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JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56

JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56

Titel: JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Lynn Caroline Anderson Melanie Milburne
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erwidert hatte, fragte sich Sam ernsthaft, ob bei ihr und ihrem Verlobten auch wirklich alles stimmte.
    Und wenn Lexi es hundert Mal von sich wies, die Anziehung zwischen ihm und ihr war ungebrochen stark und in fünf Jahren nicht weniger geworden.
    Trotzdem musste er aufpassen. Eine Affäre mit ihr wäre nicht unbedingt ein kluger Schritt. Sie war mit einem der wichtigsten Sponsoren des Harbour verlobt, Sam würde seinen guten Ruf aufs Spiel setzen. Aber er begehrte sie, das Verlangen war immer da und ließ ihm keine Ruhe.
    Gleichzeitig verspürte er Gewissensbisse, wenn er daran dachte, was sie ihm eingestanden hatte. Warum hatte er nicht gemerkt, dass sie noch Jungfrau war? Er war mit ihr ins Bett gefallen, ohne an irgendwelche Folgen zu denken. Gut, er hatte meistens ein Kondom benutzt, nur ein, zwei Mal nicht, als er sie, berauscht vor Leidenschaft, in der Dusche nahm.
    Ihm zog sich der Magen zusammen bei der Erinnerung daran, wie sehr er sie gefordert hatte. Zwar hatte er nicht ein einziges Mal das Gefühl gehabt, dass es ihr zu viel war – im Gegenteil –, aber jetzt kam es ihm so vor, als hätte er sie ausgenutzt.
    Damals hatte er nicht viel über sie gewusst. Heute vermutete er, dass sie mit ihrer frechen, angriffslustigen Art geschickt verbarg, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlte. Sie spielte die Rolle der hochnäsigen Tochter aus besserem Hause einfach perfekt. Wenn sie ihn abschätzig ansah und ihn country boy nannte, als hätte er Heu zwischen den Zähnen … verdammt, dann begehrte er sie umso mehr!
    Vielleicht sollte er doch etwas mit ihr anfangen. Eine kurze Affäre, um sie endgültig zu vergessen. Nach einem Monat – länger hielten seine Beziehungen sowieso nie – konnte sie dann ihren Millionär heiraten.
    Natürlich wusste er, dass es falsch war. Wenn er ihr Verlobter wäre und sie vor der Hochzeit mit einem anderen ins Bett gehen wollte, er hätte seinen Ring zurückverlangt! Es war verrückt, völlig verrückt. Aber er wollte sie so sehr, dass ihn moralische Bedenken im Moment herzlich wenig störten.
    Susanne saß an ihrem Schreibtisch, als er das Vorzimmer betrat. „Im Sydney Met ist für heute Abend um sechs eine Organentnahme angesetzt“, erklärte sie. „Die Familie hat beschlossen, die Geräte abschalten zu lassen. Der Patient ist siebenundzwanzig, ein Motorradfahrer, der vor drei Wochen bei einem Unfall irreversible Hirnschäden erlitten hat. Sein Herz geht nach Melbourne, die Nieren gehen nach Perth und seine Lungen hierher.“
    „Wer kommt dafür infrage?“
    „Blutgruppe und Gewebe passen zu Mr Baker. Er steht am längsten auf der Prioritätenliste.“
    „Gut, rufen Sie ihn an. Und besorgen Sie uns einen freien OP.“
    Lexi wartete im Salon der Familienvilla in Mosman, als ihr Vater endlich nach Hause kam. Ungeduldig und gereizt war sie seit einer halben Stunde rastlos auf und ab gegangen.
    „Hallo, meine Schöne.“ Groß, stattlich und mit federndem Schritt betrat Richard Lockheart das Zimmer. „Wie war dein Wochenende?“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hatte schon bessere.“
    Richard ging zum Barschrank und schenkte sich ein Glas Scotch ein. Als er den Deckel des Eisbehälters hob, stellte er fest, dass keine Eiswürfel mehr da waren. „Sei ein Schatz und hol deinem alten Vater ein bisschen Eis, ja?“
    „Du bist sicher in der Lage, dir selbst welches zu holen.“
    Nachsichtig lächelnd sah er sie an. „Was ist los, Kleines? Hast du deine Tage?“
    Urplötzlich wurde Lexi klar, wie wenig sie ihren Vater mochte. Natürlich, sie liebte ihn, aber er hatte eine Art an sich, die sie nicht leiden konnte. Warum hatte sie so lange gebraucht, ihn zu durchschauen? Zu begreifen, dass hinter dem lässigen Charme ein ehrgeiziger, rücksichtsloser Mann steckte? Wer ihm widersprach, hatte nichts mehr zu melden. Wenn ihn jemand enttäuschte, sorgte Richard dafür, dass derjenige es bitter bereute.
    Bisher hatte sie ihrer Mutter die Schuld daran gegeben, dass die Familie zerbrochen war. Jetzt fragte Lexi sich, ob Bella nicht doch recht hatte. Vielleicht war ihre Mutter gegangen, weil sie es mit ihrem Mann nicht mehr aushielt. Früher hatte Lexi gelegentlich Gerüchte gehört, dass ihr Vater hinter dem Rücken der Mutter Affären hätte. Sie vergaß sie schnell wieder, nichts sollte ihr glorreiches Bild von ihm beflecken.
    Es gab ein böses Erwachen, als ihr klar wurde, dass ihr Vater nicht davor zurückschreckte, sie für seine Zwecke zu missbrauchen.

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