JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
überraschend, und hielt den Atem an. Sie versuchte erneut, auf Abstand zu Josh zu gehen, doch er wollte sie nicht so leicht davonkommen lassen, wie es jeder anderen Frau in seinem Leben gelungen war.
Warum können wir nicht bei den Kellys einheiraten?, fragte er sich. So wie Brenna sich engagiert hatte, um die gesamte Hochzeit zu arrangieren, würde sie wohl kaum einen Heiratsantrag annehmen, um den Mann dann vor dem Altar allein zu lassen. Und ganz sicher würde sie nicht ihren Ehemann mitsamt den gemeinsamen Kindern im Stich lassen.
Doch wenn Josh eines aus seiner kurzen ersten Ehe und seiner noch kürzeren zweiten Verlobung gelernt hatte, dann war es die Erkenntnis, dass er aufhören musste, sich Hals über Kopf in eine neue Beziehung zu stürzen.
„Dr. und Mrs. Towers.“ Die Worte hallten in Brennas Ohren nach. Es war Clayton nicht mehr gelungen, den DJ davon abzuhalten, sie bei der Ankunft auf der Hochzeitsparty so vorzustellen. Überhaupt war keiner der Gäste in der Reihenfolge eingetroffen, wie sie in der Kirche gesessen hatten, sodass fast jeder mit dem falschen Namen angesprochen worden war. Aber in keinem anderen Fall war es eine so peinliche Verwechslung gewesen wie in dem Moment, als Brenna neben Josh eintrat und als Mrs. Towers vorgestellt wurde.
Obwohl es nicht ihr Fehler war, bekam Brenna einen roten Kopf. Dass Molly Josh heute nicht geheiratet hatte, änderte nichts an einer Tatsache: Die beiden waren immer noch verlobt.
Plötzlich fassten kleine klebrige Finger nach ihrer Hand, da die Zwillinge auf sich aufmerksam zu machen versuchten. „Bist du dann jetzt unsere neue Mommy?“
Brenna betrachtete die identischen Gesichter der beiden Jungs, die nur an ihrer Frisur zu unterscheiden waren. „Buzz …“, setzte sie an, um dem Jungen mit dem Kurzhaarschnitt eine Antwort zu geben.
„Der Mann hat Mrs. Towers zu dir gesagt“, erklärte T. J. aufgeregt. „Grandma ist nicht hier, sie ist mit Grandpa auf einem großen Boot unterwegs.“
Von Josh wusste sie, dass seine Eltern seit langer Zeit für ihren fünfunddreißigsten Hochzeitstag eine Kreuzfahrt geplant hatten. Er war strikt dagegen gewesen, dass sie wegen seiner Hochzeit ihre Reise stornierten, und sicherlich war er jetzt sogar froh darüber.
„Also bist du Mrs. Towers“, beharrte Buzz. „Eigentlich bin ich nicht Mrs. Towers“, entgegnete sie. „Der DJ hat sich geirrt.“
„Grandma ist die einzige Mrs. Towers“, warf ihr Vater ein und strich seinen Söhnen über die Haare. „Aber das ist nicht schlimm. Wir sind daran gewöhnt, ein Männerclub zu sein.“
So wie zuvor auf der Treppe vor der Kirche fühlte sie auch jetzt wieder mit Josh mit. Wie hatte er es geschafft, die Jungs allein großzuziehen, nachdem seine erste Frau ihn verlassen hatte, als die beiden noch Babys waren? Und nun war er von Molly auch noch im Stich gelassen worden.
„Es tut mir leid“, sagte sie mit Blick auf das Verhalten ihrer Freundin.
„Wenn überhaupt, sollte ich derjenige sein, dem etwas leidtut“, antwortete er. „Du hast dich für diese Hochzeit so ins Zeug gelegt, und dann hat sie gar nicht erst stattgefunden.“
„Aber die Party findet immerhin statt“, meinte sie und deutete auf den festlich dekorierten Saal, in dem sich die halbe Stadt tummelte.
„Das ist unfair, dass das eine Party für ein doofes Mädchen ist“, beschwerte sich T. J.
„Das sollte unsere Party sein“, protestierte auch Buzz.
Mrs. McClintock hatte die Gelegenheit genutzt und aus der Hochzeitsparty eine Willkommensparty für Abby und Lara Hamilton gemacht. Ohne Mollys Einladung zur Hochzeit wäre Abby vermutlich nie in die Stadt zurückgekehrt, die sie vor acht Jahren verlassen hatte. Brenna musste lächeln, als sie über Mary McClintocks recht offensichtliches Manöver nachdachte. Die Frau wollte Abby, die sie so liebte wie eines ihrer eigenen Kinder, unbedingt in Cloverville halten, und noch lieber wäre es ihr, wenn Abby offiziell eine McClintock würde.
Armer Clayton, dachte sie. Seine Mutter war eine starke Frau, was vor allem daran lag, dass sie früh ihren geliebten Ehemann verloren hatte und sich allein im Leben behaupten musste. An der Bar entdeckte Brenna Clayton, der sich aber keinen dringend benötigten Drink genehmigte, sondern soeben den Scheck für den Partyservice ausstellte.
„Auf der Party darf jeder seinen Spaß haben“, versicherte Brenna den Jungs. Nur Clayton hatte wohl keinen Spaß.
„Nochmals danke für die viele Arbeit, die du dir
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