JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
weg. „Wahrscheinlich frisiert sie sich noch – als ob sie noch schöner werden könnte …“
Ihre Tochter konnte das mit Sicherheit nicht, fand Josh und machte sich darauf gefasst, noch mehr Zeit in Brennas Nähe zu verbringen. Es war verrückt von ihm gewesen, dieses Angebot anzunehmen. Er konnte nicht im gleichen Haus wohnen wie sie – und erst recht konnte er sich nicht in sie verlieben.
3. KAPITEL
Als sie mit ihrem Hausgast allein war, wusste Brenna nicht, was sie anderes tun sollte, als den verlassenen Bräutigam anzustarren … den auf der Torte. „Pop ist richtig sauer wegen der Braut.“
„Ja, ich weiß.“
„Mama wollte die fertigen Paare für die Hochzeitstorten aus unserer Bäckerei, aber Pop bestand darauf, die beiden getrennt zu kaufen, damit sie individuell zusammengestellt werden können“, redete sie unaufhaltsam drauflos, da sie zu nervös war, um den Mund zu halten. „Als Brünette mit Brünetten, Brünette mit Blonden …“
„Brünette mit Rothaarigen“, warf Josh amüsiert ein.
Ihre Wangen begannen zu glühen, als ihr sein flirtender Tonfall bewusst wurde. „Na, viele Rothaarige haben wir nicht. Die Nachfrage ist nicht sehr groß.“
„Dann bin ich wohl nicht der einzige Dummkopf.“
„Wie?“ Sein Kommentar verwirrte sie ebenso wie das Funkeln in seinen Augen.
„Ich kann nicht verstehen, warum es keine große Nachfrage nach Rothaarigen gibt“, erklärte er grinsend.
„Pop schiebt das auf unser berüchtigtes Temperament.“ Auch wenn sie selbst nicht dieses Temperament besaß, schob sie die mangelnde Nachfrage trotzdem lieber darauf als auf ihr Gewicht. Sie würde sich nicht in kleinere Kleidergrößen hineinhungern, sonst wären die angeblichen Wutausbrüche der Rothaarigen bei ihr vorprogrammiert.
Als Teenager hätte sie wegen ihrer radikalen Diäten beinahe alle ihre Freundinnen verloren, aber kein Gramm Fett. Doch ihre Freundinnen hatten treu zu ihr gestanden, auch wenn sie noch so zickig gewesen war.
„Pop hat mich gewarnt, du könntest dich aufregen“, verriet Josh ihr.
„Er dachte, ich rege mich auf, weil du mit Buzz und T. J. bei uns wohnst?“
„Nein, weil er mich als Erster gefragt hat“, räumte er seufzend ein. „Aber wie ich sehe, ist das nicht der Fall. Wenn es dir lieber ist, dass ich mir woanders etwas suche …“
Ihr Herz machte einen Satz. „Soll das heißen, du bleibst trotzdem in Cloverville?“ „Nick und ich eröffnen hier eine Gemeinschaftspraxis, wie du weißt.“
„Dann hast du dir das nicht anders überlegt …“ Als Molly ihr von diesem Plan erzählte, war ihr nicht klar, warum ein Orthopäde und ein Schönheitschirurg sich in Cloverville niederlassen wollten. Die Stadt war zwar im Wachstum begriffen, doch sie konnte sich nicht vorstellen, dass es eine allzu große Nachfrage nach ihren Diensten geben würde.
„Das könnte Nick so passen“, meinte Josh. „Aber es ist nicht so weit von unserem Krankenhaus in Grand Rapids entfernt. Gerade mal eine Autostunde. Und als Molly mir erzählte, dass euer praktischer Arzt in den Ruhestand gegangen war, hielt ich das hier für eine gute Gelegenheit.“
„Dann wirst du nicht nur Patienten auf deinem Spezialgebiet behandeln?“
„Richtig. Ich werde einen Assistenzarzt einstellen, und Nick will einen Physiotherapeuten herholen.“
So überhastet er Molly den Heiratsantrag gemacht haben mochte, so gründlich durchdacht war im Gegensatz dazu sein Plan für die Praxis. Brenna hatte etwas übrig für Männer mit Geschäftssinn.
„Und ich habe ein Haus gekauft. Hier in Cloverville“, fügte er hinzu. „Allerdings kann ich noch nicht einziehen, weil ich mich mit dem Verkäufer darauf geeinigt habe, dass er noch zwei Wochen Zeit hat, um auszuziehen.“
„Also bis nach den …“ Das Wort blieb ihr fast im Hals stecken. „… den Flitterwochen. Weiß Molly davon?“
„Von dem Haus?“ Josh schüttelte den Kopf. „Ich wollte es ihr heute Abend sagen.“
„Das Haus sollte ihr Hochzeitsgeschenk sein“, erkannte Brenna. „Du wolltest sie damit überraschen … aber stattdessen hat sie dich überrascht …“
„Brenna …“
„Dann wirst du also für zwei Wochen bei uns bleiben?“ Sie versuchte tief durchzuatmen, doch auf ihrer Brust lastete eine zentnerschwere Last, die sie nicht Luft holen lassen wollte. „Oder wirst du allein verreisen?“
„Auf die Bermudas? Allein?“ Er lachte bitter. „Das wäre wirklich zu traurig. Oder willst du mich begleiten?“
„Josh
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