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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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an wie eine Fremde. „Gut“, sagte er schließlich. „Dann bleibst du eben hier. Aber ich bringe Hope trotzdem zu Mom, und wenn ich zurückkomme, reden wir.“
    Er verließ das Haus und ging im Laufschritt zum Auto, wo er Hope in dem Kindersitz auf der Rückbank festschnallte, ohne Mary zu beachten, die ihm gefolgt war und ihn immer noch anflehte, nicht zu fahren.
    Sobald er sich abwandte, begann Hope wieder zu schreien. Aber Daniel hatte jetzt keine Zeit, sich mit seiner Tochter zu befassen. Sie war frisch gewickelt und satt, und Blähungen hatte sie auch keine. Es gefiel ihr einfach nur, wenn man sie in den Schlaf wiegte, doch dafür war im Moment keine Zeit.
    „Sei jetzt still, Süße“, sagte er sanft. „Dir fehlt nichts. Und in ein paar Minuten wird dich Grandma Phyllis in den Schlaf wiegen.“
    Er schlug die hintere Tür zu und wollte eben vorn einsteigen, als Mary ihn am Ärmel festhielt.
    „Daniel! Tu das nicht, bitte! Du weißt nicht, was du mir damit antust.“
    Er runzelte die Stirn. „Was ich dir antue? Verdammt noch mal, Mary! Du weißt nicht, was du mir antust … uns !“
    Mary verspürte Panik in sich aufsteigen. Sie trat einen Schritt zurück und beobachtete entsetzt, wie Daniel einstieg und die Tür hinter sich zuschlug.
    Ihr Herz begann zu rasen, ihr Magen brannte. Nein, sie wollte nicht wieder hier sein. Sie wusste genau, was gleich passieren würde. Seit sechs Jahren sah sie es Nacht für Nacht im Traum vor sich.
    Oh, Gott, mach, dass ich vor dem Zusammenstoß aufwache. Bitte! Ich habe einfach nicht die Kraft, das noch einmal mitzuerleben.
    Daniel startete den Wagen. Mary stand wie erstarrt da und lauschte den zornigen Schreien ihrer Tochter. Daniel legte den Rückwärtsgang ein und stieß langsam zurück. Mary hörte bereits die näher kommenden Sirenen, die im Auto im Schreien des Babys untergingen.
    Oh Gott … oh Gott.
    Und dann schoss der braune Sportwagen mit quietschenden Reifen um die Ecke. Er kam ins Schleudern, während der Fahrer alles daransetzte, nicht die Kontrolle über den Wagen zu verlieren.
    Oh Gott … oh Gott.
    Sekunden später folgte das Polizeiauto mit Blaulicht und heulenden Sirenen.
    Und Daniel schaut auf mich, nicht auf das, was hinter ihm ist.
    Plötzlich löste sich Mary aus ihrer Erstarrung. Sie stieß einen gellenden Schrei aus, rannte auf das Auto zu und warf sich über die Kühlerhaube. Daniel bremste abrupt und brachte den Wagen in dem Moment zum Stehen, in dem sie nach unten rutschte.
    Sein Herz hämmerte wie verrückt, als er aus dem Auto sprang. Oh Gott, oh Gott … wenn er Mary überfahren hatte, würde er nicht damit leben …
    Erst jetzt hörte er die Sirenen. Er wirbelte genau in dem Moment herum, in dem der Sportwagen außer Kontrolle geriet und sich um die eigene Achse drehte. Einen Sekundenbruchteil später raste der Streifenwagen mit einem ohrenbetäubenden Krach seitlich in den Sportwagen hinein, und postwendend gingen die beiden Autos in Flammen auf.
    Daniel schlug instinktiv die Autotür zu, um zu verhindern, dass Hope von durch die Luft fliegenden Wrackteilen getroffen wurde, und warf sich über die am Boden liegende Mary.
    Sie konnte es nicht fassen. Der Traum! Es war nicht derselbe! Unsagbar erleichtert fing sie an zu weinen. Gott sei Dank. Gott sei Dank. Vielleicht bedeutete das ja, dass ihre Wunden langsam anfingen zu heilen. Auch wenn es nur ein Traum war, hatte sie sich selbst ein glückliches Ende beschert.
    „Mary, Darling … bist du okay?“
    Daniels Gewicht fühlte sich auf ihrem Körper ebenso wundervoll an wie der Klang seiner Stimme in ihren Ohren.
    „Ja, jetzt geht es mir wieder gut.“
    Er zog sie auf die Füße, presste ihr Gesicht an seine Brust und hielt sie fest, während er auf die brennenden Autowracks starrte.
    „Wenn du mich nicht aufgehalten hättest, wären wir jetzt …“
    „Sag es nicht“, bat sie und legte ihm einen Finger über die Lippen. Gleich darauf machte sie sich von ihm los, ging zum Auto und holte ihre Tochter heraus. „Es ist ja alles gut, mein Schätzchen … alles ist gut“, versuchte sie das schreiende Bündel zu beruhigen. „Mommy nimmt dich hoch. Es wird dir gleich wieder gut gehen.“
    Daniel schaute zu, wie die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben im Haus verschwanden, dann stieg er wieder ins Auto und fuhr ein Stück zurück, fort von dem flammenden Inferno. Mittlerweile hörte er noch mehr näher kommende Sirenen. Offenbar hatten die Nachbarn die Feuerwehr angerufen. Gut so. Er

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