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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bescheidenen Ansicht nach Fariq der bestaussehende war.
    Prinzessin Farrah war die Schwester des Königs und schien für den Witwer die weibliche Führung der Familie übernommen zu haben. Die Frau sah fantastisch aus, die dunklen Haare elegant geschnitten, in ein royalblaues Chanel-Kostüm gekleidet, die schwarzen Augen dezent geschminkt, so dass sie groß und exotisch wirkten.
    Prinzessin Johara, das jüngste Kind des Königs und einzige Tochter, war siebzehn. Sie war ein außergewöhnlich hübsches Mädchen und saß auf derselben Seite des Tischs wie Crystal. Hana saß zwischen ihnen und Nuri auf der anderen Seite des Teenagers.
    „Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass es noch einen anderen Grund für Ihre Zurückhaltung gibt“, schaltete sich nun Fariq ein. „Etwas anderes als Vorsicht.“
    „Wirklich?“, entgegnete sie langsam, um Zeit zu gewinnen. Der Mann hatte für ihren Geschmack eine zu gute Beobachtungsgabe.
    „Ist es möglich, dass Sie sich von der Umgebung einschüchtern lassen?“
    „Ich? Einschüchtern?“
    Sie kam aus einer Kleinstadt im Osten des Bundesstaats Washington. Heute Abend umfasste ihre Umgebung die komplette königliche Familie eines aufstrebenden Ölstaats im Mittleren Osten.
    Crystal gelang es gerade noch so, ein hysterisches Gelächter zu unterdrücken, während sie über die Tafel blickte, die so lang war, dass sie sich fragte, ob der Hofpilot wohl den königlichen Jet darauf landen konnte. Sie war sicherlich kein ungebildetes Landei, aber ihre Umgebung war einschüchternd.
    „Jetzt, wo Sie es erwähnen“, antwortete sie, wobei sie Fariqs amüsiertem Blick begegnete, „ja, ich fühle mich von meiner Umgebung ein klein wenig überwältigt.“
    „Das müssen Sie nicht“, versicherte Prinzessin Farrah. „Wir sind ganz normale Menschen.“
    „Definieren Sie normal“, lachte Crystal. „Euer Hoheit, bei meiner Familie gibt es keinen Cocktailempfang vor dem Essen, und formelle Kleidung bedeutet T-Shirt, Jeans und Turnschuhe.“
    Neben ihr rutschte Hana von ihrem Stuhl und duckte sich unter den Tisch, um die Serviette aufzuheben, die ihr vom Schoß geglitten war.
    Der König runzelte die Stirn, während er sich räusperte. „Vielleicht sind wir etwas formeller als die Durchschnittsfamilie. Aber ich gebe Farrah Recht. Bitte entspannen Sie sich, und seien Sie sie selbst. Darf ich Ihnen sagen, dass meine Schwester hervorragend gewählt hat? Sie werden eine wunderbare Nanny für Nuri sein. Und vielleicht auch für Hana, wenn sie unter dem Tisch hervorkommt“, fügte er missbilligend hinzu.
    Das kleine Mädchen legte eine Hand auf ihren Mund, um das Kichern zu unterdrücken, während sie zu ihrem neuen Kindermädchen hochschaute. Crystal wünschte sich, man hätte ihr bereits die Aufsicht über die Kinder übertragen, damit sie die unruhigen Zwillinge retten und fürs Bett vorbereiten könnte. Sie sollte allerdings erst morgen mit ihrer Arbeit beginnen. Nachdem sie dem kleinen Mädchen zugezwinkert hatte, klopfte sie auf den Stuhl neben sich, und das Kind krabbelte hinauf.
    „Vielen Dank, Euer Majestät. Ich weiß Ihre Zuversicht zu schätzen.“ Sie lächelte ihn an und atmete dann langsam aus.
    Allmählich legte sich ihr Adrenalinspiegel. So weit, so gut. Niemand hatte hinter die hässliche Brille und die geschmacklose Kleidung geschaut. Sie sollte dankbar sein. Ekstatisch. Sie sollte vor Freude tanzen. Doch das tat sie nicht. Und das verwirrte sie.
    „Natürlich habe ich hervorragend gewählt“, nahm nun Prinzessin Farrah das Thema wieder auf. „Die New Yorker Agentur, die sie vermittelt hat, hat nur den allerbesten Ruf. Hana und Nuri sind in exzellenten Händen. Crystal ist eine bewundernswerte junge Frau.“
    „Das wird die Zeit zeigen“, äußerte Fariq.
    Crystal fand, dass seine Worte und auch der zynische Ausdruck seines Gesichts eine verborgene Herausforderung darstellten. Bevor sie entscheiden konnte, ob sie sich deshalb Sorgen machen sollte oder nicht, rutschte Nuri diesmal wegen seiner Serviette unter den Tisch.
    Johara bemerkte es nicht. Sie starrte ihren Vater an. „Ich möchte in New York studieren.“
    „Es ist nur eine Stadt wie jede andere“, fertigte ihr Vater sie ab. „Hier bist du wesentlich besser dran. Es ist dein Zuhause, und hier gehörst du hin.“
    „Es geht mir nicht darum, wo ich hingehöre. Ich will Erfahrungen sammeln. Ich möchte mein Leben leben, ohne dass jeder mir sagt …“
    Der König winkte

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