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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
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pensionierte Lehrerin.“ Manchmal hatte Abby nicht gewusst, um wen Miss Ramsey sich mehr gekümmert hatte: um Lara oder um sie selbst. „Sie musste allerdings nach Florida umziehen, um ihre Mutter zu pflegen. Sie hat Chicago vor einigen Wochen verlassen.“
    „Das solltest du auch tun“, riet Mrs. Hild. „Du solltest zurück nach Cloverville kommen, wo deine Familie dir helfen kann.“
    „Ich habe keine Familie“, erinnerte Abby sie. War die alte Dame etwa senil geworden?
    „ Jeder hier in Cloverville ist deine Familie, meine Liebe.“ Trotz ihres Alters gelang es Mrs. Hild, Abby an sich zu ziehen und zu umarmen. „Du hättest nicht so lange fortbleiben dürfen.“
    Mühsam blinzelte Abby die Tränen zurück. „Ich habe nicht angenommen, dass ich willkommen bin“, murmelte sie.
    „Du bist einfach viel zu schnell verschwunden. So hast du den Leuten keine Chance gegeben, sich nach dem Vorfall mit dem Colonel wieder zu beruhigen.“
    „Ich bin gut allein zurechtgekommen“, wehrte Abby ab. „Ich habe in verschiedenen Großstädten gelebt.“
    „Ja, du hast eine eigene Firma gegründet“, sagte Mrs. Hild bewundernd.
    „Woher wissen Sie von ‚Kollegen nach Maß‘?“
    „Mary McClintock hat es mir schon vor einiger Zeit erzählt. Sie ist genauso stolz auf dich wie auf ihre eigenen Kinder.“
    Wenn die größte Klatschtante der Stadt über ihre Karriere auf dem Laufenden war, wie konnte es dann sein, dass Clayton nichts davon wusste? War er so wenig an ihr interessiert, dass er überhaupt nicht mehr zuhörte, sobald ihr Name fiel?
    „Mary hat gesagt, dass du deinen Schulabschluss nachgemacht hast“, fuhr Mrs. Hild fort. „Und dass dein Geschäft blendend läuft.“
    „Die meisten Jobvermittlungen sind entweder auf Büropersonal oder auf Produktionshelfer spezialisiert. Doch mir ist aufgefallen, dass es noch viele andere Bereiche gibt, in denen es Bedarf nach Zeitarbeitskräften gibt.“ Denn Abby selbst hatte jede Art von Arbeit angenommen, um über die Runden zu kommen. Als es ihr zu mühsam wurde, immer neue Jobs zu finden, hatte sie eine Anzeige in einer kleinen Zeitung geschaltet, in der sie all ihre Fähigkeiten aufgelistet hatte. Schon kurz darauf war sie mit Anfragen überhäuft worden – sowohl von potenziellen Arbeitgebern als auch von anderen Arbeitsuchenden. So hatte ihr Geschäft angefangen. „Bei mir arbeiten viele pensionierte Leute, die sich ein wenig dazuverdienen wollen. Sie sind fast immer sehr qualifiziert.“
    „So eine Firma könnten wir hier auch sehr gut gebrauchen“, erklärte Mrs. Hild. „Ich hätte auch gern ab und zu etwas Hilfe im Garten. Und ich weiß, dass auch der dickköpfige Mr. Carpenter Unterstützung in seinem Laden braucht. Auch wenn er es niemals zugeben würde. Du solltest wirklich darüber nachdenken, zurückzukommen“
    Lächelnd schüttelte Abby den Kopf. „Ich kann nicht. Ich bin nur wegen Mollys Hochzeit hier.“
    Mrs. Hild schnalzte leise mit der Zunge. „Die Hochzeit, die keine war.“
    Nun wusste Abby, wer der Urheber dieses geflügelten Wortes war.
    „Die arme Molly. Weißt du, wo sie ist?“
    Abby hatte nicht vor, ihre Vermutungen mit der alten Dame zu teilen. Stattdessen streckte sie ihre Arme und Beine. „Ich sollte jetzt gehen, Mrs. Hild. Ich möchte nicht, dass Lara in einer fremden Umgebung allein aufwacht.“
    „Siehst du, meine Liebe? Du bist eine gute Mutter.“
    „Danke.“ Nichts auf der Welt war für Abby wichtiger als ihre Tochter.
    „Und denk noch einmal darüber nach, Abby. Cloverville wäre ein wundervolles Zuhause für Lara. Sie könnte hier viel behüteter aufwachsen als in einer Großstadt.“
    „Ich werde es mir überlegen“, versprach Abby, während sie sich die Ohrenstöpsel ihres MP3-Players in die Ohren steckte.
    Sie musste sich jetzt wirklich beeilen. Freundlich winkte sie Mrs. Hild noch einmal zu und rannte dann die Hauptstraße hinauf. Als sie an Mr. Carpenters Laden vorbeikam, warf sie einen neugierigen Blick ins Schaufenster.
    Er brauchte also Hilfe? Ihr war klar, dass ‚Kollegen nach Maß‘ auch in Cloverville ein Erfolg sein würde. Auch Brenna hatte schon erklärt, sie könne gut einige Aushilfskräfte gebrauchen.
    Als sie sich Clayton McClintocks Gebäude näherte, verlangsamte Abby ihre Schritte. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie immer mit Molly und Colleen hierhergekommen war. Mr. McClintock hatte stets ein paar Bonbons für sie gehabt.
    Er war selbst ein Leckermaul gewesen. Und ein sehr

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