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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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Erleichterung ganz weiche Knie hatte, klammerte sich an ihn und gab sich Mühe, nicht zu weinen.
    „Ich frage mich nur, woher das kommt“, flüsterte sie zurück und kostete den harten Kuss aus, den er ihr auf den Mund drückte. Dann machte sie sich von ihm los und schaute zum Tisch. „He! Ich hoffe nur, ihr habt mir auch noch einen Krümel übrig gelassen.“
    Hope kicherte und deutete auf das kleine, fein säuberlich aufgeschichtete Rosinenhäufchen auf ihrem Teller.
    „Nur die Rosinen.“
    Mary starrte auf den Teller. „Aber … magst du denn keine Rosinen?“
    Hope verdrehte die Augen. „Mommy … wir haben doch noch nie Rosinen gegessen, weißt du das denn nicht mehr?“
    Mary stolperte zum Tisch, dann sank sie auf den Stuhl neben ihrer Tochter. Sie wusste, dass ihre Stimme zitterte, aber sie konnte nichts dagegen machen.
    „Ja, doch … schon. Wir geben sie immer Daddy, stimmt’s?“
    Hope kicherte wieder. „Ja, und wir sagen ihm, dass …“
    „… es Pillen sind, die machen, dass ihm Haare auf der Brust wachsen“, ergänzte Mary.
    Daniel gab ein gespielt verärgertes Knurren von sich, warf sich die Rosinen in den Mund und trommelte sich dann mit den Fäusten auf der Brust herum. Hope kreischte vor Lachen, als Daniel wie ein Gorilla durch die Küche trottete.
    Mary schaute schweigend zu, wie die beiden herumalberten, und bemühte sich, nur an den richtigen Stellen zu lächeln und zu nicken, während sie zu begreifen versuchte, was da mit ihr passierte. Das fühlte sich irgendwie gar nicht wie in einem Traum an. Sie roch den Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee.
    An der ganzen Szenerie war irgendetwas anders, aber sie kam nicht dahinter, was es war. Und je länger sie so dasaß, desto stärker wurde dieses seltsame Gefühl von Déjà-vu.
    In der Luft hing immer noch ein leichter Bratenduft, als Mary nach dem Abwaschen das Geschirrtuch aufhängte und sich die Hände abtrocknete. Anfangs war es unangenehm gewesen, in den Schränken nach Schüsseln und Pfannen zu kramen, nach Gewürzen zu suchen und herauszufinden, mit welchen Tellern sie den Tisch decken sollte. Doch je länger sie in der Küche gearbeitet hatte, desto heimischer hatte sie sich gefühlt. Und als das Essen schließlich auf den Tisch gekommen war, hatte sie ihre Rolle perfekt beherrscht. Ein bisschen fühlte sie sich wie ein kleines Mädchen, das Vater, Mutter und Kind spielt. Oder wie Alice im Wunderland. Aus irgendeinem Grund war oben unten, und je schneller sie rannte, desto später erreichte sie das Ziel.
    Doch ihre Verwirrung trat hinter der Liebe, die sich auf Daniels Gesicht spiegelte, und dem fröhlichen Lachen ihrer Tochter zurück. Auch jetzt, als sie die Stimmen der beiden im Zimmer nebenan hörte, hätte sie am liebsten vor Glück geweint. So einen Abend wie heute hatte sie sich in der Vergangenheit unzählige Male ausgemalt. Nachdem sie sich ein letztes Mal in der Küche umgesehen hatte, ging sie nach nebenan zu ihrer Familie.
    „Mommy!“ Hope sprang von der Couch auf. „Darf ich 101 Dalmatiner sehen? Bitte, bitte!“
    Marys spontane Reaktion war es, dem Kind, das sie verloren hatte, niemals etwas abzuschlagen, aber dann schaute sie Daniel fragend an.
    „Nichts da, Erbse“, sagte Daniel. „Morgen früh ist wieder Schule. Sieh zu, dass du ins Bad kommst, und dann ab ins Bett. Du kennst die Regeln.“
    Die Kleine verzog schmollend den Mund, aber sie widersprach nicht.
    Mary wusste, dass die Krise gerade noch mal abgewendet worden war, und atmete erleichtert auf.
    „Wenn du willst, spendiere ich dir ein bisschen von meinem Schaumbad“, mischte sie sich ein und hielt die Luft an, als ihr ein Bild durch den Kopf schoss. Sie sah ganz deutlich vor sich, wie sie am Savannah Square ein nach Fresien duftendes Schaumbad und Körperpuder kaufte. Gott … hörte das denn nie auf?
    „Au ja, toll!“, jauchzte Hope und flitzte zur Treppe.
    Daniel stand auf, ging um die Couch herum und zog Mary in die Arme.
    „Bist du sicher, dass du Hope ins Bett bringen willst?“, fragte er. „Wo du doch nach allem, was du heute Nachmittag durchgemacht hast, auch noch gekocht und abgewaschen hast.“
    Sie lehnte sich an ihn, und als sie an den Nachmittag und ihr Liebesspiel dachte, erschauerte sie.
    „Ist dir kalt?“, fragte er.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Nein … ich habe nur plötzlich eine Gänsehaut bekommen.“
    Daniel hob sie hoch und presste sein Gesicht an ihren Hals. „Magst du es, wenn du Gänsehaut bekommst? Dieses

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