JULIA HOCHZEITSBAND Band 19
für den Rückflug übernehmen. Du kannst entscheiden.“
Trish nippte an ihrem Champagner und freute sich darüber, dass er ihr so gut schmeckte. Bestimmt war er sehr teuer. Noch eine Sache, die eigentlich gar nicht zu ihr passte.
Auf der anderen Seite war das hier ihre Chance. Sie hatte ihre Fantasie ein bisschen spielen lassen, das war doch nicht verkehrt? Mark hatte recht – Weddings by Desire würden alles bekommen, was sie sich von dieser Aktion erhofft hatten. Was danach passierte, war egal. Schließlich hatten sie sich ja nicht vertraglich festlegen müssen, wie lange sie verheiratet bleiben würden.
„Trish?“, riss Mark sie aus ihren Gedanken.
Sie erschrak und stellte fest, dass der Kellner neben dem Tisch stand und ihr die Speisekarte entgegenstreckte. „Entschuldigen Sie bitte.“
„Keine Ursache. Lassen Sie sich Zeit.“
Trish und Mark waren wieder allein. Aber weder sie noch er schlugen die Speisekarte auf.
„Honey, was möchtest du bestellen?“ Er hatte sie „Honey“ genannt. Es war das erste Mal seit langer Zeit. Trish kam es vor, als würde das Wort ihr den Rücken hinaufkribbeln und sich in einem Teil ihres Herzens einnisten, dem sie seit langem keinerlei Beachtung mehr geschenkt hatte.
„Es ist in Ordnung, dass du versuchst, deinen Traum wahr werden zu lassen“, sagte Mark leise, „es ist in Ordnung, dass du es mit aller Kraft versuchst. Nur solltest du darauf achten, dass du dir nicht in die eigene Tasche lügst. Über die Gründe, warum du etwas tust oder lässt.“
„Was meinst du denn zu meinen Träumen?“
„Da fragst du wirklich den Falschen. Ich habe meinen Platz im Leben gefunden. Keine Ahnung, was ich bereit wäre zu tun, wenn mir das genommen würde. Ich weiß nur, dass ich weit gehen würde. Sehr weit.“
Trish nickte, obwohl sie nicht ganz überzeugt war. Aber gleichzeitig wusste sie, dass sie nur mit dieser Haltung eine großartige Journalistin werden konnte.
„In einer Sache hast du recht“, fuhr Mark fort.
„Und womit?“
„Steak mit Zwiebelringen klingt fantastisch.“
Lächelnd schlug Trish die Speisekarte auf. Sie las alles genau durch, Zeile für Zeile, ließ nichts aus. Noch nicht einmal die Suppen, die sie eigentlich gar nicht mochte. Die Gerichte klangen einfach unglaublich. Irgendwie war alles in diesem Restaurant unglaublich.
Trish hob den Kopf und suchte Marks Blick. Es brach ihr immer noch das Herz, dass sie keinen gemeinsamen Weg finden konnten. Er hatte immer unmissverständlich klargemacht, dass er eine Frau suchte, die die Ranch genauso liebte wie er. Und das konnte sie nicht sein.
Sie würde sich für das Seeigel-Panna Cotta und den gedünsteten Barsch entscheiden. Sie würde ihren Champagner austrinken. Und dann würde sie während des Essens darüber nachdenken, was sie in der Suite alles anstellen konnten.
Ja, genau.
5. KAPITEL
Mark merkte, dass er nicht der Einzige war, der sich Sorgen machte, wie sie wohl die nächsten Stunden verbringen würden. Er beobachtete, wie Trish unschlüssig mit ihrem Nachtisch herumspielte, einem Karamellpudding mit Schokostückchen, den sie zu Hause in null Komma nichts verzehrt hätte.
Er hatte versucht, gute Laune zu verbreiten. Und eine Weile hatte es auch funktioniert. Das Essen war so wunderbar, wie er es selten erlebt hatte. Er hatte lachen müssen, wenn Trish nach jedem Bissen genüsslich stöhnte. Es klang nicht ganz so, wie wenn sie im Schlafzimmer stöhnte. Aber fast.
Und jetzt rückte das Schlafzimmer immer näher. Es sei denn, sie änderte ihre Meinung, früh schlafen zu gehen, und schlug einen Spaziergang durch die Stadt vor. Innerlich wünschte Mark, dass sie sich für den Spaziergang entscheiden würde. Das heißt, die obere Hälfte seines Körpers wünschte es sich.
„So möchte ich sterben“, meinte Trish leise.
„Wie bitte?“
„So möchte ich essen, bis ich platze. Das ist das Essen, das mir in meiner Sterbestunde über die Zunge gehen soll.“
„Es freut mich, dass es dir geschmeckt hat.“
„Bist du sicher, dass du noch nicht einmal probieren willst?“
Mark lachte. „Schau dich an.“
Verwirrt ließ Trish den Blick an sich hinunterschweifen. Lächelnd stellte sie fest, dass ihr linker Arm auf dem Tisch lag und das Dessert vor möglichen Übergriffen schützte. „Ich wollte gerade vorschlagen, dass du dir selbst einen Nachtisch bestellst. Ehrlich.“
Mark lehnte sich zurück und genoss die Situation, genoss es, mit ihr im Restaurant zu sitzen. „Bestell du
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