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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Morgen, Rafiq“, sagte sie fröhlich. „Soll ich uns Kaffee bestellen?“
    „Guten Morgen“, antwortete er, während er sie anstarrte. „Sie hatten nicht genügend Zeit, um sich von der Reise zu erholen?“
    „Ich fühle mich ausgeschlafen und guter Dinge. Lassen Sie mich Ihren Terminkalender überprüfen …“
    „Sie arbeiten heute also?“
    „Selbstverständlich. Warum fragen Sie?“
    „Weil Sie nicht dafür angezogen sind.“
    „Ganz im Gegenteil.“ Sie blickte auf ihr khakifarbenes Kleid hinunter, das sie auch am Tag ihrer Ankunft getragen hatte. „Ich bin angemessen gekleidet.“
    „Warum tragen Sie nicht etwas von den neuen Sachen?“
    Da war die Hunderttausend-Dollar-Frage. Würde sie es ihm verständlich machen können? Ein Mädchen wie sie konnte es sich genauso wenig leisten, einem geschenkten Gaul ins Maul zu schauen, wie sie sich französische Designerkleidung erlauben konnte. Für ihn war das unbedeutend, weil er Geld wie Heu hatte. Aber sie hatte ihre Prinzipien. Schließlich hatte sie früh lernen müssen, dass man selten etwas ohne Hintergedanken geschenkt bekam.
    „Wenn Sie Angst haben, dass ich Ihnen Schande mache …“
    „Nein.“
    „Gut.“ Sie drehte sich in ihrem Schreibtischstuhl so, dass sie auf den Bildschirm ihres Computers gucken konnte. „Ihr Programm heute ist nicht allzu dicht. Ich habe es extra so gebucht, wegen der Reise. Sie haben keinerlei Außentermine und auch keine auswärtigen Besucher. Daher wird niemand außer Ihnen mich in diesem …“
    „… wenig schmeichelhaften Kleid sehen. Ich hatte gehofft, dass Sie etwas von den neuen Sachen tragen würden.“
    „An einem Bürotag wie diesem bevorzuge ich es, meine eigene Kleidung zu tragen, anstatt jobgebundene Sachen.“
    „Das heißt, Sie haben nicht vor zu arbeiten?“
    „Natürlich habe ich das vor. In meinen eigenen Klamotten. Es nennt sich Balance – etwas, das ein Fremdwort für Sie zu sein scheint.“
    „Mir ist dieses Wort bekannt. Obwohl ich die Art und Weise, in der Sie es benutzen, ein wenig verwirrend finde.“
    „Ich mag es zu verwirren.“
    Er grinste und bewirkte damit, dass ihr Puls zu rasen begann. Er neckte sie. War das nicht etwas Gutes? Ihr war gar nicht klar gewesen, wie sehr sie sich davor gefürchtet hatte, dass er sauer auf sie sein würde.
    „Da ich heute nicht allzu viele Termine habe, werde ich die seltene Gelegenheit nutzen und einen Ausritt machen“, erklärte er vollkommen unvermittelt.
    Wer verwirrte hier wen? Trotzdem gelang es ihr noch einmal, ein Lächeln aufzusetzen. „Gute Idee. Ich halte hier die Stellung, während Sie weg sind …“
    „Ich möchte, dass Sie mitkommen.“
    „Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    „Sind Sie schon einmal geritten?“
    „Nein. Ja. Ich meine, ein-, zweimal. Als ich im Waisenhaus war, wurden wir einmal auf eine Ranch eingeladen und bekamen da ein paar Stunden. Aber das ist lange her.“
    „Und dort sind Sie also Cowboys begegnet?“
    Sie lächelte. „Nicht ganz.“
    „Wo dann?“
    „Schule. Supermarkt. Auf der Straße. In Bars.“
    „Sie sind in Bars gegangen?“
    Sie lachte. „Nein, das habe ich nur gesagt, um zu sehen, ob Sie noch zuhören. Ich hatte nicht die Zeit, ich war zu sehr damit beschäftigt zu arbeiten und zu studieren.“
    „Umso mehr ein Grund für Sie, mich zu begleiten.“
    „Warum das?“
    „Ich biete Ihnen die Möglichkeit, mal vollkommen zu entspannen.“
    Er wollte, dass sie außerhalb der Arbeit Zeit mit ihm verbrachte. Keine besonders gute Idee, nachdem sie festgestellt hatte, dass sie einen Abwehrmechanismus gegen Prince Charming und sein Lächeln aufbauen musste.
    „Ich habe Arbeit zu erledigen. Und außerdem möchte ich Ihnen nicht zur Last fallen, weil ich nicht besonders gut reite. Sie sollten Spaß haben.“
    „Und Sie meinen, ich hätte keinen Spaß dabei, Ihnen das Reiten beizubringen?“
    „Wie sollten Sie?“
    „Das überlassen Sie nur mir.“
    „Okay.“
    „Also lautet Ihre Antwort Ja?“
    „Meine Antwort lautet, dass ich nichts zum Anziehen habe.“
    „Ihre Jeans werden reichen.“
    „Ich dachte, die wären nicht angemessen.“
    „Sie sind sogar mehr als angemessen.“
    Schachmatt. Sie hatte keine Entschuldigung mehr.
    „Also kommen Sie mit?“
    Wie konnte sie Nein sagen? Er war ihr Boss. Außerdem wünschte sie sich nichts mehr als auszureiten, und er hatte ihr keinen diplomatischen Ausweg gelassen, es nicht zu tun. Und worüber in aller Welt machte sie sich auch

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