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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
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derart verantwortungslos zu verhalten.
    „Du würdest dich wundern, wie egoistisch manche Männer sind.“
    „Oh, ich kann mir gut vorstellen, welchen Typ Mann du meinst.“ Wild und aufregend. Abby würde sich niemals mit einem Langweiler einlassen. Sie brauchte jemanden, der ihre Aufmerksamkeit fesselte; sie herausforderte und stimulierte. „Böse Jungs. Biker oder Mitglieder einer Rock-Band.“
    Abby lachte laut auf. „Genau genommen war Laras Vater dir ziemlich ähnlich.“
    „Wie bitte?“
    „Ein Mann, von dem ich dachte, ich könnte ihm vertrauen.“
    Sonst hätte sie niemals mit ihm geschlafen. „Er war Sachverständiger bei einer Versicherung.“
    „Ich bin Versicherungs makler . Das ist etwas völlig anderes“, erklärte Clayton mit einem ironischen Grinsen. „Ich hätte wirklich eher gedacht, dass du eine Biker-Braut bist.“
    „Mit Lederrock und Tattoos?“ Würde er seine Meinung über sie jemals ändern? Er schien entschlossen, immer nur das Schlechteste von ihr zu denken.
    Er schluckte und nickte.
    „Du bist schuld daran, dass ich kein Tattoo habe“, erinnerte sie ihn. Er hatte damals dem Tätowierer gesagt, dass sie noch nicht achtzehn war.
    Er lächelte. „Du hättest nach deinem Geburtstag ja noch mal hingehen können.“
    „Da waren andere Dinge wichtig.“ Ihr Verweis von der Schule. Der Tod von Claytons Vater.
    „Also kein Tattoo?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Keine Lederklamotten?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    Sein Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. Niemals hätte Abby sich ausgemalt, dass sie an Mollys Hochzeit mit Clayton flirten würde.
    „Ich habe eine Lederjacke“, neckte sie ihn. Dann seufzte sie, als wäre sie von sich selbst gelangweilt. „Also, keine Tattoos, kein Lederminirock. Du kennst mich überhaupt nicht, Clayton McClintock.“
    Sie hatte recht – er kannte sie im Grunde nicht. Doch mit einem Mal wurde ihm klar, dass er sie gern kennenlernen wollte. Was für ein Mensch war Abby Hamilton geworden, nachdem sie Cloverville verlassen hatte? Wie war sie als Frau?
    „Und ich werde nicht lange genug hierbleiben, dass du mich kennenlernst. Jetzt bist du der Verlierer.“
    Letzte Nacht hatte sie sich geschworen, gleich nach der Hochzeit abzureisen. Auch wenn sie jetzt noch einige Tage bleiben musste, würde sie es nicht riskieren, sich auf ihn einzulassen.
    Sanft hob er ihr Kinn hoch, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. Ihre Lippen verzogen sich zu dem frechen Grinsen, mit dem sie ihn schon früher provoziert hatte. Vor acht Jahren hatte er sich fast dazu verleiten lassen, ihr dieses Grinsen zu vertreiben. Und heute – zum ersten Mal seit langer Zeit – gab Clayton der Versuchung nach.
    Er senkte seinen Kopf und streifte mit seinen Lippen ihren Mund. Sie schmeckte süß, fast wie der cremige Zuckerguss auf der Hochzeitstorte. Eigentlich hatte Clayton nicht viel für Süßigkeiten übrig, doch plötzlich konnte er nicht genug bekommen. Sein Kuss wurde fordernder, und seine Zunge glitt zwischen ihren weichen, samtigen Lippen in ihren Mund.
    Abby zerfloss in seinen Armen. Als er seinen Kopf hob, blinzelte sie ihn benommen an.
    „Clayton …“
    „Es war ein langer Tag.“ Er hatte anscheinend nicht nur die Kontrolle, sondern auch noch seinen Verstand verloren. Wie konnte er sich nur hier mitten auf die Tanzfläche stellen und Abby Hamilton küssen? Die halbe Stadt hatte ihm dabei zugesehen. Seine Kunden, seine Nachbarn, seine Freunde und seine Familie.
    Er unterdrückte ein Stöhnen. Davon würden die Leute noch Jahre später reden. Nun konnte Clayton sich vorstellen, wie Abby sich fühlte, wenn sie die ramponierte Statue von Colonel Clover sah – ein stummes Zeugnis ihres jugendlichen Leichtsinns. Doch während sie bald wieder abreisen würde, war Clayton genau wie der Colonel dazu verdammt, für immer in Cloverville zu bleiben. Er hoffte nur, dass sie verschwinden würde, bevor sie auch ihn zerstören konnte.

6. KAPITEL
    Genau wie vorhin in der Kirche raffte Abby ihr Kleid hoch und rannte los.
    Nun ja, man konnte es vielleicht nicht als rennen bezeichnen, denn die tanzenden Paare und spielenden Kinder verhinderten, dass sie den Saal so schnell verlassen konnte, wie sie es eigentlich wollte. Sie lächelte verlegen und murmelte Entschuldigungen, während sie sich nach draußen drängte. Hoffentlich bemerkte niemand, dass sie vor dem Mann, der verlassen in der Mitte der Tanzfläche stand, davonlief.
    Wie gern wäre sie zurückgerannt und hätte

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