Gold Band 53
Opfergabe, begannen im Garten die Grillen zu zirpen. „Fühl mal.“
Sie strich nun mit den Fingerspitzen über die Klinge. „Sehr scharf.“
„Aber schön, nicht?“
Ja, so schön wie er. Sie sehnte sich so nach seinem Kuss, fast hätte sie ihn an sich gezogen.
„Ich packe die Schwerter wieder ein, das genügt für heute.“
Das hörte Mariah gar nicht gern. Es bedeutete, er würde sie wieder ins Haus tragen und sie ins Bett bringen – aber nicht so, wie sie es gern hätte.
Doch da irrte sie sich. Nachdem er die Schwerter weggeräumt hatte, setzte Zayad sich zu ihr auf die Couch. „Was macht dein Fuß?“
„Ich fühle nur ein leichtes Ziehen“, gab sie zurück und fügte im Stillen hinzu: Nicht so schlimm wie das im Bauch.
„Möchtest du nach Hause?“
„Nicht unbedingt.“
Er nickte. „Du musst den Fuß weiter schonen und gut warm halten.“ Er griff nach einer Decke und hüllte Mariah damit ein. „Besser so?“
Darauf konnte sie nichts erwidern. Sie fühlte sich keineswegs besser, sie war angespannt und erfüllt von namenlosen Sehnsüchten.
Zayad beugte sich über sie und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. „Was hast du? Ist der Schmerz so stark?“
Er duftete herb und nach Metall, und sie war so lange mit keinem Mann zusammen gewesen. „Zayad, dieser Kuss gestern Abend …“
„Ja?“
Er wirkte leicht amüsiert, und Mariah wurde schrecklich verlegen. Aber sie hatte einen Satz angefangen, den sie zu Ende bringen musste. „Hast du mich aus Mitleid geküsst?“
Im nächsten Moment war ihre Verlegenheit, waren alle ihre Gedanken ausgelöscht. Denn Zayad umfasste ihr Gesicht mit den Händen und küsste sie so leidenschaftlich, dass es ihr den Atem nahm.
Dann zog er sich zurück und sagte mit Entschiedenheit: „Ich tue nie etwas aus Mitleid.“
„Ich wollte nur wissen, ob …“
„Sag das nicht noch einmal. Du beleidigst mich.“
Er strich ihr über die Arme hinunter bis zur Taille. Ehe Mariah die Berührung richtig genießen konnte, war er unter ihrem Hemd, strich mit den Handflächen über ihre erhitzte Haut und umfasste ihre Brust. Durch den BH hindurch empfand sie seine Hitze, und ihre Knospen richteten sich augenblicklich auf.
„Deine Hände sind so zärtlich“, flüsterte sie mühsam.
„Und du bist so voller Energie, voller Leben, Mariah.“ Er legte ihr eine Hand in den Nacken, während er leicht in ihre Unterlippe biss, dann küsste er sie erneut leidenschaftlich.
Als er sich zurückzog, stieß Mariah den angehaltenen Atem aus.
„Wow“, hauchte sie.
„Das Wort kenne ich nicht, aber es hört sich passend an.“
„Du magst mich tatsächlich“, murmelte sie, ohne nachzudenken.
„Wie bitte?“
„Ach, nichts.“ Sie schüttelte den Kopf.
Zayads Blick war ernst. Er ergriff ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich herum. „Sieh mich an, Mariah.“
Sie kam seinem Wunsch nach, doch sie fühlte sich verunsichert.
„Merkst du nicht, was ich in dir sehe?“
Sie wusste es nicht. Es war so lange her, seit sie einen Mann als Partner betrachtet hatte und nicht als Gegner vor Gericht. „Ich fürchte, so etwas merke ich schon gar nicht mehr“, erwiderte sie ein wenig bedrückt. „Meine letzte Beziehung hat mein Selbstbewusstsein gründlich untergraben.“
„Hat er dir wehgetan?“
„Sehr.“
Er zog sie dicht an sich. „Und es wirkt noch nach, ja?“
„Ja.“
Zayad schwieg einen Moment, schaute sie nur an. Mariah versuchte zu ergründen, was in seinem Kopf vorgehen mochte, doch das blieb sein Geheimnis.
Schließlich gab er sie frei. „Ich möchte dich nicht auch noch kränken.“
„Was meinst du damit?“ Plötzlich war ihr kalt, sie kam sich verlassen vor, sie wollte mehr von seinen Liebkosungen.
„Ich werde dir nicht wehtun.“
„Moment, so habe ich es nicht gemeint. Ich …“ Die Worte fehlten ihr, sie bereute ihre Bemerkung. Jetzt würde es keine Küsse mehr geben, der reizvolle Flirt war beendet. Und sie hatte gerade erst begonnen, es zu genießen.
„Du tust gut daran, vorsichtig zu sein, Mariah“, erklärte er. „Ich kann keine Verpflichtungen eingehen.“
Das Herz tat ihr weh, als sie das hörte, doch sie ließ sich nichts anmerken. „Das fordere ich gar nicht.“
„Solltest du aber. Dir gebührt ein glückliches Leben mit allem, was du dir wünschst. Natürlich nur, wenn du dich wieder auf das Risiko einlassen willst.“
Mariah war frustriert, sexuell und auch sonst. „Hör mal, ich brauche keine Belehrungen darüber,
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