Julia James
ich nicht mehr ertragen." Rosalind atmete tief durch. "Ich bin einfach nicht damit fertig geworden, wie du mich an jenem letzten Tag behandelt hast, und bin gegangen."
"Ich konnte nicht glauben, dass du für immer gegangen warst. Ich war sicher, du würdest zurückkommen, und habe gewartet. So arrogant war ich. Aber du bist nicht gekommen. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat habe ich verzweifelt gewartet, bis ich mich schließlich mit der Tatsache abfinden musste, dass du nicht zurückkehren würdest und dass ich dich vertrieben hatte." Er machte eine Pause. "Ich versuchte, mir einzureden, es wäre besser so, aber ich habe mir nur etwas vorgemacht. Ich habe dich viel zu sehr vermisst. Keine andere Frau konnte dich ersetzen."
Ihr ging ein Stich durchs Herz. "Du hattest andere Frauen?" fragte sie schärfer als beabsichtigt.
"Ich habe es versucht", gab Cesar zu. "Aber es hat nicht funktioniert. Alle waren schön, aber keine war wie du." Wieder schwieg er, ehe er ernst hinzufügte: "Wann wusstest du, dass du schwanger warst?"
Rosalind presste die Lippen zusammen. "Seit der Hotelarzt es mir an jenem Abend gesagt hat. In dem Augenblick war mir klar, dass ich gehen musste, sonst hättest du mich noch mehr gehasst. Du hättest geglaubt, ich sei absichtlich schwanger geworden, um finanzielle Vorteile zu haben. Du solltest nie erfahren, dass du eine Tochter hast."
Entsetzt sah er sie an. "Du liebe Zeit, wenn ich dich nicht aufgespürt hätte, hätte ich mein Kind und dich verloren." Seine Stimme klang gequält.
"Es tut mir ja so Leid, Cesar", erwiderte Rosalind mitfühlend. Wieder standen ihr Tränen in den Augen.
Cesar drückte sie fest an sich. Seine Wärme und Kraft schienen sie zu schützen. "Nein, mein Liebling, du musst dich für nichts entschuldigen. An jenem letzten Tag war ich sehr gemein zu dir und habe dich vertrieben. Bitte wein nicht. Du hast schon genug geweint um deine Mutter und um mich." Er küsste sie zärtlich. "Ich liebe dich", flüsterte er an ihren Lippen. "Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt, ich war nur zu blind, es zu merken."
Sie blickte ihm in die Augen. "Ich bitte dich um nichts. Wirklich nicht."
"Du hast bereits alles, was ich dir geben kann", erklärte er. "Mein Herz, meine Liebe, meine Seele." Wieder küsste er sie.
"Weißt du auch, dass ich Sable ewig dankbar sein muss?" sagte Cesar später, während er am Bettchen seiner schlafenden Tochter stand und Rosalind den Kaffee machte.
Sie hielt überrascht inne. "Sable?"
Cesar ging auf sie zu. "Sie hat mir von deiner Mutter erzählt."
"Wie bitte?"
Er lachte rau auf. "Sie hat mir alles erzählt. Zuerst wollte ich ihr nicht glauben und hielt es für ein Märchen, das ihr beide euch ausgedacht hattet, um mein Mitleid zu erregen. Als ich meine Zweifel äußerte, wurde sie zornig und hat dich heftig verteidigt. Dann hat sie mich aufgefordert, dich sogleich zu suchen."
Das hätte Rosalind nie erwartet. Sable hatte sich trotz allem als gute Freundin erwiesen. Sie war ihr sehr dankbar. "Wann hast du sie wiedergesehen? Ich dachte, du hättest sie nach Portugal geschickt."
"Sie ist mit ihrem Gönner zurückgekommen", antwortete Cesar spöttisch.
"Mit Rostrov?"
Er schüttelte den Kopf. "Nein. Sie hat sich verbessert. Ihr neuer Begleiter ist ein reicher älterer Amerikaner namens Hiram T. Hackensacker. Sable hatte ihn zur Eröffnung des O'Hanran-Golfclubs mitgebracht. Dort habe ich sie auch wiedergesehen." Er lächelte belustigt. "Seine drei Töchter gönnen ihm offenbar keinen Spaß mehr, und Sable will ihre Pläne durchkreuzen."
Sie sahen sich an und fingen an zu lachen.
"Die gute Sable", sagte Rosalind.
"Wir müssen sie zu unserer Hochzeit einladen", schlug Cesar vor.
"Zu unserer Hochzeit?" wiederholte Rosalind verblüfft.
"Heirate mich, mein Liebling. Bitte komm mit mir nach Spanien zurück. Lass uns eine Familie sein. Bitte liebe mich, Rosalind."
Ihre Augen leuchteten vor Glück. "Das tue ich doch längst", flüsterte sie und küsste ihn. "Ich werde dich immer lieben."
Er nahm sie in die Arme und presste sie so fest an sich, als wollte er sie nie mehr loslassen.
Die untergehende Sonne tauchte das Castillo in rötlich goldenes Licht. Cesar und Rosalind standen am Hofeingang und sahen den Wagen der Hochzeitsgäste nach, die sich über die schmale Bergstraße zur Küste hin entfernten. Als Letztes folgte eine weiße Stretchlimousine, die wegen der Haarnadelkurven nur langsam vorankam.
"Glaubst du, seine
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