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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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energisch, dass seine Königliche Hoheit, Prinz Rafiq Hassan, sie, Madame Giselle, beauftragt habe, eine Auswahl an Kleidung mitzubringen, von der er glaube, dass seine Assistentin sie gerne anprobieren würde. Ohne Verpflichtung, wie sie hinzufügte.
    Penny war hingerissen. Im Vorbeigehen hatte sie die geschmackvoll dekorierten Schaufenster der Luxusboutiquen bewundert, und nun wurde ihr ermöglicht, einige dieser eleganten Pariser Modelle aus nächster Nähe zu betrachten. Wie umsichtig von Rafiq. Sie konnte die Kleider anprobieren, ohne nachher einen diplomatischen Weg finden zu müssen, um der Frau zu sagen, dass sie sich in ihrer Boutique nicht einmal ein Paar Socken leisten konnte, geschweige denn eines der wunderschönen Kleider. In ihrem Schlafzimmer stand sie nun vor drei verschiedenen Spiegeln, die sie von allen Seiten zeigten, während Madame Giselle an ihr herumzupfte.
    Penny probierte verschiedene Kleider an, manche knielang, andere reichten bis zu den Knöcheln, alle äußerst elegant und schlicht, und sie passten perfekt. Schließlich wandte sich Madame zu einer Reihe von Roben, die in schützenden Plastikhüllen steckten. „Hier.“
    Penny schaute voller Begeisterung auf das schulterfreie schwarze Ballkleid. „Wow!“
    „Allerdings. Probieren Sie es an, chérie.“
    Penny schlüpfte aus einer langärmligen, silbernen Kreation und reichte sie der anderen Frau, die sie sogleich aufhängte und ihr dann die schwarze Versuchung gab. Als Penny erkannte, dass sie dazu ihren BH ausziehen musste, entschuldigte sie sich und ging in das angrenzende Badezimmer, wobei sie die Tür einen Spalt offen ließ.
    „So unschuldig“, meinte die Französin. „Glauben Sie nicht, dass ich alles, was Sie haben, nicht schon hundertmal gesehen habe?“
    „Aber nicht an mir“, entgegnete Penny und weigerte sich, sich für ihre Schamhaftigkeit zu entschuldigen.
    Das Kleid war federleicht. Was natürlich damit zu tun haben konnte, dass es obenherum mit sehr wenig Stoff auskam. Sie zog sich das Kleid über den Kopf und erkannte dann, dass sie es im Rücken nicht selbst schließen konnte.
    Sie presste sich den Stoff gegen die Brüste und trat ins Schlafzimmer, ohne aufzublicken. „Madame, könnten Sie das Oberteil hinten schließen? Ich konnte nicht – oh!“
    Vor ihr stand niemand anders als Rafiq. Sie hatte nicht gehört, dass er hereingekommen war. Ihre Wangen wurden sofort flammend rot.
    „Seine Königliche Hoheit hat darum gebeten, dass ich ihm Bescheid gebe, wenn Sie dieses Kleid anprobieren“, erklärte Madame Giselle.
    Rafiqs Augen verdunkelten sich. „Drehen Sie sich um“, wies er sie an. „Ich werde das Kleid schließen.“
    Sie tat wie geheißen. Im Spiegel sah sie, wie er den Blick senkte. Sein warmer Atem strich über ihren Nacken und ließ Penny erzittern. Sie spürte die kurze Berührung seiner Hände auf ihrer Haut, dann den Reißverschluss, den er langsam hochzog. Obwohl es ihr wie Zeitlupe vorkam, hatte er die Aufgabe viel zu schnell erledigt. Langsam stieß sie den Atem aus.
    Das Ballkleid berührte den Boden und bedeckte ihre Brüste, und dennoch kam sie sich fast nackt vor. Es lag nicht an dem Kleid, sondern an der Art und Weise, wie Rafiq sie musterte. Er schien ihr geradewegs in die Seele blicken zu können.
    Ohne zu zögern hob er die Hände und entfernte die Nadeln aus ihrem Haar, das sie zu einem strengen Knoten geschlungen hatte. Die blonden Locken fielen in grandioser Kaskade bis zu ihrer Taille hinab. Dann nahm er ihr die Brille ab und reichte sie Madame Giselle, die sie auf der Kommode ablegte und diskret den Raum verließ.
    „Wunderschön“, flüsterte er, während er ihr sanft über das Haar strich. „Ich wusste, dass es so sein würde.“
    „Sie haben dies ausgesucht?“, fragte sie.
    „Ich habe alles ausgesucht. Giselle hat mir Fotos der Sachen gefaxt, die sie im Kopf hatte, und ich habe dann die endgültige Wahl getroffen.“
    „Sie haben einen ausgezeichneten Geschmack.“ Penny konnte kaum atmen.
    Rafiq war ihr zu nah.
    „Ich weiß, was ich mag. Wenn das ein guter Geschmack ist …“ Er zuckte die Schultern.
    „Gibt es irgendetwas, worin Sie nicht gut sind?“
    „Nein.“
    Ohne ihre Brille war ihr Bild im Spiegel leicht verschwommen. Penny strich mit den Handflächen über das weiche Material des Rocks. „Es hat wirklich unheimlich viel Spaß gemacht, das alles anzuprobieren, aber warum haben Sie sich diese Mühe gemacht? Es wird alles in die Boutique zurückgehen

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