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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gegenteil. Wir alle werden Sie sehr vermissen. Kamal besonders, wie ich glaube.“
    „Wie kommen Sie darauf? Ich sehe ihn kaum.“ Allerdings hatte Ali das beunruhigende Gefühl, dass sie selbst nicht nur den Luxus und Komfort des Palastes vermissen würde. Es hatte etwas damit zu tun, mit dem Kronprinz unter einem Dach zu schlafen. Und sie musste sich eingestehen, dass die Bemerkung seiner Tante sie glücklich machte, wenn sie sich auch wünschte, es wäre nicht so.
    „Ich weiß, dass er gestern mit dem König gestritten hat.“
    Ali nickte. „Glauben Sie, dass Kamal das Falsche getan hat? Seine Schwester fortzubringen?“
    Die Prinzessin schenkte Tee in zwei Tassen ein. Nachdem sie eine davon Ali gereicht hatte, gab sie in ihre etwas Zucker. „Ich werde meine Nichte furchtbar vermissen“, begann sie. „Und das Baby … Aber ich gebe Johara Recht, dass dies kein gesundes Umfeld ist, um ihr Kind großzuziehen. Gamil muss lernen, dass die alten Zeiten nicht immer die besseren sind. Sie sind für ihn nur bequemer. Meine Nichte hat einen Fehler begangen, sie jetzt jedoch wie eine Aussätzige zu behandeln, würde nicht nur ein Leben ruinieren, sondern zwei. Ich glaube, dass sie daraus gelernt hat und eine gute Mutter werden wird. Wo auch immer sie jetzt ist.“ Die Prinzessin lächelte erneut. „Es freut mich, dass Sie bei Kamal waren, als er mit seinem Vater zusammenstieß.“
    „Ich war nicht wirklich bei ihm. Ich habe nur das Gespräch mitbekommen.“
    „Kamal achtet seinen Vater sehr, und es ist ihm wichtig, dass Gamil eine gute Meinung von ihm hat. Die harten Worte des Königs haben ihn sehr getroffen. Aber er hat mir erzählt, was Sie danach zu ihm gesagt haben. Und ich muss feststellen, dabei schien er schon wieder wesentlich gelöster.“
    Ali spukte eine Frage im Kopf herum, die sich einfach nicht vertreiben ließ. „War es Kamals Vater, der ihn gelehrt hat, dass man sich nicht verlieben und ein guter König sein kann?“
    Die Prinzessin seufzte und stellte ihre Tasse auf dem Tisch ab. „Es wurde nie so gesagt, aber insgeheim war das die Botschaft. Mein Bruder hat zwei Mal innig geliebt, und beide Male hat er die Frau seines Herzens verloren. Seine erste Frau starb an Krebs.“
    „Kamal hat mir erzählt, wie Joharas Mutter starb.“
    Die Augen der älteren Frau trübten sich. „Darias Tod kam unerwartet. Sie war noch sehr jung, und ich glaube, das hat es für Gamil noch schwerer gemacht. Er fiel in eine tiefe Depression und konnte eine Weile seinen Aufgaben als König nicht nachkommen. Kamal hat ihn vertreten.“
    „Und da hat er gelernt, dass er sich niemals verlieben dürfte, wenn er ein guter König werden will?“
    „Ja“, bestätigte die andere Frau. „Liebe ist eine Schwäche, und der Mann, der den Thron von El Zafir besteigt, kann sich das nicht erlauben.“
    „Das ist so traurig“, entgegnete Ali. Und damit meinte sie nicht nur den König, der seine beiden Frauen verloren hatte. Da waren auch vier Kinder gewesen, die vom Tod ihrer Mutter betroffen waren. Eines davon war Kamal.
    „Ich fürchte, mein Neffe hat die Lektion zu gut gelernt. Er ist mit der Last groß geworden, dass er einmal sein Volk regieren wird, und das will er so gut wie möglich machen. Er wird es nicht zulassen, dass seine persönlichen Gefühle ihn daran hindern.“
    „Aber gehört es nicht zu seiner Pflicht, einen Nachfolger zu zeugen?“, fragte Ali.
    „Ja.“
    „Und vermutlich wäre eine Frau von königlichem Blut die ideale Mutter.“
    Farrah neigte leicht den Kopf, was wie eine vage Zustimmung aussah. „Mein Bruder hat mich um Hilfe gebeten. Ich soll eine Liste passender Ehefrauen für seinen Sohn zusammenstellen.“
    „Das wirkt sehr – geschäftsmäßig“, meinte Ali.
    „Die königliche Thronfolge ist auch ein sehr ernstes Geschäft“, erklärte die Prinzessin. „In Ihrem Land gibt es einen Präsidenten und einen Vizepräsidenten, und die Nachfolge ist durch die Verfassung geregelt. Doch wir sind schon seit Jahrhunderten eine Monarchie, die an den ältesten Sohn weitergegeben wird. Kamal hat eine Verpflichtung zu heiraten und Kinder zu bekommen. Er hatte bislang jede Möglichkeit, selbst eine Braut zu wählen und hat es nicht getan. Die Zeit läuft allmählich ab.“
    „Aber warum?“ Blöde Frage. Kamal hatte ihr bereits erklärt, dass er sich nicht verlieben wollte. Warum sollte er dann eine Hochzeit überstürzen? „Er ist noch nicht alt, Euer Hoheit. Hat er nicht noch viel Zeit?
    Die

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