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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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weinen.
    „Ich will zu meiner Mommy.“
    „Ich weiß, Liebes“, sagte Mary sanft, dann nahm sie das Kind auf den Arm und trug es zum Bett.
    Sie legte Justine erst hin und strich ihr die Haare aus dem fieberheißen Gesicht, bevor sie sich dem anderen Kind zuwandte. Das Mädchen lag bewegungslos auf dem Rücken und starrte auf einen Punkt an der Decke. Als Mary ihr eine Hand auf die Stirn legte, verzog sie keine Miene.
    „Amy Anne … heißt du so?“
    „Vielleicht kann sie ja nicht sprechen, ich weiß nicht. Auf jeden Fall hat sie noch nie was gesagt“, berichtete Justine, dann hustete sie rasselnd.
    Mary sah die Flasche mit Hustensaft auf dem Nachttisch stehen und fragte: „Wie wär’s, wenn wir ein bisschen Hustensaft einnehmen? Er schmeckt nach Weintrauben. Magst du Weintrauben?“
    Justine nickte, während Mary schon etwas Hustensaft in die Verschlusskappe goss.
    Justine schluckte die Medizin klaglos, und Mary fragte sich, was sie wohl sonst noch klaglos über sich hatte ergehen lassen müssen.
    „Amy Anne hat auch Husten“, erklärte Justine.
    „Dann werden wir ihr auch Hustensaft geben, okay?“
    Das Kind nickte und beobachtete, wie Mary dem Mädchen behutsam den Hustensaft einflößte.
    „Ich will heim“, flüsterte Justine kurze Zeit später.
    „Ich auch, meine süße Kleine“, sagte Mary. „Ich auch.“
    Mike und Phyllis O’Rourke gaben sich alle Mühe, sich ihr Entsetzen über Marys Entführung vor ihrer Enkeltochter nicht anmerken zu lassen. Sie waren auf Daniels Bitte hin gekommen, um Hope übers Wochenende zu sich zu nehmen, und Hope war vor Freude so aus dem Häuschen, dass sie gar nicht merkte, dass ihre Mutter immer noch nicht vom Einkaufen zurück war. Erst nachdem sie alle ihre Sachen gepackt und abmarschbereit war, sagte sie: „Aber jetzt kann ich Mommy ja gar nicht mehr Tschüss sagen.“
    Daniel kämpfte mit den Tränen, während er seine Tochter hochhob und sie an seine Brust drückte.
    „Ich bestelle ihr alles Liebe von dir, okay?“
    Hope lächelte. „Okay. Und ein Küsschen kannst du ihr auch von mir geben.“ Sie blies ihm über die Handfläche einen Kuss zu.
    Daniel gab vor, ihn aufzufangen und in die Tasche zu stecken, bevor er sie noch einmal umarmte. „Das wird Mommy freuen“, sagte er. Dann wandte er sich an seine Eltern, die ebenfalls größte Mühe hatten, ihr Lächeln beizubehalten. „Ich melde mich.“
    Mike nickte, während Phyllis nach dem Übernachtungsköfferchen und Hopes Hand griff.
    „Wir gehen schon mal vor“, sagte sie, dann drehte sie sich um und ging mit Hope davon. Mike blieb zurück, aber er wusste nicht, womit er seinen Sohn trösten sollte.
    „Daniel … es tut mir leid. Ich weiß nicht, was ich sagen könnte, um es dir ein bisschen leichter zu machen.“
    „Es gibt nichts zu sagen.“
    „Versprich mir, dass du nichts Eigenmächtiges unternimmst. Lass bitte die Polizei ihre Arbeit machen.“
    In Daniels Kiefer zuckte ein Muskel. „Ich frage mich, wie du reagieren würdest, wenn Mom das passiert wäre. Würdest du dann auch dafür plädieren, einfach die Hände in den Schoß zu legen?“
    Mike seufzte. „Hauptsache, du vergisst nicht, dass du eine Tochter hast.“
    „Sie braucht beide Eltern, Dad, nicht nur mich.“
    „Dann pass wenigstens gut auf dich auf“, riet Mike.
    „Ich habe keine Zeit aufzupassen. Ich muss Mary finden, sonst hat mein Leben keinen Sinn mehr.“
    „Nicht einmal mehr Hopes wegen?“
    „Um Hope geht es doch gerade, Dad. Sie braucht Mary ebenso sehr oder vielleicht sogar noch mehr als ich. Ich weiß nicht, wie lange das alles dauern wird, aber ich danke dir und Mom, dass ihr euch um sie kümmert.“
    Howard Lee wurde von seinem eigenen Schnarchen wach, und zwar gerade lange genug, um sich vom Rücken auf den Bauch zu rollen. Ein paar Minuten später rutschte sein Arm vom Bett, seine Finger baumelten nur ein paar Zentimeter von der Kellertür entfernt über dem Boden. Er rutschte ein bisschen herum, dann lag er wieder still, zufrieden darüber, dass seine Familie ganz in seiner Nähe war. Sein Wecker war auf vier Uhr Nachmittag gestellt. Dann reichte ihm die Zeit immer noch, um für seine Familie das Abendessen zuzubereiten. Nachdem er die Frau hierher gebracht hatte, würde es seinen Mädchen gut gehen. Die kleine Justine, die zu ihm gesagt hatte, dass kranke Kinder eine Mutter brauchten, hatte recht gehabt.
    Er seufzte und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, bevor er wieder in einen tiefen traumlosen

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