JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
kleinen körperlichen Verbundenheit gerade eben erzählen?“
„Vergessen wir es einfach, ja?“, fauchte Lexi mit hochroten Wangen. „Was mich betrifft, so ist es nie passiert.“
Sam schob die Hände in die Hosentaschen, um nicht wieder nach ihr zu greifen. Die Versuchung war groß. Es wäre ein Leichtes, sie an sich zu ziehen, ihr zu beweisen, wie sehr sie ihn begehrte. Sie kämpfte mit sich, er sah es ihrem Gesicht an. Ihm ging es nicht anders. Warum? Reizte ihn das Verbotene? Dass sie einem anderen versprochen war?
Es war eine neue Erfahrung. Bei keiner anderen Frau hatte er dieses unbändige, schwer zu beherrschende Verlangen verspürt. War die Affäre vorbei, konnte er sich meistens schon nach zwei Monaten nicht mehr an den Namen seiner Exgeliebten erinnern.
Doch Lexi hatte etwas an sich, das ihn anzog wie ein Magnet. Damals wie heute. Wie lange wollte sie noch leugnen, dass die Anziehung zwischen ihnen kein bisschen verblasst war? Oder war dies nur ein Spiel für sie? Wollte sie ihm heimzahlen, dass er sie ohne ein Wort des Abschieds verlassen hatte?
„Bist du glücklich, Lexi?“
Unsicherheit schimmerte in ihren blauen Augen. „Wie meinst du das?“
„Mit diesem Matthew. Meinst du, er ist der Richtige für dich?“
„Natürlich ist er das! Sonst würde ich ihn ja wohl kaum heiraten.“
„Aber so, wie du gerade auf mich reagiert hast …“
„Hör auf, Sam.“ Warnend blickte sie ihn an. „Ich will es vergessen, es war falsch. Du hast recht, es hätte nicht passieren dürfen.“
Sam ging zu ihr, bis er dicht vor ihr stand, so dicht, dass ihn ihr Parfüm einhüllte. Dass er sie berühren konnte. Ihr warmer, nach Vanille duftender Atem strich über seine Haut. „Wie kannst du nur daran denken, ihn zu heiraten, nachdem ich dich vor zwei Minuten da an der Wand hätte nehmen können?“
Ihre Hand schnellte hoch und traf ihn wie ein Peitschenhieb an der Wange.
Sam rührte sich nicht, sah Lexi unverwandt an. Die Luft sirrte, Zorn und unterdrücktes Verlangen mischten sich zu einem explosiven Cocktail. Sam spürte die Anspannung im ganzen Körper, seine Selbstbeherrschung hing an einem seidenen Faden.
In seinem ganzen Leben hatte er niemanden so sehr begehrt wie Lexi in diesem Moment.
„Fühlen wir uns jetzt besser?“, fragte er.
Sie schluckte, aber ihre Augen sprühten Blitze. „Du hast mich beleidigt. Warum hast du nicht gleich Schlampe zu mir gesagt?“
„Ich will dich, Lexi“, sagte er rau. „Und du willst mich. Du kannst es abstreiten, soviel du willst, aber deswegen verschwindet es nicht einfach.“
„Bilde dir nichts ein!“ Sie wich zwei Schritte zurück. „Du willst mich nur, weil du mich nicht haben kannst.“
„Wenn du dich da mal nicht täuschst, Sweetheart. Verlobt oder nicht, ich kann dich haben. Das weißt du genauso gut wie ich!“
„Nein, du irrst dich, Sam.“ Sie eilte zur Tür und riss sie auf. „Und zwar gewaltig!“
„Warten wir’s ab, okay?“
Sein spöttisches Lächeln verfolgte sie bis in den Flur. Lexi schloss die Tür und lief los, als sei der Teufel hinter ihr her.
Am Krankenhausausgang stieß sie beinahe mit ihrer Schwester zusammen.
„He, wo brennt’s?“
Lexi versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. „Ich habe noch viel zu erledigen.“
„Warst du bei Bella?“
„Nein.“ Sie wich Evies Blick aus. „Mir ist etwas dazwischengekommen.“
Evie musterte sie. „Was hast du da im Gesicht?“
„Wo?“ Unwillkürlich berührte sie ihre heißen Wangen.
Ihre Schwester kam näher, runzelte die Stirn. „Eine Art Ausschlag.“ Sie richtete sich auf, ihre Augen wurden schmal. „Wie von Bartstoppeln. Wie zum Teufel ist das möglich, wenn sich dein Verlobter Tausende von Kilometern weit weg in einem nigerianischen Dorf aufhält?“
„Lass mich in Ruhe, Evie.“
„Es ist Sam Bailey, stimmt’s?“
„Sei nicht albern.“
„Ich habe euch neulich zusammen bei Pete gesehen. Sehr vertraut, zu zweit da in der Ecke. Was ist los?“
„Das musst du gerade sagen. An dem Abend hat jeder über dich und Finn geredet. Der Mann hat dich angesehen, als wollte er dich auf der Stelle nackt ausziehen. Läuft da was zwischen euch?“
Evie verzog den Mund. „Spinnst du? Ich kann Finn Kennedy nicht ausstehen, und das weißt du auch. Keiner ist so arrogant und stur wie er. Wahrscheinlich hat er später eine der Kellnerinnen abgeschleppt, so ein Typ ist das. Aber du lenkst ab. Was geht da vor zwischen Sam Bailey und dir?“
„Nichts“, zischte
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