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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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kleine Welt eben dabei war auseinanderzufallen.
    Endlich zu Hause! Howard Lee atmete auf. Die vertraute Umgebung hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn. Er holte noch einmal tief Luft, dann stieg er aus dem Van aus. Weil seine Schritte in der großen alten Garage widerhallten, schlich er auf Zehenspitzen ins Haus. Als er sich dabei ertappte, verfluchte er sich für seine Idiotie. Hier gab es nichts, wovor er sich fürchten musste. Dies war sein Reich. Hier war er es, der die Spielregeln bestimmte.
    Er ging durch die Hintertür, die er gleich wieder verschloss, in die Küche, dann beeilte er sich, ins Wohnzimmer zu kommen, aber vorher überprüfte er noch, ob die vordere Eingangstür abgeschlossen war. Als er beim Gästezimmer angelangt war, fielen ihm all die Vorbereitungen ein, die er für die Ankunft seiner neuen Tochter getroffen hatte. Er runzelte nachdenklich die Stirn. Dann erinnerte er sich daran, dass sich die Welt immer noch drehte, auch wenn er seine Pläne geändert hatte. Genau betrachtet war es sogar besser, dass seine Mädchen jetzt eine Mutter hatten, die sich um sie kümmerte, wenn er bei der Arbeit war.
    Gleich darauf wurden die Furchen auf seiner Stirn noch tiefer. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass sie die Stadt verlassen mussten, würde er sich auch einen neuen Job und vielleicht sogar eine neue Identität besorgen müssen. Das war etwas, womit er nicht gerechnet hatte, aber er würde schon einen Weg finden. Er musste einen finden.
    Während er über den Flur in sein Schlafzimmer ging, schlüpfte er im Laufen aus seiner Jacke und hängte sie über eine Stuhllehne. Es gab viel zu tun, und die Zeit war knapp. Er kickte den Bettvorleger beiseite, dann zog er den kleinen Schlüssel aus seiner Tasche, um das Vorhängeschloss zu öffnen. Auf halber Treppe fiel ihm auf, dass irgendetwas anders war. Als er die unterste Stufe erreicht hatte, runzelte er die Stirn.
    Mary war auf den Beinen, sie stand zwischen ihm und dem Bett, in dem die beiden Mädchen schliefen.
    „Sophie … warum schläfst du nicht?“
    „Hören Sie auf, mich so zu nennen“, entgegnete sie scharf. „Und was die Tatsache angeht, dass ich nicht schlafe, fragen Sie sich wahrscheinlich, warum das Schlafmittel bei mir nicht gewirkt hat, richtig?“
    Sein Gesicht verfinsterte sich noch mehr. Wie hatte sie das mit dem Schlafmittel herausgefunden? Was war das für eine Frau, die er da in sein Haus gebracht hatte?
    „Wer bist du?“, fragte er.
    Mary machte einen Schritt auf ihn zu. „Wer ich bin? Ich bin der größte Fehler, den Sie je gemacht haben.“
    Jetzt bekam er zum ersten Mal Angst.
    „Hör auf, mir zu drohen“, sagte er mit erhobenem Zeigefinger. „Hier bestimme ich.“ Dann schaute er auf die Mädchen, die ebenfalls nicht mehr schliefen und sich aufgesetzt hatten. „Und ich erwarte von dir, dass du dafür sorgst, dass die Mädchen jetzt schlafen. Morgen wird ein sehr anstrengender Tag.“
    „Warum denn?“, fragte Mary.
    Howard Lee lächelte. „Warum? Weil wir umziehen, darum. Es ist Zeit für eine Veränderung. Du hast selbst gesagt, dass die Mädchen ein bisschen mehr Bequemlichkeit und eine gesündere Umgebung brauchen. Und ich beabsichtige, dafür zu sorgen, dass sie bekommen, was sie brauchen.“
    Nach diesen Worten drehte er sich um und ging eilig die Treppe hinauf. Noch ehe Mary irgendetwas sagen konnte, war die Kellertür schon wieder zugefallen und abgeschlossen. Voller Verzweiflung ließ sie sich aufs Bett sinken und schlug sich die Hände vor ihr Gesicht.
    Nein, oh, nein … wenn er uns wegbringt, wird Daniel uns vielleicht nie finden. Bitte Gott … hilf mir, ihn aufzuhalten, bevor es zu spät ist.
    Daniel stand am Wohnzimmerfenster und starrte trübsinnig in den Regen hinaus, wobei er mit jeder Faser seines Herzens hoffte, dass Mary noch am Leben war. Sein Magen brannte, und der Kloß in seinem Hals war so dick, dass er ihn nicht hinunterschlucken konnte. Er schwankte ständig zwischen dem Wunsch, irgendetwas kaputt zu schmeißen oder sich einfach gehen zu lassen und loszuheulen. Bobby Joe war bereits vor Stunden mit dem Versprechen, ihn morgen sehr früh wieder abzuholen, nach Hause gefahren, sodass er jetzt mit seiner Angst allein war.
    Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es zehn nach zwei Uhr morgens war. Er musste dringend schlafen, aber das kam ihm Mary gegenüber illoyal vor. Trotzdem, wenn er nicht schlief, würde er es morgen bereuen. Widerstrebend ging er die Treppe hinauf ins Schlafzimmer und

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