JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
stockte und der Puls zu rasen begann, sobald er nur eine schöne Frau zu sehen bekam.
Brenna drehte sich um, und ihre Blicke trafen sich. Ihre Lippen, die fast den gleichen Rotton aufwiesen wie ihr Kleid, waren zu einem sanften Lächeln verzogen. Joshs Atem stockte. Und sein Puls begann zu rasen.
„Sohn?“
„Ja, ja“, gab er in Gedanken zurück.
„Gut, dann wäre das ja geklärt“, meinte Pop zufrieden.
„Geklärt?“, fragte Josh verständnislos. „Was wäre geklärt?“
„Na, dass Sie erst mal bei uns wohnen“, antwortete Pop, der seinerseits rätselte, was Joshs Frage bedeuten mochte. „Schließlich gibt es in Cloverville kein Hotel und kein Motel.“
Was? Er sollte noch mehr Zeit in Brennas unmittelbarer Nähe verbringen? Das ging nicht! Auf keinen Fall! Hastig schüttelte er den Kopf. „Das ist sehr großzügig von Ihnen, mir und meinen Jungs eine Unterkunft anzubieten, aber das kann ich unmöglich annehmen“, beharrte er. „Sie haben schon jetzt viel zu viel für mich getan.“
„Unsinn“, wehrte Pop ab und drückte Joshs Schulter. „Das Haus ist für uns und Brenna sowieso viel zu groß.“
Dem konnte Josh nicht widersprechen. Das alte viktorianische Haus mit dem Türmchen und der breiten, umlaufenden Veranda war wirklich riesig, doch die Kellys hatten sich alle Mühe gegeben, es bis unters Dach mit Antiquitäten vollzustopfen. Mit Zer brechlichem , wie Josh es insgeheim getauft hatte, als er sich am Tag zuvor dort umsehen konnte.
„Ihr Haus ist wunderschön“, erklärte Josh. „Und es ist voller Kostbarkeiten. Ich liebe meine Jungs, aber ich kann sie nicht in die Nähe von irgendetwas Zerbrechlichem lassen. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn sie eines Ihrer Sammelobjekte beschädigen würden.“
„Meinen Sie unser Gerümpel?“, fragte Pop amüsiert. „Mama und ich haben das meiste von unseren Familien geerbt.“
„Dann sind das Erinnerungsstücke“, wandte er ein, „und das ist ein Grund mehr, meine Zwillinge nicht in die Nähe Ihrer Erbstücke zu lassen.“
Pop winkte ab. „Man erinnert sich an diese Menschen, indem man sein Gedächtnis bemüht, aber nicht, indem man sich altes Gerümpel ansieht. Glauben Sie mir, Ihre Jungs können nichts von Wert kaputtmachen.“
Da ihm die Argumente ausgingen, konnte Josh nur sagen: „Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie Platz für uns haben …“
So groß das Haus auch war, gab es dort nur drei Schlafzimmer, weshalb er die letzte Nacht auf einer Schlafcouch im Wohnzimmer verbracht hatte.
„Auch wenn wir viel Kram besitzen, haben wir genug Platz. Mama und ich sind die meiste Zeit allein im Haus, da Brenna entweder in der Bäckerei oder auf Geschäftsreise ist. Nach dem College kam sie mit tausend Ideen an, wie wir die Bäckerei noch erfolgreicher machen können. Sie hat Räume anbauen lassen und mehr Personal eingestellt, sodass Mama und ich heutzutage in der Backstube bleiben, während sie den Rest managt. Kelly Confections gibt es inzwischen in fast jedem Supermarkt. Die Kleine blüht richtig auf, wenn sie das Sagen hat.“
„Weiß sie von Ihrem Angebot, mich bei Ihnen wohnen zu lassen?“
Pop seufzte. „Nein, deshalb wird sie sich darüber aufregen.“
„Ich möchte nicht, dass sie sich meinetwegen aufregt.“ Es war tatsächlich das Letzte, was er wollte, nachdem sie so viel für ihn getan hatte.
„Wenn, wird sie sich meinetwegen aufregen“, versicherte Pop ihm, „weil ich ihr mit dem Angebot zuvorgekommen bin. Sie wird sich freuen, Sie und die Jungs im Haus zu haben.“
„Wir werden Ihnen auch nicht lange zur Last fallen“, versicherte er dem Mann – und sich selbst. Auch wenn Molly nicht seine Frau geworden war, war sie für ihn immer noch eine Freundin, und er wollte Gewissheit haben, dass es ihr gut ging.
„Wem wirst du zur Last fallen?“, hörte er plötzlich eine Frauenstimme hinter sich.
Er drehte sich um, wo wie aus dem Nichts Brenna aufgetaucht war, und nickte ihr zu. „Dein Vater hat mich, Buzz und T. J. eingeladen, vorübergehend bei euch zu wohnen.“
„Pop?“, fragte sie und sah mit großen Augen ihren Dad an.
Der ignorierte die Frage und erwiderte: „Schatz, hat Mama schon mein Messer geholt?“
Josh zuckte zusammen. „Ihr Messer?“ Hatte der ältere Mann etwa bemerkt, wie er dessen Tochter anstarrte?
„Um die Torte anzuschneiden“, stellte Pop klar und klatschte Josh erneut eine Hand auf den Rücken. „Ich sehe besser mal nach, wo diese Frau bleibt“, grummelte er und ging
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