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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
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zirpten zum Summen der Flutlichter, die den Parkplatz erhellten. „Wie Sie betont haben, sind all meine Freunde bereits gegangen“, murmelte sie mit sanfter verlorener Stimme.
    In ihm regte sich der Verdacht, dass sie nicht zum ersten Mal allein zurückblieb. Vermutlich lag es daran, dass sie deutlich jünger war als ihre Schwester und Freundinnen. Jedenfalls war sie viel zu jung für ihn. Er fühlte sich wesentlich älter als seine zweiunddreißig Jahre. Und er war müde. Verdammt müde. Zu viele Arbeitsstunden, zu viele alte Kümmernisse.
    Während sie den Parkplatz überquerten, bemerkte sie: „Vorhin haben Sie doch gesagt, dass Sie bleiben. Das hat so geklungen, als ob Sie nicht nur über Nacht meinen. Bleiben Sie wirklich länger in Cloverville?“
    „Ja. Ich habe die nächsten zwei Wochen frei.“ Und er beabsichtigte nicht, Josh aus den Augen zu lassen, solange er nicht von dessen positiver Gemütsverfassung überzeugt war.
    „Wo wollen Sie denn unterkommen? Die Kellys haben keinen Platz mehr. Und Cloverville hat keine Hotels.“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln. „Keine Gasthöfe, keine Pensionen.“
    Dass sie offensichtlich gegen sein Bleiben war, hätte ihn nicht weiter kümmern sollen. Er wusste, dass nichts aus seiner Zuneigung zu ihr werden konnte. Nicht nur, weil sie viel zu jung für ihn war. „Ihr Bruder hat mir sein Gästezimmer angeboten.“
    Mit großen Augen blickte sie ihn an. „Wirklich? Clayton wohnt aber lieber allein. Zumindest behauptet er das immer.“
    Nick zuckte die Schultern. „Ich denke, er fühlt sich verantwortlich, weil Ihre Schwester sich vor der Hochzeit gedrückt hat.“
    Sie lachte spöttisch auf. „Verantwortlich – ja, das klingt ganz nach Clayton.“
    „Oder schuldig.“
    „Das klingt eher nach mir“, murmelte sie kleinlaut.
    Er beugte sich zu ihr, zu den mittlerweile verwelkten Maiglöckchen in ihrem Haar. „Fühlen Sie sich schuldig, weil Sie Ihre Schwester verstecken?“
    „Ich verstecke Molly nicht.“
    „Aber Sie wissen, wo sie ist? Und wer sie versteckt?“
    „Was interessiert es Sie?“, konterte sie keck, um Molly zu verteidigen und ihre eigene Verletzlichkeit zu verbergen.
    Es kümmerte ihn, weil er seinen Freund beschützen musste. Gleichzeitig schien es ihm, als müsste er auch Colleen McClintock beschützen. „Wenn nicht wegen Ihrer Schwester, weshalb fühlen Sie sich dann schuldig?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, warum ich Ihnen das erzählt habe. Ich schätze, ich habe zu viel Punsch getrunken.“
    „Wie alt sind Sie?“
    „Dreiundzwanzig.“
    Zu jung für so viel Reue. „Was wissen Sie denn schon von Schuld und Sühne?“
    „Zu viel“, murmelte sie.
    „Sind Sie wie Ihre Schwester?“
    Mondlicht fiel durch die Zweige der Bäume, die den Bürgersteig beschatteten, und ließ ihre Augen funkeln. „Nein. Molly und ich sind uns überhaupt nicht ähnlich“, versicherte sie bedrückt, als fühlte sie sich ihrer großen Schwester nicht gewachsen.
    Nick kannte sich damit aus, ein älteres Geschwister zu idolisieren. Hätte er selbst es nicht getan, hätte er womöglich die Probleme seines Bruders rechtzeitig erkannt. Er bemühte sich, die düstere Atmosphäre durch einen Scherz aufzulockern, doch seine Stimme klang rau, als er fragte: „Also fühlen Sie sich nicht schuldig, weil Sie einem armen Mann das Herz in tausend Stücke gebrochen haben?“
    „Mich hat nie jemand so sehr geliebt“, murmelte sie.
    Er hörte so viel Sehnsucht und Einsamkeit aus ihrer Stimme, wie er manchmal selbst verspürte. Ungläubig schüttelte er den Kopf und nahm sie bei der Hand, damit sie stehen blieb. „Ich wusste doch, dass es einen guten Grund dafür gibt, dass ich diese Stadt nicht mag.“
    „Wie bitte?“
    „Alle Männer hier sind Dummköpfe.“
    Sie lächelte matt. „Sie können nur hoffen, dass Clayton das nicht gehört hat. Sonst verlieren Sie Ihr Bett für die Nacht.“
    Ich wäre lieber in deinem …
    Der gefährliche Gedanke bestürzte ihn. Dann verblüffte Colleen ihn, indem sie ihm eine Hand in den Nacken legte und seinen Kopf zu sich hinunterzog. Ihr Mund, sanft und süß, berührte seinen, zögerlich zunächst und dann kühner.
    Leidenschaft entflammte. Nick legte die Arme um sie und zog sie so nahe an sich, dass kein Blatt mehr zwischen ihre Körper passte. Er vertiefte den Kuss. Seine Zunge glitt zwischen ihre Lippen – forschend, aufreizend, verheißungsvoll.
    Auch Colleens Mund machte

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