Julia Liebeskrimi Band 09
ganz weich waren vor Verlangen. Mit einem leisen verzweifelten Aufstöhnen warf sie ihre Arme um seinen Hals und kostete die Wildheit seines Kusses aus.
Irgendwann beendete Daniel mit leisem Widerstreben den Kuss und begann sie überall zu berühren, fast wie um sich davon zu überzeugen, dass mit ihr auch wirklich alles in Ordnung war.
„Du hast mir heute einen ganz schönen Schreck eingejagt“, flüsterte er. „Ich habe geglaubt, mir bleibt das Herz stehen, als du ohnmächtig wurdest.“
Mary wollte nichts wissen von dem, was vorher gewesen war. Das Einzige, was sie wollte, war Daniel.
„Mach Liebe mit mir, Daniel“, drängte sie zitternd. „Ich muss dich auf mir … in mir … spüren. Ich habe mich so schrecklich verirrt.“
Daniel stellte das Wasser aus und trug sie aus der Dusche aufs Bett, so überwältigt von dem Verlangen, mit seiner Frau zusammen zu sein, dass er jede Vorsicht vergaß.
Nachdem er sie aufs Bett gelegt und den Hörer des Telefons abgenommen hatte, nahm Mary die Dinge nur noch punktuell wahr.
Das leise Tropfen eines Wasserhahns im Bad nebenan.
Die glitzernden Wassertropfen in Daniels Haar und der erschütterte Gesichtsausdruck, mit dem er die Frau unter sich ansah.
Das Geräusch ihres eigenen Herzschlags in ihren Ohren.
Wie Daniels Nasenflügel bebten, als er in sie eindrang.
Wie ihre Gedanken zerstoben, als er sich zu bewegen begann.
Das Zusammenballen von Begierde in ihrem Unterleib.
Die Hitze, die sich aufbaute.
Und dann endlich, endlich der überwältigende Wahnsinn der Erlösung.
Sie lagen eng umschlungen da, mit hämmernden Herzen und vollkommen entspannt. Und der Einklang, an den Mary sich erinnerte, er existierte immer noch – stärker als je zuvor.
Daniel hielt sie in den Armen, und als er sich auf den Rücken drehte, rollte er sie mit sich herum. Jetzt lag Mary mit ihrer Wange an seiner Brust, spürte seinen kräftigen Herzschlag und schloss selig die Augen.
Der Himmel. Es war der Himmel, dies wieder erleben zu dürfen.
„Ich liebe dich, Danny.“
Er konnte sich nicht erinnern, wann Mary Faith ihn zum letzten Mal Danny genannt hatte, aber als er es hörte, musste er lächeln.
„Ah, Baby … ich liebe dich auch“, sagte er und drückte sie noch ein bisschen enger an sich.
Sie seufzte wohlig.
Irgendwann in den nächsten Minuten spürte Daniel, dass sie eingeschlafen war. Behutsam arbeitete er sich unter ihr hervor und deckte sie mit einem Laken zu. Weil er wusste, dass Hope nicht mehr lange schlafen würde, ging er schnell ins Bad und beseitigte die Spuren, die sie hinterlassen hatten, und zog sich dann an. Als er neben ihrem Bett stehen blieb und auf seine schlafende Frau hinunterschaute, spürte er eine vertraute Enge in seiner Brust. Obwohl er sie schon so viele Jahre kannte, hatte er bei ihrem Anblick immer noch dasselbe Gefühl wie damals, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Sie war der Angelpunkt seiner Welt.
Noch während er sie ansah, runzelte sie im Schlaf ganz leicht die Stirn. Spontan beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie leicht auf den Mund, woraufhin sich ihr Gesicht wieder entspannte.
„Ja, Baby … ich weiß. Das machst du bei mir genauso“, sagte er leise, dann ging er hinaus.
Erst später fiel ihm ein, was sie gesagt hatte, kurz bevor er sie ins Bett getragen hatte – irgendetwas davon, dass sie sich verirrt hatte. Aber das ergab keinen Sinn. In den fast sieben Jahren ihrer Ehe hatte es keinen einzigen Tag gegeben, an dem er nicht gewusst hatte, wo sie war.
Mary fuhr aus dem Schlaf hoch, mit hämmerndem Herzen und schweißgebadet.
Allein. Sie war allein.
„O nein“, stöhnte sie und sprang aus dem Bett.
Sie wollte nicht wach sein. Sie wollte weiterträumen.
Mit zitternden Händen schlüpfte sie in ihre Kleider und rannte aus dem Zimmer. Erst an der Treppe merkte sie, dass sie immer noch in dem Haus aus dem Traum war.
Sie blieb abrupt stehen, und noch während sie ihr rasendes Herz zu beruhigen suchte, hörte sie von unten Kinderlachen heraufdringen.
Hope? War das Hope?
Dem Klang des Lachens ihrer Tochter folgend, lief sie die Treppe nach unten in die Küche, wo sie das Mädchen und Daniel bei Milch und Keksen am Küchentisch vorfand.
Als sie eintrat, stand Daniel sofort auf und kam auf sie zu.
„Na, ausgeschlafen?“, fragte er und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf den Hals, wobei er ihr ins Ohr flüsterte: „Oh, Lady, du siehst aus wie eine Frau, die richtig gut rangenommen wurde.“
Mary, die vor
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