JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
ihr die Augen für die Schönheit der Welt geöffnet.
Er umfasste ihre Hüfte und zog Faith an sich.
„Was ist?“ Sie legte die Handflächen auf seine Brust. Ihr war plötzlich ganz heiß vor Erregung.
Dann küsste er sie in der schwindelerregenden Höhe des Leuchtturmes. Jetzt allerdings war es nicht der Schwindel der Höhe, der sie zum Aufstöhnen brachte.
„Das habe ich immer schon mal tun wollen“, gestand Vale, nachdem er sich keuchend von ihren Lippen gelöst hatte.
„Eine Frau oben auf der Spitze des Leuchtturms küssen? Hast du den alten Mann deswegen fortgeschickt?“
„Eine wunderschöne Frau auf der Spitze des Leuchtturms küssen. Und ja, ich habe Ray gebeten, uns ein wenig Privatsphäre zu gewähren.“
Faith legte ihm die Arme um den Hals. Was würde Vale wohl sagen, wenn sie ihm ihr Verlangen gestand?
„Ich will dich“, sagte er in diesem Moment und zog sie noch fester an sich.
Ja, sein Begehren war unverkennbar. Während er sie erneut küsste, umfasste er ihren Po. Faith brauchte keine weitere Ermunterung, da es doch vermutlich ihr letztes Mal mit Vale war.
Denn ansonsten lief sie Gefahr, sich in einer Fantasiewelt zu verlieren, in der es eine Zukunft für sie beide gab. Sie würde enden wie ihre Mutter …
Nein, da war es besser, diesen Augenblick zu genießen und dann ihr eigenes Leben weiterzuleben. Das war es, was sie wollte. Das war es, was Vale wollte.
Bei diesem Gedanken erfüllte sie plötzlich tiefe Verzweiflung, die ihr Verlangen noch verstärkte. Vielleicht ging es Vale genauso, denn seine Küsse wurden immer drängender. Als er ihren Rock hochschob und mit den Fingern unter ihren Seidenslip glitt, keuchte Faith sehnsüchtig auf.
„Vale …“ Trotz ihrer lustvollen Benommenheit vergaß sie nicht, dass sie sich auf der Spitze eines Leuchtturms befanden.
„Es kann uns doch niemand sehen“, versicherte er ihr. „Wir sind zu weit oben.“
Das beruhigte Faith nicht wirklich, aber dann liebkoste er das Zentrum ihrer Lust, und alle ihre Bedenken waren vergessen. Er ließ sie nicht aus den Augen, während er sie zum Höhepunkt brachte. Als sie schließlich glücklich und erschöpft an seine Brust sank, lächelte er zufrieden.
„Jetzt bin ich dran.“ Sofort war er in ihr, drang tief und kraftvoll in sie ein. Leise fluchend hielt er inne, um ein Kondom überzustreifen, bis er wenige Sekunden später kam.
Zärtlich legte Faith ihm die Hand auf die Wange. Seine Haut war warm und feucht vor Schweiß.
Sie schaute in seine Augen, die so blau waren wie der Himmel über ihnen. Ihr Herz schien förmlich zu zerbersten, so sehr überwältigten sie ihre Gefühle für diesen Mann. Ihre Liebe zu ihm erhellte ihr Leben wie das Licht des Leuchtturms die dunkle Nacht über dem Meer. Würde sie an den Klippen dieser Liebe zerschellen?
Oh Himmel. Was war nur mit ihr passiert? Wann hatte sie angefangen, an solche kitschigen Fantasien wie ewige Liebe zu glauben?
„Faith.“ Wieder klang seine Stimme rau, als er ihren Namen sagte. Dann küsste er sie sanft, bevor er sich ein Stück zurücklehnte und sie forschend ansah.
Las er die Wahrheit in ihren Augen? Erkannte er, wie sehr sie sich wünschte, dass dieser Tag niemals enden möge? Dass sie diese magische Welt, in der nur sie beide existierten, niemals verlassen müssten?
Meine Güte, sie hatte wirklich den Verstand verloren! Das waren die Gedanken eines verliebten Teenagers, nicht die einer erwachsenen, beruflich erfolgreichen Frau, die Wert auf logisches Denken legte.
„Gehen wir.“ Abrupt löste sie sich von ihm. Das Wochenende war nun beinahe vorbei, und es wurde Zeit, ihr normales Leben wieder aufzunehmen. „Ich muss zurück in die Stadt.“
Zurück in die Realität.
Wortlos sah er zu, wie sie ihre Kleidung ordnete. „Wenn es das ist, was du willst“, sagte er schließlich.
Sie nickte, dennoch durchfuhr sie ein Stich der Enttäuschung, als Vale sich ohne ein weiteres Wort umdrehte.
Jetzt wurde ihr endgültig klar, dass sie für Vale nur eine von vielen Frauen war, mit der er ein nettes Wochenende verbracht hatte.
Ein Wochenende, mehr nicht. Es gab keine Verpflichtungen zwischen ihnen. Und das war gut so.
Ganz sicher.
Vale konzentrierte sich auf den dichten Verkehr, der ihn daran hinderte, das Gaspedal einfach durchzudrücken. Das hätte ihm vielleicht geholfen, die Spannung zu lösen, die seit ihrer Abfahrt auf ihnen lastete.
Schweigend überquerten sie schließlich die Hudson Bridge und waren zurück in der
Weitere Kostenlose Bücher