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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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dann sprintete er zur Eingangstür.
    Bevor er sich bemerkbar machen konnte, riss Daniel die Tür auf und sah den Streifenwagen wegfahren.
    „Ich werde dich jetzt nicht fragen, was das zu bedeuten hat“, verkündete Daniel.
    „Das war nichts“, gab Bobby Joe zurück. „Erzähl mir von Mary.“
    Daniels Gesichtsausdruck war unbewegt, aber Bobby Joe wusste, dass sein Freund unter Schock stand.
    „Irgendein Schwein hat sie entführt.“
    Bobby Joe drängte sich an Daniel vorbei ins Haus.
    „Wir werden sie zurückholen, Kumpel. Und jetzt erzähl mir alles, was du weißt.“
    Mary saß im Schneidersitz mit Amy Anne im Schoß und Justine, die sich eng an sie drückte, auf dem Bett. Als Justine vor zwei Stunden aufgewacht war, hatte sie als Erstes den Fernseher angemacht. Mary war klar, dass das mittlerweile Teil ihrer täglichen Routine sein musste, und bewunderte es, wie leicht sich Kinder auf veränderte Umstände einstellten. Sie selbst hätte vor Angst und Frustration am liebsten das ganze Haus zusammengeschrien. Bevor sie diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, hörte sie, dass oben die Luke geöffnet wurde. Sie stand auf und eilte zur Treppe, und gleich darauf sah sie Howard Lee mit einem Essenstablett herunterkommen.
    „Sophie … Darling!“, sagte er. „Was für eine reizende Begrüßung! Mehr könnte ich mir wirklich nicht wünschen!“
    Mary überhörte es, dass er sie mit einem fremden Namen anredete, und flehte: „Bitte, Mr. … lassen Sie uns gehen.“
    „Howard Lee. Du musst Howard Lee zu mir sagen.“
    Das Lächeln auf seinem Gesicht war zu breit, der Ausdruck in seinen Augen viel zu sehnsüchtig.
    „Die Mädchen sind krank, bitte erlauben Sie mir, dass ich sie zu einem Arzt bringe.“
    Er stellte das Tablett ab, dann begann er gewissenhaft den Tisch zu decken, so, wie er es bei jedem Essen machte. Ohne auf ihre Worte einzugehen, schaute er auf die Mädchen und deutete auf das Essen. „Hinsetzen.“
    Die beiden Mädchen gehorchten eilig, aber Mary blieb stehen, wo sie stand.
    Howard Lee schaute auf die Mädchen, dann runzelte er ungehalten die Stirn und konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf Mary. „Sophie! Die beiden haben ja noch ihre Nachthemden an! Ich erwarte zumindest von dir, dass du ihnen die Haare kämmst und ihnen beim Anziehen hilfst. Ich kann wirklich nicht alles allein machen. Immerhin muss ich nebenbei auch noch arbeiten, weißt du.“
    Obwohl sie Angst vor ihm hatte, wandte sie ein: „Sie waren den ganzen Tag im Bett, und da fühlen sie sich in ihren Nachthemden am wohlsten.“
    Howard Lees Gesicht verfinsterte sich noch mehr. „Ich will aber nicht, dass sie verlottern.“
    „Dann lassen Sie sie aus diesem dunklen Loch hier raus in die Sonne“, fuhr sie ihn an.
    Howard Lee wirbelte wütend herum. Plötzlich wirkte der Löffel in seiner Hand seltsam bedrohlich.
    „Wage es nicht, so mit mir zu sprechen“, brauste er auf. „Eine Ehefrau soll ihren Ehemann lieben und ehren.“
    „Ich liebe und ehre meinen Mann auch“, sagte Mary. „Sein Name ist Daniel.“
    Howard Lee schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Das Klatschen hallte in der plötzlichen Stille des Raumes wider.
    Mary stöhnte. Er hatte dieselbe Stelle getroffen wie schon einmal, und es tat so weh, dass sogar ihre Backenzähne schmerzten. Er beugte sich über sie und starrte sie finster an, aber sie weigerte sich klein beizugeben.
    „Dann entführen Sie also nicht nur kleine Kinder, sondern schlagen auch noch Frauen. Ich würde gern wissen, was für schmutzige kleine Geheimnisse Sie wohl sonst noch haben.“
    Howard Lee wurde von Zorn überschwemmt. Dieses Weibsstück widersprach ihm? Wie konnte sie es wagen, ihm zu widersprechen? War ihr nicht klar, was für ein schlechtes Vorbild sie für die Mädchen abgab?
    „So redest du nicht mit mir vor unseren Mädchen.“
    Mary ballte ihre Hände zu Fäusten und lachte. Es war ein hässliches, ersticktes Geräusch, das viel zu sehr einem Schluchzen glich, aber sie konnte es nicht zurückholen. Wutentbrannt schleuderte sie ihm ins Gesicht: „Das sind nicht unsere Mädchen! Sie gehören Eltern, die sich nichts mehr wünschen, als sie zurückzubekommen. Ich weiß nicht, warum Sie das tun, aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass Sie nicht damit durchkommen werden.“
    Howard Lee packte sie am Arm und riss sie brutal zu sich heran.
    „Ich bin bereits damit durchgekommen“, sagte er. „Es sind meine Mädchen, hast du das verstanden? Ich habe sie adoptiert.

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