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JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56

JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56

Titel: JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Lynn Caroline Anderson Melanie Milburne
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sie beobachteten, wie die Wolken in einem atemberaubenden Naturschauspiel die Farbe wechselten.
    „Das war eine tolle Idee“, sagte sie, als sie fertig war, lehnte sich an ihn und gab ihm einen fettigen Kuss auf die Wange. Lachend rieb Ben sich die Haut sauber und schlang den Arm um Daisy.
    Dicht aneinandergeschmiegt blieben sie auf der Bank sitzen, bis die letzten Sonnenstrahlen erloschen. Der purpurrote Himmel machte der Dämmerung Platz, und bald ergoss sich silbernes Mondlicht auf das Wasser.
    Aber es war merklich kühler geworden, und sie gingen nach Hause, um sich mit einem Tee aufzuwärmen. Sie tranken ihn im Wintergarten, während Ben von seinem Smartphone aus seinem Bruder Matt eine E-Mail mit Einzelheiten des Grieves-Falls schickte. Unterdessen blätterte Daisy in den Fachbüchern, die Ben ihr gegeben hatte.
    „Ihr hättet Siamesische Zwillinge sein können!“, meinte sie. „Wenn sich der Keim ein paar Tage später geteilt hätte …“ Sie sah auf.
    Ben lachte dumpf auf. „Das hätte Mord und Totschlag gegeben. Matt und ich stehen uns zwar sehr nahe, aber so nahe auch nicht, dass wir es so eng miteinander aushalten würden. Wir haben jeder unsere Meinung und können ganz schön dickköpfig sein.“
    „Wie das wohl ist, im Bauch der Mutter so dicht beieinander zu sein“, sagte sie nachdenklich. „Das muss ein festes Band knüpfen.“
    „Vermutlich.“ Er legte das Handy hin. „Ich denke nicht darüber nach, und ich habe keine Ahnung, wie es ist, wenn man Geschwister in einem anderen Alter hat. Es gibt nur Matt und mich. Wahrscheinlich hat unsere Mutter eine Weile gebraucht, bis sie den Schock überwunden hatte. Danach wollte sie wohl keine Kinder mehr. Allerdings haben wir beide sie auch so schon ordentlich auf Trab gehalten.“
    „Kann ich mir vorstellen. Habt ihr in der Stadt gewohnt?“
    „Nein, am Stadtrand, mit Wiesen und Äckern hinter dem Haus. Matt und ich haben ständig verletzte oder streunende Katzen, Hunde, Kaninchen und einmal sogar eine Ziege angeschleppt. Wir waren gut beschäftigt.“
    „Warum bist du nicht Tierarzt geworden?“
    „Weil ich mein Leben nicht in Schlamm und Dreck verbringen wollte“, antwortete er lachend. „Oder bei Eiseskälte im Januar in irgendeiner zugigen Scheune, den Arm bis zum Ellbogen in einer trächtigen Kuh. Nächste Frage?“
    Sie stimmte in sein Lachen ein, bis ihr noch etwas einfiel. „Wie ist das mit deinem Bruder. Spürst du das irgendwie, wenn er verletzt ist?“
    „Körperlich, meinst du?“
    „Was auch immer.“
    Ben nickte bedächtig. „Vielleicht. Mir war übel, als er eine Blinddarmentzündung hatte. Wir wissen viel voneinander, wir vertrauen uns Dinge an, die wir niemandem sonst erzählen würden. Aber tun das nicht alle Geschwister?“
    „Keine Ahnung, ich bin ein Einzelkind. Mikes Kinder waren ein Herz und eine Seele – zum Glück, kann ich nur sagen. So hatten sie wenigstens einander. Sie hatten wirklich nicht verdient, was er ihnen angetan hat … uns allen eigentlich.“
    „Die Mädchen an deinem Kühlschrank“, sagte er mitfühlend. „Sind sie das?“
    „Ja. Freya und Millie. Ich vermisse sie immer noch. Wäre Mike ein halb so guter Vater wie du, hätten sie nicht so viel durchgemacht. Aber er ist ein schwacher, ichbezogener Kerl. Ich hätte es früher sehen müssen.“
    „Es tut mir leid, Daisy.“
    „So etwas passiert eben.“ Achselzuckend stand sie auf, um die Fenster zu schließen. „Es ist drei Jahre her.“
    „Und er ist zu seiner Frau zurückgekehrt.“
    „Ja. Im Grunde hatte er sie nie verlassen. Sie haben noch miteinander geschlafen, als ich schon mit ihm zusammen war. Ich habe nichts gemerkt.“
    „Ach, Daisy“, sagte er. „Das tut mir so leid. Bist du deshalb hierhergezogen?“
    Sie nickte. „Er rief wieder öfter an, wollte sich mit mir treffen. Vielleicht hat er sich gelangweilt. Daher habe ich die Flucht ergriffen.“
    „Wie gut.“
    Traurig blickte sie ihm ins Gesicht. „Eine Zeit lang habe ich das auch gedacht, aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Du weißt schon, vom Regen in die Traufe und so weiter …“
    Ben fühlte sich plötzlich miserabel. „Daisy, verzeih mir, ich hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen. Es ist alles meine Schuld.“
    „Nein, ist es nicht. Ich habe ja gewusst, worauf ich mich einlasse.“
    „Von Florence habe ich dir erst erzählt, nachdem wir fast im Bett gelandet wären.“
    „Da hätte ich Schluss machen können“, wandte sie ein, aber sie wussten

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