JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
nach.
„Ja.“ Sie verdrehte die Augen. „Nur ein bisschen, beim ersten Mal. Danach war alles gut, und …“
„Himmel noch mal!“, unterbrach er sie heftig und rieb sich das Gesicht.
„Beruhige dich, Sam, du musst aus einer Mücke keinen Elefanten machen.“ Sie ging ein paar Schritte. „Irgendwann hätte ich meine Unschuld sowieso verloren. Wenigstens hatte ich einen rücksichtsvollen Liebhaber. Ich hätte es schlechter treffen können.“
Er stöhnte auf. „Kein Wunder, dass dein Vater mich am liebsten in der Luft zerrissen hätte.“
„Mein Vater wusste nicht, dass ich noch Jungfrau war. Über so etwas unterhält man sich wohl kaum beim Abendessen.“
„Aber man redet darüber mit dem Mann, mit dem man ins Bett gehen will!“
„Nicht bei einer kurzen, bedeutungslosen Affäre.“
Sam rührte sich nicht. Bewegungslos stand er da. „Damit ich dich richtig verstehe“, sagte er dann mit stahlharter Stimme. „Du wolltest eine kleine Affäre, und ich war gerade zur Hand. War es so?“
„Nein …“
„Verdammt, Lexi, das hätte mich fast meine Karriere gekostet. Deinetwegen hätte ich beinahe alles verloren. Ist dir das klar? Hast du überhaupt jemals an die Folgen gedacht?“
Sam hatte gut reden. Er hatte keine Ahnung, dass sie die schwerste Folge von allen hatte tragen müssen. „So war es nicht“, sagte sie leise.
„Wie dann?“
Sie atmete bebend aus. „Als wir uns das erste Mal trafen … da habe ich etwas gefühlt.“
„Lust“, erwiderte er verächtlich.
„Nicht nur.“ Lexi sah ihn an. „Bevor ich dich kennenlernte, hatte ich kein Interesse an einer Beziehung – sexuell, meine ich. Aber mit dir war es anders. Ich habe dich gesehen, und …“
„Lass es“, unterbrach er sie warnend.
„Was?“
„Mach nicht mehr daraus, als es war. Es mag nicht besonders romantisch klingen, doch manchmal fällt man einfach miteinander ins Bett. Aus purer Lust, weil die Chemie stimmt, ohne große Gefühle dahinter.“
„So war es für mich nicht.“
„Aber für mich!“
Lexi wandte sich ab. Er sollte nicht sehen, wie sehr er sie verletzt hatte. Sie hatte gehofft, dass er damals etwas für sie empfunden hatte. Aber anscheinend war das Gegenteil der Fall.
Sie bedeutete ihm nichts. Damals nicht und heute erst recht nicht. Für Sam zählte nur die Karriere. Was für sie eine magische, verzauberte Zeit gewesen war, hatte ihn nicht im Geringsten berührt. Enttäuschung und das bittere Gefühl der Zurückweisung schnürten ihr den Hals zu. Lexi war den Tränen nahe, und nur ihr Stolz bewahrte sie davor, ihnen freien Lauf zu lassen.
Bloß nicht vor Sam weinen …
„Ich muss gehen“, begann sie und wandte sich zur Tür.
„Moment, wir sind noch nicht fertig.“
Der Henkel der Handtasche war ihr von der Schulter gerutscht, und Lexi schob ihn wieder hinauf. „Doch, Sam. Es gibt nichts mehr zu sagen.“
„Warte!“ Er griff nach ihrem Handgelenk, als sie an ihm vorbeiging, und schwang sie zu sich herum.
Die heftige Bewegung weckte ein lustvolles Gefühl, das sie wie eine Schockwelle am ganzen Körper spürte. Ihre Haut summte, wo Sam sie berührte. Lexi atmete seinen männlichen Duft ein, nahm den Bartschatten an seinem Kinn wahr und erinnerte sich zitternd daran, wie sich die kratzigen Stoppeln an ihrer weichen Haut angefühlt hatten.
Sein intensiver Blick nahm sie gefangen, und es war wie damals, als sie ihm zum ersten Mal in die dunklen Augen gesehen hatte. Wie von einem machtvollen Sog erfasst, sehnte sie sich danach, ihn zu spüren, überall. Ein Schritt, und ihre Brüste drängten sich an seine harte Brust. Ihre Hüften berührten seine, schamlos genoss Lexi das tiefe Erschauern, als sie seine Erregung spürte.
In ihr pochte ein Verlangen, so heiß und stark, dass sie das Gefühl hatte, am ganzen Körper zu brennen.
Es war falsch.
Verboten.
Gefährlich …
Ihr Blick fiel auf seinen Mund. Erbebend erinnerte sie sich daran, wie diese männlichen Lippen ihren weichen Mund erobert, ihn verführt hatten. Warm strich Sams Pfefferminzatem über ihre Haut. Es war wie eine federleichte Berührung, ein sanftes Locken, das ihre Sehnsucht unerträglich machte. Lexi wollte nichts mehr, als Sams Mund auf ihrem zu spüren, so leidenschaftlich und wild wie damals.
Unwillkürlich beugte sie sich vor. Sie brauchte sich nur auf die Zehenspitzen zu stellen, und dann …
„Zurück, Lexi, sonst tue ich etwas, das ich nie wieder tun wollte.“
Der raue Unterton jagte ihr einen erregenden
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