JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
ihr besser?“
„Ich denke schon. Wir haben eben zusammen Pause gemacht und ein bisschen geredet. Aber viel hat sie nicht gesagt … tut sie nie.“
Ben gab einen missbilligenden Laut von sich. „Genau wie Matt. Meinst du, es könnte ein Problem werden, dass sie mit mir zusammenarbeiten muss?“
„Sie sagt Nein, und ich glaube ihr.“
Er stellte sich hinter sie, legte die Arme um sie und stützte das Kinn auf ihre Schulter. „Sie hat nicht damit gerechnet, mich hier zu sehen.“ Ben liebkoste mit warmen Lippen ihre Wange. „Möchtest du wirklich noch Kaffee?“
„Eigentlich nicht. Ich dachte, du wolltest welchen.“ Sie drehte sich in seinen Armen um und erwartete, ein verlangendes Funkeln in seinen blauen Augen zu sehen. Stattdessen lag ein seltsam trauriger Ausdruck darin.
„Können wir einfach ins Bett gehen? Es war ein langer Tag.“ Er war gerade erst nach Hause gekommen. Essen wollte er nicht, er hatte etwas im Krankenhaus gegessen. Doch Daisy spürte, dass noch etwas anderes dahintersteckte als reine Erschöpfung.
„Natürlich“, antwortete sie sanft, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn liebevoll.
In dieser Nacht blieb er bei ihr. Er liebte sie leidenschaftlich und zugleich unendlich zärtlich und hielt sie danach wie einen kostbaren Schatz in den Armen. Daisy fragte sich, ob es etwas mit Amy und Matt zu tun hatte. Oder war gestern etwas mit Florence gewesen?
Nicht dass er ihr etwas erzählt hätte, vor allem nicht von Florence. Da hielt er sich strikt an die Regeln …
Doch es war wundervoll, die ganze Nacht in seinen Armen zu liegen. Es machte ihr nichts aus, dass sie am nächsten Morgen mit einem steifen Hals aufwachte, weil sie an seiner Schulter geschlafen hatte. Sie lag auf seinem Arm, ein Bein war zwischen seinen muskulösen Schenkeln gefangen.
„Ich muss mal aufstehen“, flüsterte sie.
Ben schlug die Augen auf und grinste jungenhaft. „Dem Himmel sei Dank. Mir fällt gleich der Arm ab.“
Leise lachend richtete sie sich auf und drehte den Kopf, um ihren geschundenen Nacken zu entspannen. Ben rieb sich derweil mit einem unterdrückten Stöhnen den Arm. Daisy rollte sich auf die Seite und stützte sich auf einem Ellbogen auf.
„Du meine Güte, was für ein Held!“, neckte sie. „Das ganze Theater wegen der paar Nadelstiche?“
Die Rache kam blitzschnell. Hatte Daisy ihn gerade noch ausgelacht, so lag sie im nächsten Moment flach auf dem Rücken. Ben drückte sie mit seinem schlanken, muskulösen Körper auf die Matratze, während er ihr die Arme hinter dem Kopf ins Kissen drückte.
„Nein! Es tut mir leid. Es tut mir ja leid!“ Sie bekam kaum Luft vor Lachen, aber Ben hob nur spöttisch die Augenbrauen, fasste ihre Handgelenke mit einer Hand zusammen und strich mit der anderen langsam und erregend über ihre nackten Brüste, ihren Bauch, immer tiefer …
„Zu spät“, sagte er rau.
Von der gedankenvollen Stimmung der letzten Nacht war nichts mehr zu spüren. Ben war wieder der unbekümmerte, hemmungslos lustvolle Liebhaber, der besser zu den Regeln passte, die sie aufgestellt hatten. Und er ließ sich viel Zeit, um sein sinnliches Spiel zu einem berauschenden Ende zu führen.
Die Tage verflogen, und Daisy schwebte wie auf – vielleicht nicht gerade rosa, aber dafür sehr weichen – Wolken, bis sie am Wochenende mit einem harten Plumps auf der Erde landete.
Es war Samstagmorgen, sie hörte drüben bei Ben die Haustür auf und wieder zu gehen und dann … das Getrippel kleiner Füße.
Ungläubig starrte sie auf die Wand. Nein . Ben hatte gesagt, sie würde erst herkommen, wenn sein Haus für ein kleines Kind fertig eingerichtet war. Aber das war es noch nicht! Es war genauso wenig bereit wie Daisy.
Warum hat er mich nicht gewarnt?
Da klingelte ihr Telefon.
„Hi, Daisy, ich bin’s. Es tut mir wirklich leid, aber ich musste Florence mit zu mir nehmen. Jane hat Migräne und braucht Ruhe. Ich hole nur meine Wanderschuhe, dann kann Florence sich im Wald ein bisschen austoben. Danach kommen wir wieder her. Ich hoffe, wir stören dich nicht.“
„Sie ist doch kein Virus!“, erwiderte sie scharf, immer noch sauer, dass er ihr nicht Bescheid gesagt hatte. Doch im selben Moment bereute sie schon, dass sie ihn so angegiftet hatte. „Entschuldige. Danke für die Info.“
„Okay, bis später dann.“
„Nein!“, rief sie, aber er hatte bereits aufgelegt. Und jetzt? Sollte sie weggehen und erst im Dunkeln wieder nach Hause kommen? „Ach, mach dich
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