JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
Lippen. „Dr. Fuller war so freundlich, etwas für mich zu erledigen“, erklärte er und wandte sich an sie. „Erfolg gehabt?“
Immer noch wie vor den Kopf geschlagen, reagierte sie wie auf Autopilot. Gleichzeitig hätte sie ihm um den Hals fallen können, weil er sie vor einer weitschweifigen Belehrung bewahrt hatte. „Ja, auf jeden Fall“, antwortete sie prompt.
Er hat ein Pflaster gefunden, dachte sie, als ihr Blick zu seiner Braue glitt. Allerdings würde niemand auch nur vermuten, dass er vor Kurzem noch im Schuttregen gestanden hatte. Ben wirkte gelassen und kontrolliert … ganz anders, als Daisy sich fühlte.
„Danke. Sie haben noch nicht viel verpasst“, fügte er beruhigend hinzu, ehe er sich wieder allen zuwandte. „Wie ich bereits sagte, ich freue mich, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Falls Sie Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, mich anzusprechen. Meine Tür steht immer offen.“
Er lächelte in die Runde. „Gut, das wär’s fürs Erste. Ich weiß, Sie haben alle zu tun, und ich möchte keinen von der Arbeit abhalten. Dr. Jones, damit Ihre Patienten nicht länger auf Sie verzichten müssen, was halten Sie davon, wenn Dr. Fuller mich weiter herumführt? Ich muss mich sowieso mit ihr unterhalten, und dabei kann sie mir kurz das Haus zeigen. Wenn es Ihnen recht ist, schlage ich vor, dass wir uns um halb zehn zu einem Kaffee treffen. Sind Sie einverstanden, Sie beide?“
Evan machte ein verdutztes Gesicht, fing sich aber schnell und nickte knapp. „Natürlich, Dr. Walker. Das ist mir auch ganz recht, ich muss dringend nach einigen Patienten sehen.“
„Clare Griffiths“, sagte Daisy spontan. Sie hatte sich das ganze Wochenende Sorgen um sie gemacht. „Wie geht es ihr?“
„Ich war schon bei ihr. Keine Sorge, das schaffe ich auch ohne Sie.“
Ben gefiel der Tonfall des Kollegen nicht. Mehr noch, er war sich nicht sicher, ob er Evan Jones überhaupt leiden konnte … „Schön, dann bis später“, antwortete er jedoch und begleitete Daisy zu den Türen.
„Ich war also so freundlich, etwas für Sie zu erledigen?“, murmelte sie.
Sein leises, sanftes Lachen, nur für ihre Ohren bestimmt, hatte etwas Sinnliches, und sie erschauerte unwillkürlich.
Sie hielt den Atem an, als Ben seine Zugangskarte über den Sensor zog und Daisy die Tür aufhielt. Er war so nahe, dass sie die Wärme seines großen, starken Körpers spürte.
„Das war zumindest nicht gelogen“, entgegnete er. „Okay, eins nach dem anderen. Ich möchte, dass Sie mir alles erzählen, was ich über die Abteilung wissen muss – angefangen damit, wo ich den nächsten anständigen Kaffee bekomme.“ Seine Mundwinkel zuckten. „Mein Frühstück ist leider ausgefallen.“
Plötzlich sah sie ihn wieder vor sich, im eleganten Anzug, von oben bis unten mit feuchtem Baustaub bedeckt, und lächelte übermütig zurück. „In der Tat. Was wollen Sie haben, Dr. Walker, ein klassisch englisches Frühstück oder lieber etwas Süßes, Sündiges?“
In seinen Augen blitzte etwas auf. „Süß und sündig klingt vielversprechend, meinen Sie nicht auch, Dr. Daisy?“
Ihr Herz pochte, und sie musste sich zwingen weiterzuatmen, während sie ihm aus der Station hinaus folgte.
„So, der Klempner kommt also um sieben?“ Ben stellte das Tablett mit zwei großen Tassen Kaffee und vor Honigsirup glänzenden Nusskuchen auf den Tisch. Süß und sündig, hatte sie gesagt, und er musste sehr, sehr aufpassen, dass seine Gedanken nicht vom rechten Pfad abkamen, als er beobachtete, wie Daisy in ihr Gebäck biss. „Sieben Uhr heute noch oder in drei Jahren?“
„Nein, heute.“ Sie lachte auf, während sie das elastische Band aus ihrem Haar zog, um es mit geschickten Handbewegungen wieder zu einem ordentlichen Knoten im Nacken zu schlingen.
Schade . Ben wäre es lieber gewesen, wenn sie ihr Haar offen gelassen hätte. Es sah weich und seidig aus, er konnte sich gut vorstellen, die langen dunklen Strähnen durch seine Finger gleiten zu lassen …
Um seine Hände zu beschäftigen, rührte er in seinem Kaffee und stoppte die wandernden Gedanken. „Wie kommt es, dass er so schnell Zeit hat? Bei einem guten Handwerker muss man normalerweise Wochen warten. Kennen Sie ihn?“
Sie nickte. „Ja. Er tut mir einen Gefallen, und er ist wirklich gut. Er hat mein Bad renoviert.“
„Ach ja, Ihr großartiges Badezimmer, wo ich eine ziemliche Unordnung hinterlassen habe.“
„Macht nichts, das habe ich nachher schnell aufgeräumt.“
„Hat er
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