Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56

JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56

Titel: JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Lynn Caroline Anderson Melanie Milburne
Vom Netzwerk:
Nordhalbkugel war.“
    Mit fragendem Blick wandte sie ihm das Gesicht zu. „Was hat dir am meisten gefehlt?“
    Er legte ihr den Arm um die Schultern. „Vieles. Der Geruch der staubigen Erde nach dem ersten Herbstregen. Das Keckern der Kookaburras bei Sonnenaufgang, das Geräusch, wenn Regentropfen auf ein Wellblechdach trommeln, wie bei uns zu Hause.“
    Lexi zeichnete eine seiner dunklen Brauen mit dem Finger nach. „Hast du nie daran gedacht, im Outback zu arbeiten?“
    Sam nahm ihren Finger und presste die Lippen auf die weiche Fingerspitze. „Natürlich, aber inzwischen bin ich überqualifiziert und kann in den Großstadtkliniken mehr bewirken. Es kommt mir wie eine Ironie des Schicksals vor. Schließlich bin ich nur aus einem einzigem Grund Transplantationschirurg geworden – um Menschen wie meiner Mutter zu helfen, die auf dem Land kaum Chancen haben, rechtzeitig an Spenderorgane zu kommen.“
    „Gibt es keinen Hilfsfonds für solche Fälle?“
    „Nein. Da, wo ich herkomme, nehmen sie Hypotheken auf ihr Haus auf oder verkaufen sämtliche Wertgegenstände, um eine Behandlung zu ermöglichen, die für Stadtmenschen selbstverständlich ist. Die Ausgaben sind horrend. Weniger die Arzt- und Medikamentenrechnungen, sondern die Kosten für Fahrten und Unterbringung. Viele Patienten müssen über Monate immer wieder zu Konsultationen in die Großstadt reisen. Die Wenigsten können sich das auf Dauer leisten.“
    „Was hältst du davon, wenn ich einen Fonds gründe?“
    „Hast du nicht schon genug zu tun mit dem Fundraising für das Harbour?“
    „Ich könnte beides miteinander verbinden. Ich hatte sowieso schon überlegt, Spenden einzuwerben, um ein Haus zu kaufen, wo die Verwandten unterkommen. So ähnlich wie im Kinderkrankenhaus. Statt es von einer Fast-Food-Kette sponsern zu lassen, sammeln wir Privatspenden.“
    „Du hast ein großes Herz, Lexi.“ Sam strich liebevoll über ihre Wange. „Aber du versteckst es gut. Warum tust du immer so, als würde es dich nicht im Geringsten interessieren, was die Leute denken?“
    „Manchmal ist es einfacher, die Coole zu spielen. Ich habe schon früh gelernt, meine Gefühle nicht zu zeigen.“ Sie lächelte wehmütig. „Vielleicht bin ich da wie du. Ich kann Gefühle abstellen, wenn es nötig ist.“
    Ihm gefiel nicht, wie sie es sagte. „Es ist nicht immer so leicht, wie es aussieht.“
    „Was willst du damit sagen, Sam? Dass du mitunter mehr fühlst, als du zugibst?“
    Sam blickte sie eindringlich an. „Ich kann dir nicht geben, was du willst. Ich bin nicht der Richtige für dich.“
    Sie stand auf, ging ein paar Schritte bis zum Mast und drehte sich wieder um. „Bist du überhaupt für jemanden der Richtige?“, fragte sie kühl.
    Der Mond war aufgegangen und warf sein silbriges Licht auf die sich kräuselnden Wellen. „Mein Vater ist über den Tod meiner Mutter nie hinweggekommen“, sagte er. „Er hat sich die Schuld daran gegeben, weil er nicht das Geld für eine Zusatzversicherung hatte. Seit zwanzig Jahren lebt er wie ein Einsiedler, sieht andere Frauen nicht einmal an, weil er den Gedanken nicht ertragen kann, meine Mutter durch jemand anderen zu ersetzen.“
    „Er muss sie sehr geliebt haben“, antwortete Lexi sanft.
    Sam stieß hörbar den Atem aus. „Das ist der Punkt – er hat sie zu sehr geliebt. Sie hätte nicht gewollt, dass er sich vom Leben ausschließt. Sie hätte sich bestimmt gewünscht, dass er eine neue Partnerin findet.“
    „Vielleicht gibt es keine, die den Platz deiner Mutter einnehmen kann. Vielleicht ist er zufrieden und glücklich, mit seinen Erinnerungen an sie zu leben.“
    „Das ist doch kein Leben.“
    „Warum nicht? Fällt es dir so schwer, zu akzeptieren, dass ihm die Liebe zu deiner Mutter für immer genügt?“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, jemanden so zu lieben“, entgegnete Sam ungewohnt heftig. „Das würde ich nie wollen, nicht für mich!“
    „Du tust mir leid, Sam. Du schottest dich ab, weil du Angst hast, verletzt zu werden. Aber davor können wir uns nicht schützen. Liebe macht unendlich glücklich und unendlich traurig, das ist menschlich und gehört zum Leben dazu. Wenn wir nicht fühlen wollen, können wir genauso gut tot sein.“
    Sam betrachtete sie. Im Mondlicht wirkte sie überirdisch schön. Mit ihrer zierlichen Gestalt und dem langen blonden Haar sah sie betörend aus wie eine Meerjungfrau, die aus den Tiefen des Meeres zu ihm emporgestiegen war.
    „Liebst du deinen Verlobten

Weitere Kostenlose Bücher