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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hockte auf seinem Knie und verwuschelte seine Haare, während er gleichzeitig den Jungen auf seinem anderen Knie kitzelte. Der Kleine lachte aus vollem Hals und bettelte gleichzeitig darum, dass er doch aufhören möge. Zweifellos waren dies die beiden fünfjährigen Zwillinge, die in ihre Obhut übergehen würden.
    „Papa!“, riefen beide Kinder wie aus einem Munde.
    Sie sprangen von der Couch und rannten zu ihm, wobei beide ihre kleinen Arme um einen seiner Oberschenkel legten. Er bückte sich und umarmte die zwei.
    „Hallo, meine Süße“, sagte er und strich seiner Tochter liebevoll über die Wange, die ihn anbetend ansah. „Und du?“ Fariq grinste seinen Sohn an und verwuschelte ihm das Haar. „Hier ist jemand, der euch gerne kennen lernen möchte.“ Plötzlich richteten sich zwei dunkle, neugierige und auch ein bisschen schüchtern wirkende Augenpaare auf Crystal. „Das ist Miss Rawlins. Was sagt man?“
    „Hi.“ Der Junge blickte zu seinem Vater auf. „Ich meine, wie geht es Ihnen?“
    Fariq nickte zustimmend.
    Das kleine Mädchen krallte sich an seinem Hosenbein fest. „Wie geht es Ihnen?“, ahmte sie ihren Bruder nach.
    Der Prinz schaute zärtlich auf seine Tochter herab, dann deutete er mit einer Kinnbewegung auf den anderen Mann im Raum. „Dieser lahme Ersatz für ein Kindermädchen ist mein Bruder Rafiq.“
    „Euer Hoheit“, grüßte sie und wandte sich damit zuerst an den Erwachsenen.
    Der Prinz stand auf und fuhr sich durchs Haar, das seine Nichte mit so viel Freude in Unordnung gebracht hatte. Jeder Mann, der gerne mit Kindern spielte und dabei nicht auf seine Erscheinung achtete, war in ihren Augen mehr als in Ordnung.
    „Es ist eine Freude, Sie kennen zu lernen, Miss Rawlins“, sagte er und streckte ihr die Hand entgegen.
    „Für mich ebenso, Euer …“
    „Nennen Sie mich Rafiq. Ich bestehe darauf“, erwiderte er, bevor sie protestieren konnte.
    „Vielen Dank.“ Sie sah zuerst zu dem Jungen, dann zu seiner kleinen Schwester hinüber. „Und ihr könnt nur Hana und Nuri sein.“
    „Woher kennen Sie unsere Namen?“, fragte das Mädchen beeindruckt. Sie blinzelte mit ihren großen schwarzen Augen und den unglaublich langen Wimpern.
    In fünfzehn Jahren, wahrscheinlich auch schon weniger, würde sich die männliche Bevölkerung von El Zafir warm anziehen müssen, dachte Crystal. „Eure Tante Farrah hat sie mir genannt. Als ich sie in New York getroffen habe, hat sie mir auch Fotos von euch beiden gezeigt.“
    „Ihre Brille ist sehr groß“, meinte Nuri. „Und sehr hässlich.“ Er war genauso hübsch wie seine Schwester und hatte sich zweifellos von seinem Vater schon eine Spur Arroganz abgeguckt.
    „Du hast eine gute Beobachtungsgabe“, entgegnete sie trocken. Crystal schaute rasch von einem Mann zum nächsten und richtete den Blick dann auf den Vater der Kinder. „Darf ich Ihnen eine Frage stellen, Euer …“
    „Fariq“, unterbrach er sie. „Mein Bruder hat recht. Es gibt keinen Grund, so förmlich zu sein. Und ich werde Sie Crystal nennen.“
    „Einverstanden, Fariq.“ Sie testete seinen Namen auf ihrer Zunge und fand, dass sie den exotischen Klang mochte.
    „Handelt es sich um eine dumme Frage?“, wollte er mit einem Blick wissen, von dem sie nun ahnte, dass er scherzhaft gemeint war.
    „Sie werden dafür sorgen, dass ich diese Bemerkung noch bereuen werde, richtig?“, entgegnete sie mit einem Lächeln. „Wie auch immer, ich werde es riskieren. Ich habe mich eigentlich nur gefragt, ob Sie die Kinder oft mit zur Arbeit nehmen?“
    „Sie meinen, weil sie jetzt bei meinem Bruder sind? Die Antwort darauf lautet Nein. Aber Rafiq hat sich erboten, nach den beiden zu sehen, weil er dafür verantwortlich ist, dass das letzte Kindermädchen einen eher schnellen und wenig ruhmvollen Abgang gemacht hat.“
    „Es war nicht meine Schuld“, protestierte der andere Mann mit einem Funkeln in den Augen.
    „Nicht schwindeln, Onkel“, sagte Nuri. „Nanny war in deinem Bett.“
    „Woher weißt du das?“ Ein leichtes Lächeln umspielte seine strenge Miene.
    „Tante Farrah hat es Großvater erzählt“, erklärte der Junge. „Und Opa meinte, dann müsste die nächste Nanny eine vertrocknete, alte Pflaume sein.“
    „Woher hast du denn das?“ Fariq klang eindeutig missbilligend.
    „Nuri hatte sich wieder hinter dem Sofa von Tante Farrah versteckt“, gab Hana fröhlich preis. Sie sah Crystal schüchtern an. „Ich bin froh, dass Sie nicht alt oder vertrocknet

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