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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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taumelte etwas zurück. „Es … es tut mir leid.“
    „Aber …“
    Sie drehte sich um. „Sollten wir nicht gehen?“
    Wenn sie das Ganze doch nur schon vor fünf Minuten abgebrochen hätte, hätte sie sich diese Demütigung erspart. Der Gnadenkuss für das hässliche Entlein, und sie hatte es falsch gemacht. Konnte es noch schlimmer kommen? Warum musste er ihr das antun?
    „Penny …“
    Sie wirbelte zu ihm herum. „Schauen Sie, wenn Sie es unbedingt wissen müssen, ich habe noch nicht besonders viele Männer geküsst. Um genau zu sein, keinen.“
    „Aber was ist mit diesem Mistkerl, mit dem du verlobt warst?“
    „Woher wissen Sie davon?“ Doch es war ihr bereits klar. Es gab nur eine Person in der königlichen Familie, der sie sich anvertraut hatte. „Prinzessin Farrah.“
    „Ja.“
    Er schaute sie erwartungsvoll an, und irgendwie wusste sie, sie würde nicht von hier wegkommen, ohne dass sie von der erniedrigendsten Erfahrung ihres Lebens erzählte. Wenn er nicht ein Prinz von El Zafir gewesen wäre, hätte sie ihn angefaucht, dass ihn das absolut nichts anging.
    Dann erkannte sie, wie sich Mitleid in seinen Blick stahl. Das war zu viel. Penny machte auf dem Absatz kehrt und stürmte zu ihrem Pferd. Glücklicherweise dachte sie daran, die Zügel zu lösen, bevor sie in den Sattel stieg. Wie hatte sie sich nur so gehen lassen können? Indem sie die Zügel zur Seite zog, wendete sie das Pferd nach rechts, in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Tränen trübten ihre Sicht, bis sie sie wegwischte und erst dabei bemerkte, dass Rafiq immer noch ihre Brille hatte.
    Sie schaute über ihre Schulter und sah, wie er jetzt auch auf sein Pferd stieg, gleich darauf jedoch hinter sich guckte und etwas aus seiner Tasche zog. Sie seufzte. Wenn einmal etwas schief lief, dann gleich alles.
    Er trieb sein Pferd voran, bis er zu ihr aufgeschlossen hatte. Dann reichte er ihr ihre Brille, die in der Mitte zerbrochen war.
    „Ich habe nicht mehr daran gedacht“, entschuldigte er sich. „Ich werde sie natürlich ersetzen.“
    „Danke.“ Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und war froh, dass er geradeaus schaute. „Und ich möchte nie wieder über etwas sprechen, das nicht mit der Arbeit zu tun hat.“
    „Wie Sie wünschen.“
    Nichts war so, wie sie es sich wünschte. Sie wünschte, ihr Leben wäre einfach. Sie wünschte, sie hätte mehr Zeit mit ihrer Mutter gehabt. Sie wünschte, sie wäre nicht so dumm gewesen, ihr ganzes Geld einem Mann zu geben, der sie ausgenutzt hatte. Sie wünschte sich fast, Rafiq hätte sie nicht geküsst. Doch keiner ihrer Wünsche würde wahr werden. Ganz offensichtlich kümmerte ihre gute Fee sich keinen Deut um sie.

    Ohne die Brille hatte Penny große Schwierigkeiten, die Unterlagen zu sortieren, die sie zum Durcharbeiten mit in ihre Privaträume genommen hatte. Als es an ihre Tür klopfte, war sie mehr als froh über diese willkommene Unterbrechung.
    Vor der Tür stand Crystal Rawlins. „Hi.“
    Das Kindermädchen hielt ihr eine Rolle mit Klebeband entgegen. „Ich dachte, das könnte dir vielleicht dabei helfen, die Brille zu reparieren.“
    „Danke.“ Penny nahm das Klebeband und öffnete weit die Tür. „Willst du nicht reinkommen?“
    Crystal zögerte nur einen kurzen Moment. „Ja. Fariq ist bei den Kindern, und ich könnte eine Pause vertragen.“
    Penny griff nach den beiden Hälften ihrer Brille, die auf dem Telefontischchen lagen, und folgte ihrem Besuch ins Wohnzimmer.
    „Wie gefällt es dir, dich um Prinz Fariqs Kinder zu kümmern?“, wollte Penny wissen und setzte sich zu Crystal auf das Sofa.
    „Ich glaube, es ist der leichteste und zugleich härteste Job, den ich jemals gemacht habe. Ziemlich genau das, was meine Mom immer über Mutterschaft gesagt hat. Ich bin das jüngste von sechs Kindern“, erklärte sie.
    „Du hast Glück. Ich bin ein Einzelkind.“ Penny klebte ihre Brille zusammen und setzte sie wieder auf. „So. Wie schön, wieder etwas sehen zu können. Ich hatte die ganze Zeit Angst, an König Gamil oder Prinzessin Farrah vorbeizugehen und sie nicht zu grüßen, weil ich sie nicht erkenne.“
    „Hast du jemals überlegt, dir Kontaktlinsen zuzulegen?“, fragte Crystal, während sie sich die eigene Brille höher auf die Nase schob.
    „Ich habs einmal probiert, aber ohne Erfolg. Meine Augen haben die ganze Zeit getränt. Eine Brille ist einfacher und billiger.“
    „Aber mal so ganz unter uns“, das Kindermädchen räusperte sich verlegen, „so

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