JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
ungläubig.
Vale warf einen beiläufigen Blick auf die dreistöckige cremefarbene Villa mit den prachtvollen Balkonen. „Ja, das an der Ostküste. Meine Mutter hat das alte vor ein paar Jahren abreißen lassen. Ich persönlich mochte es lieber als das neue.“
Ein Strandhaus an jeder Küste? Natürlich hatte sie gewusst, dass Vales Familie Geld hatte, sehr viel Geld. Trotzdem sah sie in ihm eigentlich immer nur einen hart arbeitenden Arzt, nicht den Spross einer Milliardärsfamilie.
Abgesehen von den Momenten, wenn sie ihn an der Seite irgendeines Topmodels in einem Hochglanzmagazin entdeckte. Und darauf konnte sie gut verzichten.
Vale schaltete den Motor aus, machte aber keine Anstalten auszusteigen. Mit einem resignierten Seufzer umfasste er das Lenkrad. „Okay, warum sind wir noch mal hier?“
Diese Frage stellte Faith sich auch gerade. Sie löste ihren Sicherheitsgurt. „Weil deine Cousine Sharon erwartet, dass du zu ihrer Hochzeit kommst.“
„Und Sharon kriegt immer, was sie will.“
Leicht beklommen betrachtete Faith das riesige Haus. Sie gehörte wirklich nicht hierher. „Das muss wohl in der Familie liegen.“
„Ja, vermutlich.“ Vale nahm die Hände vom Steuer. „Na, dann los. Unser Gepäck hole ich später.“
Faith warf noch schnell einen Blick in den Rückspiegel, um sich zu vergewissern, dass ihr Lippenstift nicht verschmiert war. Im selben Moment wurde auch schon ihre Tür geöffnet.
„Was machst du denn da?“ Sie schaute Vale verwirrt an.
„Ich halte dir die Tür auf.“
„Warum?“
„Das habe ich dir doch schon erklärt“, erwiderte er geduldig. „Dieses Wochenende bist du mein Mädchen. Und ein Gentleman öffnet seinem Mädchen die Autotür.“
„Nur fürs Protokoll“, erklärte Faith energisch. „Ich bin nicht dein Mädchen, und du bist kein Gentleman.“
Ungerührt nahm er ihre Hand, um Faith aus dem Wagen zu helfen. „Spar dir die Mühe. Wir haben doch schon festgestellt, dass die Wakefields immer das bekommen, was sie wollen.“
Das Problem war, dass Faith sich nichts sehnlicher wünschte, als sein Mädchen zu sein. Allerdings nicht nur für ein Wochenende.
„Und ebenfalls fürs Protokoll …“, sein umwerfendes Lächeln ließ ihr Herz schneller schlagen, „… ich bin sehr wohl ein Gentleman.“
Faith wollte widersprechen, aber er ließ ihre Hand nicht los, sondern zog sie an sich. Seine Nähe raubte ihr den Atem.
„Und ich verspreche dir, dass wir beide Spaß haben werden.“
Als Faith in seine funkelnden blauen Augen blickte, glaubte sie ihm jedes Wort. Klar könnte sie großen Spaß mit ihm haben, doch sie würde einen hohen Preis dafür zahlen müssen.
Konnte er nicht woanders hinschauen?
„Lass dir nichts anmerken, wir werden beobachtet.“
Faith wollte zum Haus blicken, aber Vale hielt sie fest, lehnte seine Stirn an ihre. „Nicht hingucken. Meine Mutter und meine Tante stehen oben am Fenster.“
„Wenn das kein Arbeitswochenende ist, dann darfst du mir auch keine Befehle geben, oder?“ Angriff war die beste Verteidigung.
Bevor er etwas darauf erwidern konnte, fuhr sie fort: „Ich werde nichts tun, was ich nicht will. Und glaub mir, diese Lady hier hat ihren eigenen Kopf.“ Sie löste sich aus seinen Armen und schloss die Autotür. Als Vale sie allerdings gleich wieder an sich zog, wankte ihre Entschlusskraft. „Wenn du wirklich ein Gentleman bist, kannst du es jetzt beweisen.“
Vale musste zugeben, dass Faith nicht ganz unrecht hatte. Und er musste sich selbst eingestehen, dass er verdammt nervös war. Er hatte keine Ahnung, warum es ihm so wichtig war, was Faith von seiner Familie dachte, und warum es sich so unglaublich gut anfühlte, sie in seinen Armen zu halten.
Nur mit Mühe riss er den Blick von ihren Lippen los. „Ich bin ein Gentleman, Faith. Ganz bestimmt.“
Sie schluckte. „Deine Familie stammt ursprünglich aus Philadelphia, oder?“
Also wollte sie das Thema wechseln? Nun gut, loslassen würde er sie trotzdem nicht.
Oder vielleicht doch. Denn langsam begann sein Körper, auf ihre Nähe zu reagieren. Das konnte unter Umständen peinlich werden.
„Ja, wir kommen aus Philadelphia, aber hier verbringen wir viel Zeit.“ Der Gedanke an seine Familie dämpfte Vales Erregung. Er vermisste das alte Strandhaus, das seine Mutter nach dem Tod seines Vaters hatte abreißen lassen.
„Allerdings kommt die ganze Familie nur selten zusammen. Nur an Feiertagen und bei Festen wie diesem.“
„Du hast an Weihnachten
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