JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
mit der Planung gemacht hast“, ließ Josh sie wissen und lächelte schwach. „Ich bin froh, dass der Empfang nicht abgesagt wurde.“
Sie musterte ihn und fand, er machte weder einen wütenden noch einen verletzten Eindruck. Störte ihn wirklich so wenig, was geschehen war? Oder hatte es ihn abgehärtet, dass er von seiner ersten Frau verlassen worden war? Hatte er seine Gefühle deshalb so gut im Griff?
„Wir wollen Party machen, Daddy!“, rief T. J., den die Unterhaltung zwischen Erwachsenen bereits langweilte.
„Party! Party!“, krähte auch Buzz.
Josh sah die beiden an, als könnte ein ernster Blick gutes Verhalten bewirken. Stattdessen grinsten die Jungs ihn nur breit an.
Buzz fehlten ein paar Schneidezähne, aber da Brenna ihn für zu jung hielt, als dass ihm schon die Milchzähne ausgefallen sein konnten, vermutete sie einen anderen Grund dahinter.
„Daddy, wir wollen Punsch!“, meldete sich T. J. abrupt zu Wort, und sofort wiederholte sein Bruder: „Punsch! Punsch!“
„Ich kann ihnen ein Glas bringen“, schlug Brenna amüsiert vor.
„Nein, nein, Nick kann das erledigen“, erwiderte Josh, als sich sein Trauzeuge und bester Freund zu ihnen gesellte. „Was kann Nick erledigen?“, fragte der und kniff argwöhnisch die Augen zusammen. „Wozu willst du mich jetzt überreden?“ „Dass du die Jungs mitnimmst, damit sie ein Glas Punsch bekommen.“
Nick schüttelte den Kopf. „Josh …“
„Hey, fünf Minuten sind immer noch besser als zwei Wochen“, hielt Josh dagegen und wandte sich Brenna zu, um ihr eine Erklärung zu liefern, die sie lieber nicht gehört hätte. „Nick sollte während unserer Flitterwochen auf die Jungs aufpassen.“
Flitterwochen. Ihr wurde schlecht bei dem Gedanken daran, wie die beiden ihre Flitterwochen verlebten. Ihre beste Freundin im Bett mit dem Mann, den sie … nein, halt! Sie durfte für Dr. Joshua Towers nichts empfinden, rein gar nichts .
„Punsch, Punsch, Onkel Nick“, forderte Buzz und zog an seinem Hosenbein.
„Wir müssen uns noch unterhalten“, raunte Nick seinem Freund zu, dann ließ er sich von den Zwillingen entführen.
Als sie daraufhin allein mit Josh war, wollten ihre Nerven mit ihr durchgehen, und sie erklärte hastig: „Ich muss jetzt mal nach meinen Eltern und Mrs. George sehen, ob die meine Hilfe benötigen.“
Bevor sie sich aber erfolgreich zurückziehen konnte, fasste er nach ihrer Hand und drückte sanft ihre Finger. „Ich habe mich bis jetzt noch gar nicht richtig dafür bedankt, was du alles geleistet hast.“
„Das hat mir nichts ausgemacht, schließlich ist Molly meine beste Freundin“, sagte sie zu ihm genauso wie zu sich selbst, um sich vor Augen zu halten, dass sie Molly gegenüber loyal sein musste. Sie war mit ihr seit dem Kindergarten befreundet, und gemeinsam hatten sie Cloverville verlassen, um das College zu besuchen. Ohne Molly wäre ihr Heimweh wahrscheinlich so übermächtig gewesen, dass sie niemals einen Abschluss geschafft hätte. „Ich wünschte nur, es wäre anders ausgegangen.“
Dr. und Mrs. Towers. Die Worte des DJs gingen ihr durch den Kopf, Worte, die sich eigentlich so richtig anhörten. Aber sie durfte ihre Freundschaft zu Molly nicht aufs Spiel setzen, nicht mal für einen Mann wie Josh.
„Sag mal“, entgegnete Josh auf einmal augenzwinkernd. „Ist eine Brautführerin nicht so etwas wie die Stellvertreterin der Braut? Muss sie nicht einspringen, wenn die Braut verhindert ist?“
„Du verwechselst das mit einem Duell“, konterte sie. „Kein Wunder, dass Molly durchs Fenster geklettert ist.“
Josh musste über ihren Gesichtsausdruck lachen. „Vergiss nicht, ich war schon mal verheiratet, und ich weiß aus Erfahrung, wie leicht man ein Duell und eine Ehe verwechseln kann.“
Amy hatte immer wieder mit ihm gestritten, um das zu bekommen, was sie haben wollte – wozu allerdings weder ein Ehemann noch Kinder gehörten. Am Ende war ihr ihre Freiheit wichtiger gewesen als alles andere.
„Tut mir leid“, sagte Brenna mitfühlend. „Ich weiß von Molly, dass deine Frau dich verlassen hat, als eure Kinder noch ganz klein waren.“
Er wischte die Erinnerungen an seine erste Frau mit einem Schulterzucken beiseite. „Es war schon gut, dass die Zwillinge noch klein waren. Sie können sich an ihre Mutter nicht erinnern, daher kann sie ihnen auch nicht fehlen.“
„Es tut mir leid“, wiederhole sie.
„Es war mein Fehler. Ich hätte erkennen müssen, dass sie zu jung war, um Ehefrau
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