JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
…“
Das Funkeln in seinen Augen verriet ihr, dass er scherzte. „Du bist die Stellvertreterin der Braut, schon vergessen? Du musst ihren Platz einnehmen.“
Sie rang sich zu einem Lächeln durch und ermahnte sich dazu, sich nicht in Josh Towers zu verlieben. Der sehnte sich sicher noch immer nach der anderen Frau, die zudem ihre beste Freundin war. Nein, sie hatte nicht vor, für irgendwen die Stellvertreterin zu spielen. Nicht mal, wenn sie dadurch an seiner Seite sein konnte …
„Ich muss mit Molly reden“, verlangte Brenna, während sie in der Gasse hinter dem Festsaal auf und ab ging. Sie musste ihre Freundin dazu bringen, nach Hause zu kommen und Josh doch noch zu heiraten, bevor Brenna eine Dummheit beging und auf die Idee kam, wirklich Mollys Stelle einzunehmen.
„Bren“, kam Erics tiefe Stimme aus dem Hörer. „Wie oft soll ich es dir denn noch sagen? Sie ist nicht hier.“
„Warum sollte ich dir glauben?“ Immerhin sprach sie mit Eric, und jeder in Cloverville wusste, was er für Molly empfand. „Eric, du hast schon früher für Molly gelogen. Du würdest alles für sie tun, worum sie dich bittet.“
„Wir sind Freunde“, gab er zurück, als sei das Erklärung genug. „Freunde tun so was nun mal.“
„Sie hat dich auch gebeten, zur Hochzeit zu kommen, aber da hast du einen Rückzieher gemacht“, hielt sie ihm vor.
„Und wieso meinst du, ich würde für sie lügen?“
Aus seinem Tonfall hörte sie heraus, dass er in diesem Moment süffisant lächelte. Es hatte ihm schon immer gefallen, sie auf den Arm zu nehmen, aber nie auf eine nette Art, wie Josh es mit ihr machte. „Eric.“ Sie senkte die Stimme, damit sie sich hoffentlich bedrohlich anhörte. „Gib den Hörer an sie weiter, sonst komme ich persönlich vorbei. Also, ich muss mit ihr reden.“
Eric lachte auf. „Oh Mann, Bren, du hast noch den gleichen Kommandoton wie früher an dir. Immer noch das verwöhnte Kind, das glaubt, dass alle nach seiner Pfeife tanzen müssten.“
„Eric“, fuhr sie ihn an. „ Sie hat mich zu ihrer Brautführerin bestimmt, und ich habe jetzt ihretwegen dieses ganze Theater am Hals!“
Eine Tür zum Festsaal wurde geöffnet, Musik und Gelächter schallten nach draußen in die Gasse. Der Empfang war wohl nicht so verheerend wie alles andere an diesem Tag, und dazu zählten auch ihre Gefühle für den verlassenen Bräutigam. Sie sollte sich einfach nicht so zu Josh hingezogen fühlen.
„Sie hat auch einen Brief zurückgelassen“, konterte Eric, „in dem sie darum bittet, eine Zeit lang in Ruhe gelassen zu werden, bis sie alles wieder auf die Reihe bekommen hat. Eine gute Freundin würde ihr diese Zeit lassen.“
„Sieh mal an, du weißt von dem Brief?“ Molly musste bei ihm sein. Vermutlich stand sie in diesem Moment neben ihm und belauschte das Telefonat.
„Colleen oder Abby hat mir davon erzählt“, gab er zurück.
„Die haben mich auch schon angerufen, weil sie wissen wollten, ob es Molly gut geht. Aber du klingst nicht so, als würdest du dir um Molly Sorgen machen. Das hört sich eher danach an, dass dir jemand anders am Herzen liegt.“
Josh!
„Ich bin um Molly besorgt!“, beharrte sie, denn die hatte offensichtlich den Verstand verloren. Welchen anderen Grund gab es dafür, Dr. Joshua Towers am Altar stehen zu lassen?
„Du musst nicht um sie besorgt sein. Sie braucht nur etwas Zeit, dann wird alles wieder gut“, versicherte er ihr und legte auf.
Von der anderen Seite eines großen Müllcontainers war aufgeregtes Kichern und Tuscheln zu hören. Die Stimmen kamen Brenna bekannt vor, und als sie um den Container herumging, konnte sie noch eben einer Cola-Fontäne ausweichen, die aus einer offenbar gründlich geschüttelten Dose in die Höhe schoss. Ein paar Tropfen bekam sie dennoch ab, und als sie um die Ecke kam, da rissen zwei Jungs die Augen vor Schreck und Angst weit auf. Sie hatten sie ganz offensichtlich nicht treffen wollen.
Brenna biss sich auf die Unterlippe, um sich ein Lächeln zu verkneifen, dann räusperte sie sich und rief ermahnend: „Nicholas James! Thomas Joshua!“
„Du kennst unsere richtigen Namen?“, fragte T. J. erstaunt, dann sahen sich die Zwillinge erschrocken an.
„Jetzt kriegen wir echt Ärger“, raunte Buzz seinem Bruder zu.
Brenna musste sich das Lachen weiterhin verkneifen, während sie die beiden musterte. Von T. J.s Haar tropfte Cola auf seinen Smoking, Buzz hatte eine Ladung des klebrigen Getränks ins Gesicht bekommen, die
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