JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
Wir sehen einfach, was kommt … Und Treue ist für mich selbstverständlich. Ich war noch nie mit mehreren Frauen gleichzeitig zusammen, und ich habe nicht vor, jetzt damit anzufangen. Du bist das Beste, das mir seit Jahren passiert ist, und das werde ich ganz bestimmt nicht aufs Spiel setzen, indem ich eine Beziehung wiederbelebe, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt war!“
Verblüfft von dieser temperamentvollen Rede starrte sie ihn an. Ein Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln. „Ich bin das Beste, das dir seit Jahren passiert ist?“
„Auf jeden Fall – von Florence abgesehen. Aber sie steht an erster Stelle, das weißt du.“
„Selbstverständlich, ich würde es auch nicht anders haben wollen. Und … du bist auch das Beste, das mir je passiert ist.“
Ihre Blicke verfingen sich, Ben seufzte leise und beugte sich vor, um zärtlich ihre Lippen zu küssen. „Du bist ein Schatz“, sagte er leise. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht mehr geben kann, du hättest es verdient. Aber eins kann ich dir versprechen: Ich werde dich niemals belügen.“
Sie streichelte ihm die Wange. „Es genügt mir. Zu mehr bin ich selbst ja noch nicht bereit, und ich möchte dich lieber so haben wie jetzt, als gar nicht.“ Im Stillen fragte sie sich, wie lange sie so empfinden würde. Ein Jahr? Zwei? Oder zehn?
Für immer?
Sie sah die Jahre vergehen, ihre ganze Zukunft der Liebe zu diesem Mann unterworfen. Sie richtete sich auf und starrte nach vorn. Liebe? Oh nein, das Wort mit L war doch verboten!
„Wir kommen zu spät“, sagte sie.
Ben fuhr auf die Straße zurück, während Daisy versuchte zu begreifen, was geschehen war. Bloß nichts Kompliziertes, hatte ihr Verstand die ganze Zeit versprochen, doch ihr Herz schien andere Pläne zu haben.
Sie hatte sich in ihn verliebt, aber ihre Liebe war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Auf einmal war ihr nach Heulen zumute.
Amy war wieder da.
„Bist du zu Hause?“ Daisy hatte sie gleich nach der Arbeit angerufen. „Ich habe dir so viel zu erzählen.“
„Hört sich spannend an. Bring was zu essen mit, ja?“
Nachdem sie Gefriertruhe und Kühlschrank durchforstet hatte, fuhr Daisy zu ihr.
„Hey, bist du braun geworden!“, rief sie aus und fiel ihrer Freundin um den Hals. „Wie war es auf Kreta?“
„Unbeschreiblich schön. Was ist in der Tasche? Ich verhungere gleich.“
„Pizza und Salat.“
„Großartig. Schieb sie in den Ofen, und schieß los mit deinen Neuigkeiten. Dabei kannst du mir auch gleich von dem neuen Chefarzt erzählen. Dann weiß ich wenigstens, was mich erwartet.“
„Also … da kann ich eigentlich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, gestand sie.
Fragend zog Amy die Brauen hoch.
„Ich … wir treffen uns.“
„Was?“
„Aber es soll keiner wissen.“
„Das gilt ja wohl nicht für mich, oder?“ Ihre Freundin ließ sich auf den Barhocker am Frühstückstresen sinken. „Wie ist er? Wie habt ihr euch kennengelernt?“
„Seine Küchendecke kam runter.“ Daisy musste ein albernes Kichern unterdrücken, als Amy buchstäblich der Mund offen stehen blieb. „Er ist auch mein neuer Nachbar. Hatte ich das schon erwähnt?“
„Nein, hast du nicht. Oh, spann mich nicht so auf die Folter, ich will alles hören.“
Und Daisy erzählte alles … bis auf die intimen Details, die nur Ben und ihr gehörten. Und sie verheimlichte auch nicht, dass es ein Problem gab.
„Er hat eine Tochter?“, wiederholte Amy ungläubig.
„Genau. Sie ist das Wichtigste in seinem Leben. Das heißt, bei seinen Frauenbeziehungen bleibt sie außen vor, und heiraten will er nie wieder.“ Daisy seufzte. „Kannst du das glauben? So ein toller Mann, absolut perfekt, aber völlig ruiniert durch eine schreckliche Ehe und eine, wenn ich zwischen den Zeilen lese, noch schrecklichere Scheidung.“
„Und du liebst ihn.“
„Ist das so offensichtlich?“
„Für mich schon. Wie sind seine Gefühle, hat er da etwas gesagt?“
Daisy lächelte traurig. „Ja, dass ich das Beste bin, das ihm seit Jahren passiert ist.“
„Abgesehen von seiner Tochter.“
„Richtig. Versteh mich bitte nicht falsch – ich habe nichts dagegen, dass er ein guter Vater sein will. Wie könnte ich? Außerdem liegt das Problem ganz woanders.“
Amy nickte. Sie kannte die Geschichte mit Mike. „Ich weiß. Pass auf dich auf, ja?“ Erwartungsvoll spähte sie über Daisys Schulter zum Ofen. „Was macht die Pizza?“
„Wenn wir nicht bald anfangen, den Salat zu
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